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Index Briefe Bd. 5 / Index Französisch / Index Eymard
Nr.1601
An Frau Gauthier
Paris, 20. August 1865.
Geehrte Dame!
Ich merke gerne Ihren Bruder Julius vor, es war zu spät, daß ich mich in diesem Augenblick für Maria Himmelfahrt befassen konnte. Wir werden die Arbeit mit dem nächsten Kurs aufnehmen; sagen Sie ihm, er soll sich nicht entmutigen, er wird schon drankommen; gewiß ist die Protektion wie immer die große Macht des Tages, aber mit seiner guten Führung und seinen Studien wird ihm diese nicht fehlen.
Ich danke Ihnen für Ihre Freundschaft zu meiner teuren Schwester, ich bin krank vor Traurigkeit, denn ich fürchte sehr, sie zu verlieren. Ich bitte den lb. Gott, sie noch ein wenig auf der Welt zu lassen. Trotzdem gehört sie zuerst Gott und dann erst uns; - sein hl. Wille geschehe! - Wäre La Mure nicht so ferne, würde ich schnell wieder dorthinfahren.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sie besuchen und mir Nachrichten über sie schicken. - Nanette ist sehr beschäftigt.
Im Herrn vereint, Ihr ergebenster
Eymard
Sup.
P.S. Ich bitte Sie, den hier beigelegten Brief an seine Adresse weiterleiten zu lassen.
Nr.1602
An M. Guillot
Paris, 21. August 1865.
Teure Tochter!
Soeben habe ich an Frl. Sterlingue 2500 Francs gesandt. Ich sende Ihnen 1000 Francs für Ihre Bedürfnisse; es ist eine Anleihe, die ich für Sie bei der Bank getätigt habe. Ich habe noch eine kleine Rücklage für die heiligen Gefäße und 1000 Francs als Reserve für Ihre Wünsche.
Ich verreise bis Montag nach Tours, um den Damen der Anbetung Exerzitien zu predigen.
Ich habe dem Pfarrer nach Nemours geschrieben, um ihn zu verständigen, und habe ihm Diskretion empfohlen.
Ich segne Sie .......... und alle Ihre Töchter.
Eymard.
Nr.1603
An Frau Marechal
Paris, 21. August 1865.
Gnädige Frau!
Es bleibt mir nur die Zeit, Ihnen mitzuteilen, daß Herr Oktavius Ravache (Avenue de la Santé 11) mit Dankbarkeit den Posten als Buchhalter unter Ihrem Herrn Bruder annimmt; er wird sich freuen, die Stelle gleich anzutreten, sobald der Posten frei wird.
Ich reise nach Angers ab und bleibe bis Freitag abend.
Im Herrn Ihr ergebenster
Eymard.
P.S. Ich habe mich gefreut, Ihren lb. Sohn kennenzulernen.
Nr.1604
An Frau oder Fräulein?
Paris, 21. August 1865.
Teure Schwester!
Danke für Ihren lb. Brief: ich war besorgt um Sie. Ich habe meine arme Schwester sehr krank zurückgelassen; der hl. Wille Gottes geschehe! Beten Sie recht für sie,denn die Heimatpriester vernachlässigen die Kranken sehr.
Ich habe für Sie in U. Lb. Frau in La Salette innig gebetet; ich hatte zu wenig Zeit, nach U. Lb. Frau von Laus zu gehen, zudem war ich etwas erschöpft.
Heute früh um 9 Uhr werde ich nach Angers reisen. Der Bischof will einen Superior ernennen und erwartet mich. Ich werde das tun, was der lb. Gott will. Ich werde bis Freitag in Angers bleiben, denn am Samstag predige ich hier in Paris die Anbetung.
Schreiben Sie mir nach Angers; wenn es möglich ist, sagen Sie mir ein Wort für Frau von Andigné. Ich denke, daß Sie auf mich warten werden, um nach Paris zurückzukehren, damit ich Sie noch treffe.
Ich segne Sie. Bleiben Sie ganz bei Unserem Herrn auf dem Kreuz! Opfern Sie ihm alles auf, und wenn er Ihnen die Sünden und Armseligkeit dieser Welt zeigt, so tut er es, damit Sie ihn dafür um Vergebung bitten und für die Sünder beten.
(hier ist das Blatt 33-34 mm zurückgeschnitten)
Ich segne Sie nochmals!
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
P.S. Ich sende Ihnen ein Bild aus Rom für Ihren Schreibtisch.
Nr.1605
An Frl. Steph. Gourd
27. August.
Gute Tochter im Herrn, fahren Sie fort, an der Seite Ihres lb. Vaters wie der Engel Gottes in der Milde und Klugheit der wahren Liebe Unseres Herrn zu stehen. Sie haben gut gehandelt, lassen Sie jetzt die Gnade wirken, und begießen Sie das Werk mit Ihren Gebeten und kleinen Opfern.
Achten Sie auf die günstigen Augenblicke, aber erzwingen Sie nichts; sollte sich etwas Neues ereignen, schreiben Sie mir bis zum 5. September nach Angers (Lyon-Straße).
Ich segne Sie im Herrn
Eymard.
Nr.1606
An Frl. de Meeûs
Paris, 23. August 1865. (Im Katalog: 28. Aug.1865)
Sehr geehrtes Fräulein im Herrn!
Ich werde morgen, Dienstag, bei Ihnen eintreffen. Ich bin erst seit zwei Tagen in Paris; daraus erklärt sich die Verspätung meiner Antwort auf den Brief des guten Paters.
Ich reise nach Brüssel, um Sie zu besuchen und Ihnen meinen guten Willen zu zeigen, aber auch um Ihnen unsere Unmöglichkeit zu erklären, zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Gründung vorzunehmen.
Wir werden also sehen, was wir zur Verherrlichung unseres guten Meisters tun können.
In ihm verbleibe ich Ihr ergebenster
(S) Eymard
Sup.
Nr.1607
An M. Guillot
Paris, 2. September 1865.
Teure Tochter!
Ich sende Ihnen den Brief von Nanette; diese arme Schwester geht heim zum lb. Gott, und ich werde hier in Paris festgehalten.
Montag früh werde ich zu Herrn False gehen; ich komme von Brüssel, wo ich nichts beschlossen, sondern nur angesehen und angehört habe.
Ich hoffe, daß Sie diese Bevollmächtigung unterzeichnet haben. Dieser Vater Sterlingue wollte bis zum Äußersten gehen; schlechte Ratschläge haben ihn soweit gebracht, sagte der Gerichtsdiener.
Ich danke Ihnen für die Briefe von Schwester Benedikte. Ich habe Ihr Geld und werde es Ihnen schicken. Es bleibt mir nur die Zeit, Sie zu segnen.
Eymard.
Nr.1608
An Marianne
/hier nicht sicher einzuordnen, weil das Jahr zweifelhaft ist: es kann sich entweder um 1863 oder um 1865 handeln. Freilich war nur im J. 1865 der 3. Sept. ein Sonntag/
Paris, Sonntag, 3. September (1863).
Liebe Schwestern!
Ich habe einige freie Tage vor mir und plane, Euch zu besuchen.
Ich werde Dienstag abend oder am Mittwoch dieser Woche, spätestens Donnerstag bei Euch eintreffen.
Möge Euch der lb. Gott, teure Schwestern, aufrichten, sowie meine Ankunft und meinen Aufenthalt segnen.
Ich segne Euch und bleibe Euer ergebenster
Eymard.
Nr.1609
An M. Guillot
Paris, 4. September 1865.
Teure Tochter im Herrn!
Soeben komme ich von Herrn False; welch ein umständlicher Mensch! Er will nicht mehr verhandeln, er will seine Rechte behalten und es Ihnen freistellen zu bauen. - "Ja", habe ich ihm geantwortet, "aber welche Garantie gibt es für Sie, daß sie Ihnen eines Tages, nachdem Sie gebaut haben, keine Schwierigkeiten machen werden? Werden Sie dies tun?" - "Nein" - "Nun gut! Sie dürfen nicht bauen." - Von daher all die Vorwürfe gegen diesen geschlossenen Durchgang, alles nur denkbar Mögliche wurde gesagt. Ich habe fünfmal einen Versuch gemacht, es ist nichts zu machen. Ich habe 600 Francs angeboten, er hat nichts zugesagt. "Schließlich bleiben nur mehr Sie", erwiderte ich ihm, "die anderen sind alle einverstanden." - "Das spielt keine Rolle", entgegnete er, "ich behalte meine Rechte." - "Aber wenn man Ihren Architekten, der 600 Francs verlangt hat, beim Wort genommen hätte, wäre die Sache erledigt." - "Nein", sagte er, "ich habe keine Anweisung gegeben, sondern nur um einen Rat gefragt; es wurde mir geraten, meine Rechte zu behalten". Ich habe es mit allen Mitteln und Argumenten versucht. Schließlich mußte er sich erheben. Er hat mir seine Geschäfte gezeigt; zum Schluß habe ich ihn an der Tür nochmals bearbeitet, seine Schwester hat ihm zu Ihren Gunsten geschrieben, und zwar sehr gut. Am Ende war ich ganz niedergeschlagen, als er mir versprach, seinem Architekten zu schreiben, und mir dann schriftlich seine Entscheidung hierherzusenden. Trotz seiner Härte hoffe ich, daß er sich überzeugen läßt; also noch einige Tage Geduld.
Morgen fahre ich nach La Mure. Ich erhielt vom Arzt diesen Brief, schreiben Sie mir dorthin.
Pater Champion wird die Verhandlungen mit Herrn False zu Ende führen; zu diesem Zweck halte ich 800 Francs bereit und schicke Ihnen 1200 zurück.
Es bleibt mir nur die Zeit, Sie zu segnen.
(Dieser Brief wurde von einem Text der ehrw. Mutter Margarete abgeschrieben, nicht vom Original. A.d.H.)
Nr.1610
An M. Guillot
Paris, 4. September 1865.
Teure Tochter im Herrn!
Ich sende Ihnen 1200 Francs und habe 600 Francs für Herrn False und 200 Francs, die ich Ihnen geliehen habe, zurückbehalten. Ich reise sofort ab, der Brief des Arztes zeigt mir das nahe Ende an. Ich segne Sie.
(Dieser Brief wurde von einem Text der Ehrw. Mutter Margarete kopiert, nicht vom Original, A.d.H.)
Nr.1611
An de Cuers
Paris, 5. September 1865.
Lieber Pater!
Ich sende Ihnen das Gründungsprojekt, das von diesen Damen in Brüssel verfaßt wurde; ich habe in Übereinstimmung mit P. Champion meine Bemerkungen hinzugefügt. Bitte prüfen Sie beides, besprechen Sie die Sache auch mit P. Leroyer und teilen Sie mir dann Ihre Meinung dazu mit.
Ich war von diesen Damen gedrängt worden, nach Brüssel zu reisen wegen ihrer Mietfrage und um ihnen nicht Unrecht zu tun. Ich habe mit dem Herrn Kardinal gesprochen; er zeigte sich sehr wohlwollend. Es ist natürlich offenkundig, daß wir dieses Jahr nichts unternehmen können, und dies habe ich ihnen auch mitgeteilt.
Beten Sie für meine Schwester, die ihrem Lebensende nahe ist; es ist ein Trost für mich, daß sie sich ganz Gott überlassen hat.
Im Herrn ganz mit Ihnen vereint
Ihr
Eymard.S.S.S.
Nr.1612
An M. Guillot
La Mure, 8. September 1865.
Teure Tochter!
So bin ich nun in La Mure zusammen mit Schwester B. und Frl. Sterlingue.
Ich hielt es für notwendig, vor meiner Reise hierher noch Nemours und die dort laufenden Arbeiten zu besichtigen, da ich nicht weiß, wie lange ich mich hier aufhalten werde. Ich habe dort Schwester B. angetroffen und sie zusammen mit Frl. Sterlingue mitgenommen; Schwester B. hatte ihre Begleitung recht nötig; sie konnte die Reise ohne zu große Erschöpfung hinter sich bringen. Sie hofft jedoch, nach U. Lb. Frau von La Salette zu kommen, um ihr Gelöbnis zu erfüllen. Wir haben meine gute Schwester in gebessertem Zustand angetroffen. Die am letzten Montag zu Ende gegangene Novene hat diese Besserung seit drei Tagen bewirkt.
Heute früh habe ich in ihrem Zimmer die hl. Messe gefeiert und ihr die hl. Kommunion gereicht; sie war darüber sehr glücklich und ich auch. Heute nachmittag hat sie sehr gelitten und am Abend war sie sehr niedergedrückt. Arme Schwester! Sollte dies ein Hoffnungsschimmer sein, um uns einen Augenblick lang zu trösten? Der Himmel scheint sie haben zu wollen.
Ich danke Ihnen für die gute Idee der Gelübde, ich werde sie überlegen und wenn möglich verwirklichen.
Ich sprach Ihnen kurz von einem braven 20jährigen Mädchen, einer Gönnerin unseres Hauses, das aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Mitgift hat. Es ist tadellos. Überlegen Sie, ob es vielleicht Schwester Benedikte mitnehmen könnte. Ich finde es in Ordnung: es kann nähen, ist bei guter Gesundheit, bescheiden und gehört einer ehrenhaften Familie an. Die Post geht ab.
Ich segne Sie,
Eymard.
Nr.1613
An M. Guillot
La Mure, 11. September 1865.
Teure Tochter!
Ich möchte Ihnen Nachrichten über uns geben; meine Schwester ist noch auf dieser Welt, der Krankheitszustand ist gleich geblieben; einmal scheint sich eine Besserung anzubahnen, dann stellt sich wieder Müdigkeit und Schwäche ein. Am Montag, als die Novene, die Sie von mir für meine Schwester erbeten haben, zu Ende ging, fühlte sie sich eindeutig besser; auch sie selbst hat diese Besserung in richtiger Weise der Novene zugeschrieben.
Wir fahren heute nach U.Lb. Frau von La Salette und hoffen, daß diese gute Mutter das vollendet, was sie begonnen hat, oder daß sie uns allen die Gnade verleiht, in diesen weihevollen und der Natur so unangenehmen Zeiten Gott zu verherrlichen. Schwester B. fühlt sich am Nachmittag wohl, am Morgen und Abend leidet sie. Es hat den Anschein, daß sich eine Flüssigkeitsansammlung entwickelt, sie leidet manchmal sehr darunter. Ich hoffe, Unsere Frau von La Salette wird ihr etwas mehr Kraft geben. Meine Schwester war glücklich, sie zu sehen ........................................................................................................
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Ich zelebriere alle Tage die hl. Messe im Zimmer meiner Schwester, dies bedeutet ihr einen großen Trost.
Setzen Sie uns Ihre Gebete fort, wir werden Sie nicht vergessen.
Ich segne Sie recht im Herrn.
Eymard.
Nr.1614
An M. Guillot
La Mure, 15. September 1865.
Teure Tochter im Herrn!
So sind wir nun sehr glücklich von U. Lb. Frau in La Salette und Laus zurückgekehrt; Sie können sich denken, daß wir Sie dort nicht vergessen haben, auch nicht Ihre lb. Töchter.
Schwester Benedikte hat den Aufstieg des hl. Berges und auch den Abstieg ohne Ermüdung und Zwischenfälle hinter sich gebracht. ......................................................................
Bei der Ankunft in La Salette am 11. abends um 7.30 Uhr ging Schwester Benedikte zur wunderbaren Quelle und wurde plötzlich von ihrem Depot in Kopf und Ohren geheilt..... .......................................... 8 Zeilen gelöscht ....................................................................
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Sie war glücklich in U. Lb. Frau von Laus und war dort einquartiert, wo Sie gewohnt haben; sie hat viel für Sie gebetet; diese Wallfahrt war eine Quelle von Gnaden und Tröstungen. Wir waren am Mittwoch, 13., in Laus, als meine Schwester dem Tode nahe war; aber nach einer Bewußtlosigkeit von drei Stunden kam sie wieder zu sich.
Wir haben sie heute bei unserer Rückkehr am 15. so angetroffen, wie wir sie zurückgelassen hatten; das hat uns sehr getröstet. Sie ist noch nicht außer Gefahr, ich warte noch einige Tage, bevor ich den Termin meiner Rückreise festlege. Sollte ich nicht bald zurückkehren, werde ich Ihnen Schwester Benedikte mit Frl. Sterlingue vorausschicken. Diese Reise hat beiden sehr gut getan und hat meiner Schwester eine große Freude bereitet.
Ich bin ganz überrascht über die Weigerung von Herrn False, nach meiner Rückkehr nach Paris werde ich sehen, ob er es sich nicht doch überlegt.
Bezüglich Nemours haben wir alle geglaubt, daß der lb. Gott diese Gründung wollte, um einen weiteren Thron zu bekommen, und damit auch dem Mutterhaus in Angers eine sehr nützliche Außenstelle zu errichten.
Bezüglich der anderen Schwierigkeiten ist der gute Meister da, um uns zu Hilfe zu kommen.
Es gibt Schwierigkeiten, welche ein Werk töten, und andere, die es aufleben und wachsen lassen. Ich hoffe, daß letztere für unsere Schwierigkeiten zutreffen.
Leben Sie wohl, gute Tochter, ich segne Sie im Herrn.
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1615
An M. Guillot
La Mure, 20. September 1865.
Teure Tochter im Herrn!
Ich möchte Ihnen Nachrichten von uns übermitteln. Meiner Schwester geht es besser, ihr Husten hat nach unserer Rückkehr von U. Lb. Frau in Laus aufgehört. Am Abend habe ich ihr Öl aus der Lampe des Heiligtums von Laus aufgelegt; sie hat gut geschlafen und am Morgen nicht gehustet. Seitdem lege ich ihr stets am Abend etwas vom hl. Öl auf, und die nämlichen Wirkungen stellen sich ein; beim Anblick dieser Gnade hat sie auch versprochen, eine Dankwallfahrt zur guten Mutter nach Laus zu machen.
Ich glaube, mich am Ende der Woche von meiner Schwester zu verabschieden. Ich werde versuchen, Ihre lb. Schwestern und Frl. Baillet, wie Sie mir schrieben, zu besuchen. Schwester Benedikte ist am Montag in Richtung Grenoble und Lyon abgereist; sie wird begleitet von Frl. Euphrasia Ravanat und Frl. Jenny Sterlingue; sie haben hier eine große Leere zurückgelassen. Meine Schwester sagt fortwährend. "O w i e g r o ß i s t d o c h d i e s e s H a u s."
Ich habe Ihre Schwestern und Frau Gourd von ihrer Ankunft in Kenntnis gesetzt.
Unsere Wallfahrten sind glücklich verlaufen.
Sie haben ein köstliches Andenken von Laus bewahrt: sie wurden nämlich dort freundlich aufgenommen; das ist die Gnade dieses Ortes.
Von Lyon soll sie nach Nemours weiterfahren, um die Reparaturarbeiten zu besichtigen; ich habe die dort durchgeführten Arbeiten als ordentlich befunden; dies kann für den Anfang genügen und wird nicht viel kosten.
Von dort wird sie nach Angers weiterreisen; es ist doch schon eine lange Zeit, daß sie von dort abwesend ist! ..............................................................................................................
Meine Schwester und Nanette haben am Sonntag, Fest U. Lb. Frau der Sieben Schmerzen, ihre Profeß abgelegt. Sie sind darüber sehr glücklich. Meine Schwester hat mir schon mehrmals aufgetragen, Ihnen zu sagen, daß Sie von nun an I h r e M u t t e r seien, und zwar I h r e g u t e M u t t e r und sie sei Ihre Tochter und Nanette ebenso.
Sie ist sehr glücklich, alle Tage die hl. Messe mitfeiern zu können. Die Zeit kommt mir lang vor, bis ich wieder das Hlst. Sakrament finde: fern von dieser Sonne der Liebe ist man so arm und so unwohl!
Ihr Brief sagt mir, daß Sie schwächer und schwächer werden. Ich bitte Sie, unterlassen Sie lieber jede Übung, die Sie ermüdet, denn Sie müssen Ihre Kräfte sammeln, die zur Arbeit für die größere Ehre Unseres Herrn nötig sind. Das Werk ist noch so schwach! Es ist aktiv, das stimmt, aber noch nicht fest verwurzelt. Man muß es mit seinen Leiden, Gebeten und Tugenden begiessen, damit es vor Gott zur Blüte gelangt.
Adieu, teure Tochter! Ich segne Sie und alle Ihre Töchter. Im Herrn verbleibe ich ganz Ihr
Eymard.
P. S. - Ich habe in Paris geschwiegen über die Reise .................. Ich habe nicht einmal etwas davon erzählt.
Nr.1616
An Frau Gräfin v.Andigné
La Mure (Isère), 20.September 1865.
Gnädige Frau im Herrn!
Ich möchte Ihnen Nachrichten über meine lb. Schwester bringen; ihretwegen bin ich hergereist und weil sie sterbenskrank ist, halte ich mich bei ihr auf. Ich habe sogar geglaubt, sie nicht mehr lebend anzutreffen. Wir haben sosehr zur seligsten Jungfrau gebetet, haben sogar eine Wallfahrt nach U. Lb. Frau von La Salette und Laus unternommen. Wir haben großen Trost erfahren, sie bei unserer Rückkehr gebessert anzutreffen.
Die Salbung mit dem Öl aus der Lampe des Heiligtums von Laus hat den Husten, der sie so erschöpft hat, gestillt; sie konnte sich ausruhen. Diese Besserung wird es mir ermöglichen, in einigen Tagen nach Paris zurückzukehren.
Wir müssen dem lb. Gott für ihn selbst lieben, das ist die wahre und reine Liebe, - er liebt Sie sehr - dies erbitte ich für Sie. Gott lieben bedeutet alles; von ihm geliebt zu werden, ist das höchste Glück; ihm zu dienen aus Tugend und Gehorsam ist die erhabenste Vollkommenheit.
Ich bleibe im Herrn Ihr ergebenster
________
Nr.1617
An Fr. v. Grandville
La Mure, 20. September 1865.
Gnädige Frau in Christus, dem Herrn!
Ich möchte Ihnen ein Lebenszeichen geben. Bin seit 14 Tagen hier bei meiner schwerkranken Schwester. Ich bin ihr diesen Trost schuldig, ist sie doch meine Patin. Seit einigen Tagen geht es ihr besser dank U.Lb. Frau von La Salette und Laus; ich beabsichtige daher, in einigen Tagen nach Paris zurückzukehren. Es verlangt mich, wieder meinen Betstuhl aufzusuchen; denn wenn man nicht berufen ist, in der Welt zu leben, fühlt man sich in ihr recht unbehaglich; man bringt es kaum fertig, in der Welt Gott zu dienen, weil man nicht mehr in der gnadenspendenden Atmosphäre steht, die einem zum Element geworden ist; diese Erfahrung lehrt mich, wie notwendig es ist, an der Gnade des Lebens festzuhalten und streng zu sein in den täglichen Übungen; sonst setzen wir uns geistiger Unfruchtbarkeit und großen Leiden aus. Ich sage Ihnen das gern, weil ich weiß, daß Sie Ihre Tagesordnung schön befolgen und gehorsam Ihren vorgezeichneten Weg gehen; setzen Sie darin den Maßstab Ihres Fortschritts und Ihrer Beharrlichkeit in der Liebe Gottes.
Ich überlasse Sie dem Herrn und erwarte in 8 Tagen Ihre Nachrichten in Paris.
Im Herrn, gnädige Frau, verbleibe ich
Ihr ergebenster
Eymard, P.S.
Nr.1618
An Herrn Amadeus Chanuet
La Mure, 21. September 1865.
Lieber Herr Amadeus!
Ich bin mit meinem Brief an Sie in großer Verspätung! Zwei Reisen zu meiner sehr kranken Schwester haben mich beansprucht.
Meiner Schwester geht es etwas besser, und ich hoffe, in einigen Tagen nach Paris zurückzukehren. Wenn ich Ihnen etwa eine Bestellung erledigen soll, so werde ich anfangs der kommenden Woche in Lyon sein; ich werde bei Herrn v.St. Bonnet in der Sala-Straße, bei Bedarf bei seinem Portier entgegennehmen.
Ich freue mich zu vernehmen, daß Ihre Kapelle fast vollendet ist und für das Fest Allerheiligen bereitstehen wird; gewiß werde ich mich freuen, Ihrer lb. Einladung zu folgen, wenn ich kann.
Was Ihre Mutter betrifft, kann ich Ihnen keine Zusage machen, denn der hochwst. Bischof erteilt schwerlich solche Erlaubnisse; es müßte sich um einen schwerwiegenden Umstand handeln, der den Bischof zum Umdenken bewegen könnte; er wollte nämlich nicht einmal der Schwester Benedikte die Genehmigung erteilen, zur Bäderkur zu gehen, obschon sie doch sehr krank war.
Wenn ich einen Tag für mich hätte, würde ich nach Lantigné gehen, aber mit meiner Kranken kann ich nichts vorausplanen.
Möge Gott allzeit Ihre teure und heilige Familie segnen und Ihnen das Hundertfache des Evangeliums verleihen.
Meine ergebensten Grüße an Ihre gute Gattin.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard Sup.
Nr.1619
An M. Guillot
La Mure, 23. September 1865.
Teure Tochter im Herrn!
Ich habe an Pater Champion und Herrn False geschrieben und bitte den Pater, Ihnen sofort die Antwort, die hoffentlich günstig lautet, mitzuteilen. Schreiben Sie ein paar Worte an den Notar, Herrn Placet, etwa in dieser Weise:
"Gnädiger Herr!
Ich stehe noch immer zur gefaßten Entscheidung, Ihnen 500 Francs als Entschädigung zu zahlen; ich warte auf die Antwort von Herrn False für seinen Teil.
Ich habe ihm soeben einen dringlichen Antrag gestellt, um die Sache abzuschließen.
So bitte ich Sie also, gnädiger Herr, noch ein wenig zu warten, bis wir diese endgültige Antwort erhalten; wir bedauern es sehr, daß diese Angelegenheit einen so schleppenden Verlauf nimmt; wir leiden somit sehr darunter und sind entschlossen, zu einem Abschluß zu kommen und überlegen sogar, anderswohin zu gehen.
Hochachtungsvollst
..............."
Die Besserung meiner Schwester hält an; Montag abend oder Dienstag früh hoffe ich in Lyon zu sein.
Kopf hoch, teure Schwester, die Schwierigkeiten sind nur Gelegenheiten zur Tugend; kämpfen Sie immerfort im Vertrauen auf Gott.
Ich segne Sie!
Im Herrn ganz Ihr
Eymard.
Nr.1620
An P. Champ.
La Mure, 23. September 1865.
Lieber Pater!
Fräulein Guillot in Angers berichtet mir über ihre Verlegenheit in der Frage der kleinen Gasse, ob sie geschlossen oder geöffnet werden soll.
Mag. Placet, Notar an der Post von Angers, gibt diesen Damen offiziell bekannt, innerhalb acht Tagen 500 Fr. zu zahlen; nach Ablauf dieser Frist würde er sie zur Öffnung dieses Durchgangs zwingen.
Herr False ist der einzige Gegner; nachdem er 600 Fr. als Entschädigung gefordert hat, macht er tausend Schwierigkeiten. Vor meiner Abreise habe ich ihn besucht, er versprach mir, sich mit der Frage zu beschäftigen und mir darüber nach Paris zu berichten.
Lieber Pater, gehen Sie gleich zu ihm und überbringen Sie ihm diesen Brief; wenn Sie nichts erreichen, so berichten Sie darüber der Mutter Oberin in Angers (Hospitalstraße 10 b), die Schwestern werden verpflichtet werden, die Mauer der kleinen Gasse neu zu errichten, den Durchgang zu öffnen und die bereits bezahlten 400 Fr. zu verlieren; es ist wahrhaftig die entfesselte Hölle.
Ich werde in den letzten Tagen der kommenden Woche bei Ihnen eintreffen. Die Besserung meiner Schwester macht Fortschritte.
Ganz Ihr
Eymard.