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Index Briefe Bd. 5 / Index Französisch / Index Eymard
Nr.1661
An Frau Witwe Marechal
Paris, 18. November 1865.
Gnädige Frau!
Ich habe Ihre fruchtlose Reise sehr bedauert. Ich habe Sie an diesem Abend erwartet, aber ich bin gezwungen, um 20 Uhr nach Lyon abzureisen. Ich werde am nächsten Samstag wieder in Paris sein.
Wenn Sie für Herrn Oktavius Ravache eine günstige Antwort haben, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie ihm ein paar Zeilen schreiben, damit er sich noch ein wenig geduldet.
Im Herrn ganz Ihr
Eymard.
Nr.1662
An P. Leroyer
Paris, 20. November 1865.
Lieber Pater!
Wir haben den Aspiranten aufgenommen,den Sie uns geschickt haben, er scheint von einem guten Willen beseelt zu sein; wir werden ihn bei seiner Arbeit erproben; er wurde zusammen mit Fr. Franz in der Küche eingesetzt.
Vor meiner Abreise aus Angers habe ich Ihre vorzügliche Mutter getroffen und mit ihr geplaudert:es geht ihr gut; zwar sind ihre Beine etwas steif, aber sie geht trotzdem morgens und abends zur Kirche; ich habe auch Ihren hochwürdigen Bruder gesehen; er ist immer recht zufrieden und arbeitet viel.
Anläßlich des 50. Geburtstages des Bischofs am 8. haben mich viele Ihrer Freunde mit Zuneigung um Nachrichten von Ihnen gebeten, vor allem der Pfarrer von Louroux und jener von Beaufort.
Ich hoffe, daß Gott Ihre großen Exerzitien für die Aggregation gesegnet und Sie für Ihre Arbeiten entschädigt hat.
Hier gibt es nichts Neues zu berichten; alles läuft wie gewöhnlich, mit Ausnahme des Guten Meisters, der in seiner Güte und Barmherzigkeit zu uns immer neu ist.
Im Herrn bleibe ich stets
ganz Ihr
Eymard.
Nr.1663
An de Cuers
Paris, 20. November 1865.
Lieber Pater!
Bei meinem Besuch im Haus von Angers sagte mir P. Audibert, er habe eine Schuld von 600 Fr. für das Wachs zu begleichen; ich versprach ihm, Sie werden ihm das Geld Ihrer dreimonatigen Rente vom Oktober schicken. Ich bitte Sie, ihm die Summe direkt zu senden; Sie wissen, daß wir gemeinsam entschieden haben, daß wir diesem armen Haus, das fast keine Einkünfte hat, Ihre Rente als jährliche Beihilfe gewährt haben. Wenn Sie es für praktischer halten, ihm zu schreiben, daß Ihr Wachshändler von Angers bei seiner Abrechung diese Summe Ihnen anlasten kann, so wäre dies der leichteste Weg; so erklärte mir P. Audibert; dieser Gedanke ist von ihm ausgegangen.
Bezüglich des Tertre gibt es nichts Neues; es heißt, daß die Anschläge im Monat Jänner angebracht würden. Ich habe auch von Malines keine Antwort erhalten.
Vom Boulevard wird noch nicht geredet, sodaß alles momentan beim Alten bleibt.
Ich bitte den Guten Meister, Ihre Leiden, lieber Pater, zu lindern oder sie sogar zu heilen zu seinem besseren Dienst.
So bleibe ich im Herrn ganz Ihr
Eymard.
P.S. - Wir haben den neuen Postulanten aufgenommen; er scheint guten Willen zu haben: wir werden ja sehen, wie er arbeitet.
Nr.1664
An Frau Witwe Marechal
Paris, 21. November 1865.
Gnädige Frau!
So muß ich wieder weg, diesmal nach Tours, bis Montag. Wenn ich Ihnen nützlich bin, können Sie der Sicherheit halber am Mittwoch oder nachher kommen.
Danke für die Hoffung zugunsten meines jungen Schützlings.
Im Herrn ganz Ihr
Eymard.
Nr.1665
An M. Guillot
Paris, 1. Dezember 1867.
Teure Tochter!
Gestern habe ich Nemours besichtigt; Frl. Sterlingue erklärte mir, daß man erst am 6. kommen solle. So fahren Sie also erst am 5. abends ab, um am 6. in der Früh in Paris zu sein.
Abfahrten nach Nemours gibt es um 8 Uhr früh, mittags, um 14 Uhr und um 18 Uhr abends.
Ich kümmere mich um den Altar mit Ausnahme der zwei Altarsteine, die Sie von Angers mitnehmen müssen; auch die Wäsche und Meßgewänder.
Ob Nemours fertig ist oder nicht, wir beginnen die Aussetzung am schönen Fest der Unbefleckten Empfängnis.
Ich befürchte, daß Ihre Pakete mit der Eisenbahn von Orléans nicht angekommen sind. Versuchen Sie, am Bahnhof von Angers nachfragen zu lassen, damit es rascher geht.
Mit Segen Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1666
An Frl. de Meeûs
Paris, 1. Dezember 1865.
Ehrwürdigste Mutter!
Ich wäre in der Zeit um Weihnachten durch Exerzitien in der Stadt gebunden. Ich werde mich aber ersetzen lassen, Sie können auf mich zählen. Es ist gewiß gerechtfertigt, daß ich Ihnen dieses erste Zeugnis des Vertrauens und der Ergebenheit erweise.
Ich werde am Vorabend bei Ihnen eintreffen. Jetzt bleibt mir nur die Zeit, Sie zu grüßen;
im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster
(S) Eymard
Am 21. November sind die Briefe des Kardinals und derjenige von mir nach Rom abgeschickt worden.
Nr.1667
An Herrn Blanc von St. Bonnet
Paris, 2. Dezember 1865.
Teuerster Herr und Freund!
Ich habe mit Ihnen um diese fromme und gute Mutter geweint und für sie gebetet! Ich habe sie gekannt und geliebt, sie war der Hochachtung und Zuneigung so würdig!
Sie waren ihr so guter Sohn! Diese Trennung hat Ihrem Herzen gewiß viel gekostet!
Aber die Frucht war reif und ihre Krone vollendet, der Himmel verlangte nach seinem Eigentum und Unser Herr nach seinem Triumph, gute und glückliche Mutter! All das Zeitliche ist endlich, jetzt beginnt das Unendliche und im Schoße Gottes beginnt es ohne Unterlaß.
Ich bete zu Gott, lieber Herr, daß er Sie seiner Kirche und Ihrer Freundesfamilie erhalte. Sie säen in der Bescheidenheit Ihrer so großen Gnade und in der Wahrheit, ich sehe Sie am Ihrem Zenith. Ich wünschte mir von Ihnen, wie es von Josua heißt: S o l s t a c o n t r a G a b a o n.
Ich kann nur beten für Sie, für Ihre Gattin und Ihre lb. Töchter.
Im Herrn verbunden, verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard S.
An Herrn Blanc von St. Bonnet
Lyon.
Anmerkung: Auf dem Original dieses Briefes schrieb Frau v. St.Bonnet, geb. Chanuet, folgende Worte: "Tod meiner lieben Schwiegermutter."
Nr.1668
An Frau Bethfort
Prozeß in Paris 48.
Paris, 3. Dezember 1865.
Gnädige Frau!
Schon seit langem sollte ich Ihnen schreiben, doch die Zeit dafür wollte nicht kommen. Endlich ist sie da, ich schreibe Ihnen ein wenig in Eile.
Vor nicht allzulanger Zeit habe ich Ihre lb. Tochter getroffen; sie ist wohlauf, sehr vernünftig und sehr brav; sie wird Ihnen noch liebenswürdiger sein, sobald sie das Glück haben wird, zu Ihnen zurückzukehren. Ich beglückwünsche Sie, eine so gute Tochter zu haben.
Wir haben gemeinsam über einen Weinhändler in Paris geplaudert; ich sollte Ihnen davon schreiben, ich glaube, er würde Ihren gesamten Wein kaufen.
Ich halte ihn für sehr ehrlich; er heißt Herr Garcin, rue Frochot 10. -
Bitte senden Sie mir Ihre genauen Preise mit ein wenig Wein zur Kostprobe für diesen Mann. - Meine Anschrift lautet: Rue fg. St. Jacques 68 - oder Sie können alles direkt diesem Herrn senden.
Ich würde mich freuen, Ihnen diesen kleinen Dienst zu erweisen und alles im Himmel und auf Erden wünsche ich Ihnen
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
An Frau Bethfort in Jambles, über Givry (Saône-et-Loire).
Nr.1669
An de Cuers
Paris, 3. Dezember 1865.
Lieber Pater!
Ich sende Ihnen Ihren Pensionsbogen, damit Sie uns mit demselben die Lebensbestätigung zurücksenden; diese Bestätigung kann man gesetzlich nicht in Paris machen, sondern nur in Marseille, und Sie müssen dabei anwesend sein; Angers ist sehr darauf angewiesen.
Fräulein Méeüs bittet mich inständig, nach Brüssel zu reisen, um die traditionellen Exerzitien von Weihnachten, am 17., zu predigen; ich sehe darin eine gute Gelegenheit, mich an Ort und Stelle umzusehen und auf die leichteste Art vorzubereiten, was für die Gründung notwendig ist.
Ich habe am 21. November von Seiner Eminenz von Malines einen sehr ehrenvollen Brief erhalten und denselben als Empfehlung für unser Ansuchen um die Approbation nach Rom gesandt.
Ich gedenke, die Gründung selber zu beginnen, so wie wir es bereits bei den anderen Gründungen praktiziert haben; ich werde entweder Fr. Heinrich, der dann bereits Priester sein wird, oder P. Viguier, zusammen mit einigen Brüdern mitnehmen.
Ich empfehle dies alles Ihrem Gebet, ebenso auch unsere zwei Weihekandidaten für den 23. Dezember.
Ich bin mit dem Erzbischof von Paris zusammgetroffen; schreiben Sie mir bitte, wie und durch wen man in Marseille die Kandidaten weihen läßt.
Geht es dem Bischof von Marseille besser? Kann er einen Dimissorienbrief empfangen oder einen solchen ausstellen?
Wir haben recht für Sie gebetet, da mir P. Leroyer geschrieben hat, daß Sie sehr krank gewesen sind; ich hoffe, daß die argen Schmerzen vorübergegangen sind.
In Unserem Herrn verbleibe ich
ganz Ihr
Eymard
S. S. S.
Nr.1670
An M. Guillot
Paris, 4. Dezember 1865.
Teure Tochter im Herrn!
Bitte melden Sie Frl. Prou, daß es mir unmöglich ist, ihr im Dezember die Exerzitien zu halten. Ich bin gezwungen, am 16. nach Brüssel zu reisen wegen dieser Gründung; ich kann diese Reise unmöglich verschieben.
Ich erwarte Sie am 6. morgens; lassen Sie Ihre Sachen am Bahnhof; es wird sie jemand abholen.
Wir beten eifrig für Sie.
Ich segne Sie,
Eymard.
Nr.1671
An Frau v. Couchies
Paris, 4. Dezember 1865.
Teure Dame im Herrn!
Weil ich hoffte, Sie in Faij zu treffen, habe ich Ihnen nicht geschrieben; jetzt ist es beinahe schon zu spät; so schreibe ich Ihnen an zwei Adressen.
Die Gründung wird am 8. Dezember, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis, vorgenommen werden; diese Damen werden am Vorabend eintreffen. Ihr Mutterherz wird dort Ihre Tochter antreffen, und der lb. Gott eine gute Anbeterin.
Die Kapelle wird also am 8. um 8 Uhr eingeweiht werden; dies schreibe ich Ihnen deswegen, weil Sie dabei einen Freundesplatz einnehmen werden.
Alles wird ohne Aufsehen und ohne Einladungen vor sich gehen. Wir werden in aller Ruhe plaudern können; entschuldigen Sie meine lakonische Kürze, teure Mutter.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
An Frau v.Couchies.
Nr.1672
An Fr. Ww. Maréchal
Paris, 7. Dezember 1865.
Gnädige Frau!
Ich erwarte Sie in Dreux am kommenden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. - Ich reise am Montag von Paris ab, um dort zu übernachten. - Ich bedauere, daß meine Zeit so kurz ist, ich hätte Sie auf der Durchreise begrüßt, ebenso auch Ihre Familie. Bitten Sie Ihren teuren Sohn, in meinem Namen, Herrn Ravache möglichst rasch einzustellen. - Er nimmt von Herzen gern alles an, was er ihm anbieten wird; wenn dann der Zeitpunkt kommt, ihn unter seine eigene Leitung zu stellen, wird er sich freuen, unter seinem Befehl zu stehen, und ich auch.
Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1673
An Marianne
Paris, 16. Dezember 1865.
Liebste Schwestern!
Seit langer Zeit war ich von Paris abwesend; das möge Euch mein Schweigen erklären. Ich habe drei Exerzitienkurse an verschiedenen Orten gepredigt und hatte dabei kaum eine Verschnaufpause. Am Fest der Unbefleckten Empfängnis hatte ich das Glück, in Nemours in der Nähe von Paris, ein neues Zönakel für die Dienerinnen vom Hl. Sakrament zu eröffnen. Schwester Benedikte lebt dort mit 12 Klosterschwestern. Auch die gute Mutter Guillot ist zur Zeit dort; sie hofft, Euch zu besuchen, wenn das Wetter nicht zu schlecht und sie nicht zu schwach ist.
Seid nicht um mich besorgt, der lb. Gott beschützt mich, es ist mir nichts passiert; übrigens spricht man in Paris nicht mehr von Cholera; und als es diese gab, wurde kaum davon gesprochen, wenn man sich nicht damit befaßte.
Ich preise den lb. Gott, lb. Schwester, für Eure Besserung. Sie kommt ganz langsam, aber schließlich kommt sie. Gebt gut auf Euch acht in dieser Winterszeit.
Das Jesukind wird Euch besuchen und Euch seine guten Geschenke bringen. Habt es sehr lieb.
Und Ihr, lb. Nanette, Ihr seid die Nächstenliebe selbst, Ihr habt kaum die Zeit zu beten; aber tröstet Euch, wir tun es für Euch; und Ihr arbeitet ja für Gott.
Ich werde nicht so lange warten, ohne Euch wieder zu schreiben. Morgen mache ich mich auf den Weg, um in Brüssel, in Belgien, Einkehrtage zu predigen; dort sollen wir eine Gründung machen; aber um Weihnachten werde ich hier sein.
Ich segne Euch in Unserem Herrn Euer Bruder
Eymard.
Nr.1674
An Herrn Ravanat
Paris, 16. Dezember 1865.
Lieber Herr Ravanat!
Die Gründung der Schwestern von Angers in Nemours hat am 8. Dezember stattgefunden. Schw. Benedikte ist die Oberin dieses zweiten Hauses. Wir möchten Sie alle haben. Wenn Ihnen also der lb. Gott eingibt, zusammen mit Ihren zwei lb. Töchtern dorthinzuziehen, um mit mehr Ruhe und Eifer Gott zu dienen, so steht Ihr Platz dort bereit; Sie werden dort wie der Vater dieser neuen Familie sein, und sie würde Ihnen mit dieser Bezeichnung alle Ehre machen.- Ich denke, daß es für Sie kein Problem wäre, Ihr Haus und Ihr Geschäft zu vermieten; übrigens hätte ich den Wunsch, daß dies bald geschehe.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie darüber der Mutter Oberin, Frau Guillot, in Lyon, Friedensrichter-Straße 17, bei den Karmeliterinnen, ein paar Zeilen schreiben würden, wo sie jetzt ist, und ebenso mir nach Paris, rue Faubourg, Saint-Jacques 68.
Sie werden sicher glücklich sein, und auch Ihre lb. Töchter. Ich verbleibe in herzlicher Zuneigung, lb. Herr Ravanat, Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
An Herrn Ravanat-Thaillandier, La Mure (Isère).
Nr.1675
An Sr. Anne-Marie Guillot sss
Brüssel, 20. Dezember 1865.
An Schwester Mariette.
Liebe Schwester!
Ich sende Ihnen einige Zeilen von weit her. Sie müssen wohl sehr glücklich sein, Ihre lb. Schwester und Mutter Oberin zu sehen; und ich bin über Sie alle glücklich, denn es ist ihr so schwer, fortzugehen! Nützen Sie die gute Gelegenheit.
Ihre arme Schwester Jenny ist also sehr krank! Arme Tochter! Sie wird im Himmel eine schöne Krone erhalten, denn sie war immer sehr geradlinig, sehr rein................................
..................................................................... 4 Zeilen gelöscht ..........................................
Ich mag sie sehr gern, und sie wird immer ihren Anteil als Schwester und Tochter in der Gesellschaft behalten.
Sie sind die Mutter der Kranken und Leidenden. Seien Sie allzeit herzensgut, und Gott wird Ihre Frömmigkeit durch Ihre Nächstenliebe ersetzen.
Ich segne Sie, gute Tochter, und wünsche Ihnen und allen mein erstes glückliches Neujahr und einen guten Platz am königlichen Hof Jesu.
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1676
An P. Heinr. Billon
Brüssel, 20. Dezember 1865.
Dem lb. Fr. Heinrich.
Liebster Frater!
Gott wollte dieses Opfer von Ihnen und von mir. Es hat mich etwas gekostet, ich wäre so glücklich gewesen, Ihnen die Hände aufzulegen! Der gute Pater Audibert wird es für sich, für mich und für die ganze Gesellschaft tun. Alle beten für Sie und ich bete soviel ich kann, denn zur Zuneigung, die ich zu Ihnen hege, kommt die Hoffnung auf einen Anbeter und einen Apostel und die Freude zur größeren Ehre unseres guten Meisters.
So sind Sie also an diesem göttlichen Priestertum angelangt; es enthält für Sie nichts als Gnaden, ist umgeben von den Gnaden der Gesellschaft und geschmückt mit den Gütern des geistlichen Lebens. Darin liegt das wahre königliche Priestertum.
So schreiten Sie voran mit Vertrauen, lb. Frater; ich sage mehr: schreiten Sie voran mit Freude, denn Sie gehen einer größeren Liebe Gottes entgegen.
Heute sind Sie der Frater Heinrich, aber am Samstag werden Sie der Pater Billon sein.
Möge Sie Gott mit all seinen Hulderweisen erfüllen, wie ich Sie mit der Liebe meines ganzen Herzens segne,
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard, S.
Nr.1677
An P. Chanuet
Brüssel, 20. Dezember 1865.
Lieber Pater!
Bitte suchen Sie in meiner Zelle den Brief dieses Hochwürden von Magny, den ich Ihnen zum Lesen gab, und senden Sie Frater Eugen, wenn Sie nicht selber hingehen können, ins Noviziat von Picpus, um Informationen einzuholen; wenn diese gut sind, können Sie ihm schreiben, daß er zu Exerzitien kommen darf.
Schicken Sie am Freitag Frater Marius nach Angers zur Weihe von Frater Heinrich; geben Sie ihm ein oder zwei Blätter für die Ermäßigung zum halben Fahrpreis; zuvor schreiben Sie die Nummer 81 auf dem Blattkopf und zeichnen Sie auf den zwei Ausweisen den einzunehmenden Platz an; unterschreiben Sie für mich, wenn Sie keine unterschriebenen Formulare finden: der Stempel liegt auf meinem Tisch oder meiner Kommode. Ich werde am Sonntag zeitig bei Ihnen eitreffen.
Gott segnet diese Exerzitien; es war von Nutzen, daß ich hieher gekommen bin, um zu sehen und vorzubereiten.
Beten Sie für den, der mit Ihnen im Herrn
innig vereint ist,
Eymard, Sup.
Nr.1678
An M. Guillot
Paris, 26. Dezember 1865.
Teure Tochter im Herrn!
Danke für Ihren Besuch bei meiner Schwester; sie wird sich gewiß gefreut haben, ebenso Nanette; nochmals vielen Dank!
Ich erhalte Briefe von Nemours; sie werden Ihnen erklären, warum ich Pater Champion erlaubt habe zu bleiben. Was er sagt, ist wahr. Ich glaube, es handelt sich dabei um eine satanische Heimsuchung des Werkes; ich wäre darüber trostlos, würde ich nicht mein Vertrauen auf Gott setzen.
Ruhen Sie sich aus. Besser ein oder mehrere Tage mehr, als sich der Gefahr auszusetzen, zu erkranken.
Ich konnte nicht nach Nemours fahren, weil ich mit Geschäften bedrängt bin.
Ich danke Ihrer lb. Schwester für Ihre paar Zeilen.
Ich segne diese gute Schwester Jenny, Sie und Schwester Mariette.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
Nr.1679
An M. Guillot
Paris, 28. Dezember 1865.
Teure Tochter im Herrn!
Danke für Ihren Brief. Ja, so will es die Klugheit, warten Sie, bis es Ihnen besser geht, denn lieber als die große Freude zu erleben, Sie baldigst mitten unter Ihren Töchtern zu sehen, habe ich Ihre Gesundheit.
Bitte bringen Sie mir einige Haarsohlen mit, zwei oder drei Paare, nicht mehr.
Versuchen Sie, Frl. Zenaide von Saint-Bonnet, Sala-Straße, gegenüber den Klarissen, zu erreichen; sie hätte das Bedürfnis, Sie zu sprechen. Ich glaube, Sie tun Ihr einen Gefallen und würden Sie über den Tod Ihrer Mutter trösten.
Ich werde mich bemühen, nach Nemours zu gehen, um Sie zu sehen.
Ich segne Sie im Herrn!
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1680
An P. Ler.
Paris, 28. Dezember 1865.
Lieber Pater!
Gott möge Ihnen mit tausend Geschenken und neuen Gnaden die so lieben und eucharistischen Wünsche vergelten, die Sie mir als der Allererste darbringen.
Weil ich weiß, wie groß und hingebungsvoll Ihr Seeleneifer für die Verherrlichung des Guten Meisters ist, und wiesehr Sie diese kleine aber teure Gesellschaft lieben, und welch liebe und herzliche Zuneigung Sie zu mir haben, so kann ich nur, obwohl unwürdig, Unseren Herrn bitten, Ihre so zarten und großzügigen Gefühle und den guten Kampf des Herrn zu segnen.
Nie gab es in meiner Seele einen Nebel zwischen Ihnen und mir; woher sollte er auch kommen? Die wahre Bruderliebe kann keine Nebel haben, sie ist also der weiße, reine und entflammte Strahl. O mein lieber und teurer Pater, glauben Sie es mir: der Gedanken an Sie in meiner Seele ist wie ein solcher Strahl: ich schätze Ihre Geradlinigkeit und Zuneigung zu Unserem Herrn ganz hoch. Sehen Sie, wie notwendig Ihre Anwesenheit in Marseille ist! Sehen Sie, wie Sie Gott dort segnet und tröstet!
Ich bin sehr glücklich über die gute Nachricht, daß es dem lieben Pater de Cuers bessergeht; er muß in seiner strengen Lebensführung ein wenig zurückgehalten werden und vor allem soll er nicht über seine Kräfte arbeiten. Es ist der Gute Meister, der ihn so haben will, weil er durch seine Geduld seine Schmerzen ehrt und uns durch sie viele Gnaden erwirkt.
Es heißt, die Feierlichkeiten in Angers sollen herrlich und sehr rührend gewesen sein. Pater Billon hat seine erste gesungene Messe am Sonntag mit Subdiakon und Diakon gefeiert; es gab einen großen Andrang und eine bewundernswerte Generalkommunion; er hat auch die Mitternachtsmesse mit der gleichen Feierlichkeit gesungen. Frater Chave wurde die Ehre zuteil, bei den Weihen als Erster an die Reihe zu kommen; er hat zusammen mit dem Bischof das Evangelium verkündet.
P. Audibert hat bei der Weihnachtsvesper in der Kathedrale gepredigt, Gott hat sein Wort gesegnet.
Auch hier haben wir das Chorgebet gesungen; Frater Franz hatte uns eine reizvolle Krippe vorbereitet.
Ich bin am Weihnachtsabend von Brüssel zurückgekehrt; da man ohne mich auskommen konnte, habe ich es vorgezogen, in die Familie zurückzukehren.
Die Exerzitien in Brüssel waren morgens und abends wenig besucht; beim Vortrag am Nachmittag gab es ziemlich viel Leute; der Grund dafür waren eben die Feierlichkeiten für den König, die zwei Tage dauerten.
Über den jungen König erzählt man viel Gutes; aber sein Vater hinterläßt ihm ein trauriges Erbe, denn er hat durch Regierungshandlungen geendet, so wie er sein Leben nach dem Tod seiner heiligmäßigen Gattin im Skandal verbrachte. In Flandern wollte man nichts mehr von ihm hören: das ist die Wahrheit über die Lage.
Während meines Aufenthaltes habe ich alles vorbereitet, was mir einmal möglich war: Betten, Tische, kleine Geräte; es gab nämlich nichts außer eben gerade die vier Mauern.
Fräulein de Méeüs ist wirklich sehr zuvorkommend; unser Kommen wird sehr begrüßt. Der Kardinal hat mich sehr freundlich empfangen; es gibt dort große Möglichkeiten, Unseren Herrn zu verherrlichen und sein Ansehen zu vermehren; man hat dort von Ihnen eine sehr liebe und dankbare Erinnerung bewahrt.
Fräulein de Méeüs hat die Klausur einführen lassen, und ich versichere Ihnen, eine strenge, fast zu strenge Klausur, aber das ist die Klugheit.
Wann werden wir dorthin aufbrechen? Sobald Rom geantwortet hat; aber in Rom laufen die Dinge wie im Rom des Universums, alles kommt der Reihe nach; immerhin wurde von unserer Seite alles getan, nun liegt alles in Gottes Händen.
Ich lasse Sie, lieber Pater, zu Füßen des Guten Meisters und bleibe ganz Ihr
Eymard.