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Index Briefe Bd. 4 / Index Französisch / Index Eymard
Nr.1421
An Frau Tamisier
Adveniat Regnum Tuum
Paris, 7. August 1864.
Gute Dame im Herrn!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Gedenken und Ihren Brief; ich habe ein bißchen darüber g e l a c h t, denn unsere Gründung in Jerusalem ist noch nicht vollzogen, wenngleich (unsere Leute) schon zu diesem Zweck abgereist sind und in den nächsten Tagen in Jerusalem ankommen sollen. - Aber wenn diese guten Anbeterinnen hoffen, bald dorthinzugehen, so braucht es ein Wunder, daß wir nämlich den Abendmahlssaal selbst bekommen; er ist noch eine Moschee und wird es bleiben, es sei denn, der lb. Gott stößt sie um und zerstört sie. - Somit ist also, gute Dame, hinsichtliche jener Damen nichts entschieden, sie haben Zeit, sich darauf vorzubereiten.
Sicher, falls ihnen der lb. Gott eines Tages die Gnade gewährt, nach Jerusalem zu gehen, würden sie sehr glücklich sein.
Ich weiß noch nicht, wann ich nach Angers gehen werde; aber ich habe ein Sprechzimmer ohne Gitter für die Verwandten einrichten lassen; und dort werden Sie, gute Dame, wie eine Mutter empfangen.
Ich freue mich zu sehen, wie Ihre lb. Tochter treu und fest am eucharistischen Dienst Unseres Herrn festhält; sie findet dort jenes Leben, das sie sosehr benötigte.
Allezeit im Herrn verbleibe ich Ihr ganz aufrichtig
ergebener Diener
Eymard
Sup.
An Frau Witwe Tamisier, Rue St.Symphorien in Tours (Indre-et-Loire)
Nr.1422
An Gräfin v. Andigné
Adveniat Regnum tuum.
Paris, 7. August 1864.
Gnädige Frau im Herrn!
Ich will Ihren Brief nicht ohne Rückantwort lassen; wenn es schon kein Trost sein kann, so soll es wenigstens ein Akt der Nächstenliebe sein.
Ich sehe ja, daß der Sturm seine Donner über Ihren Kopf rollen läßt; daß Ihre Seele verwirrt ist und daß die Entmutigung bald an Ihrer Tür stünde, wenn Gott nicht den Eingang hütete. Ich begreife, daß Sie der Himmel nicht ermutigt, weil der Gedanken des Fegfeuers den Weg dorthin verdüstert und die göttliche Gerechtigkeit Ihnen Angst macht. Somit sage ich Ihnen nicht: Dienen Sie Unserem Herrn, weil er einen schönen Himmel für Sie bereithält, sondern vielmehr: lieben Sie unseren guten Meister, weil er liebenswürdig ist und weil er eine große Liebe zu Ihnen hat; er hat Sie geschaffen aus Liebe, geleitet aus Liebe und abgesichert für ewig in der Barmherzigkeit seiner Liebe.
Sie müssen sich unbedingt selbst vergessen in der wichtigen Frage des Dienstes an Gott, weil Ihr Anblick Ihnen das Herz verdreht, wo es doch den lb. Gott in s o u v e r ä n e r W e i s e liebt. Die Geschöpfe außerhalb Gott sind übrigens so wenig wert, ja sie sind sogar armselig und schlecht! Und Sie tun gut, sich von ihnen freizuhalten; aber arbeiten Sie daraufhin, sich von Ihren Schrecken zu befreien; sie sind im Grunde nicht schlecht, sondern entstehen aus der guten Meinung, bei Gott nicht in Ungnade zu fallen und von ihm nicht getrennt zu sein; alles das ist sehr gut; sollten Sie jedoch diese Schrecken am Empfang der hl. Kommunion hindern, Ihren Standespflichten und Frömmigkeitsübungen treu zu bleiben, dann wären sie nicht gut und würden Ihnen schaden. Sie wissen übrigens, daß Sie sich in dieser unangenehmen Lage verhalten sollen, wie man während eines Sturmes tut: man betet und überläßt sich der Barmherzigkeit Gottes; oder wenn man eine sehr heftige Migräne erleidet, sagt man: "Mein Gott, ich o p f e r e s i e d i r ... d a s i e v o n d i r k o m m t."
Das Wichtigste für Sie ist, daß Sie die Dinge aus Pflicht tun, ohne zu sich selber zurückzukehren, um zu sehen, ob das Herz .... (eine halbe Zeile fehlt) ...... in diesem Augenblick, denn die Gewalt, die Sie sich antun mußten, hat bei Ihnen Fieber aufkommen lassen.
Möge Unser Herr etwas mehr Vertrauen in Ihr Herz legen!
Ich hoffe, im Monat August nach Angers gehen zu können; ich werde Sie davon verständigen.
Da ich schließlich denke, erst dann nach Jerusalem zu reisen, sobald die Kapelle gebaut sein wird ............. (das Ende des Briefes fehlt).
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Nr.1423
An Frau v. Grandville
Adveniat Regnum tuum.
Paris, 7. August 1864.
Gute Dame in Christus, dem Herrn!
Sie haben recht, ich bin mit meiner Antwort an Sie in arger Verzögerung! Ich hatte Kranke zu betreuen und zudem gab es soviele betäubende Dinge zu erledigen, daß ich wie die Trägen handelte: verschieben auf morgen!!! Aber ich versichere Ihnen, daß dies nur für die Feder zutrifft, in meinem Gedanken sind Sie mir immer lebendig.
Ich freue mich sehr über die geistliche Begleitung, die Ihnen durch Herrn Rich zuteil wird; ich danke dafür dem Herrn ganz innig. So werden Sie endlich verstanden und vor allem geistig genährt und nicht immer nur geläutert. - Ja, ja, Sie brauchen mehr geistige Nahrung als andere - mehr Stärkung als Entsagung, mehr Liebe als Tugend! Infolgedessen sind Sie die arme, aber sehr dankbare Tochter des guten Meisters. Empfangen und danken, das ist Ihr Anteil.
Aber Ihre Armseligkeiten? - Nun denn, die sind das Anrecht der Armen des lieben Gottes. Aber meine Sünden? - Diese sind Ihr Anspruch auf seine große Barmherzigkeit, die ein für allemal immer verzeiht; und wie eine gute Mutter verzeiht sie tausendmal am Tag, weil ihr armes Kind so schwach und elend ist.
Aber die lauen, vielleicht unwürdigen Kommunionen? - Lau! Gelegentlich, aber laues Wasser wird schneller warm. Da Sie aber die lauen Kommunionen nicht wollen, werden diese nicht ein Erbrechen der Sünde veranlassen; Sie lieben die Sünde ja nicht.
Unwürdig? - Niemals.
Aber mein Charakter? Mein schlechtes Beispiel, das ich gebe? - Das ist wahr: von Natur aus sind sie nicht gut, und in übernatürlicher Hinsicht sind Sie nicht vollkommen. Daher fordere ich Sie auf, das erstere zu ertragen und über das zweite nicht zu rechten. Setzen Sie bei Ihren Mitmenschen ein wenig Nachsicht voraus. - Schließlich wird die Demut sagen: ich bin kein Muster von Sanftmut, so seien wir denn ein Muster der Geduld und ab und zu der Genugtuung. Merken Sie sich wohl, daß es Dornen gibt, die nützlicher sind als die Blumen; daß es gut ist, wenn gewisse äußere Fehler die Frömmigkeit bedecken und für das Herz ein Schutz bedeuten.
Das ist eine saftige Predigt, nicht wahr? - Aber sie ist Ihnen altbekannt.
Ich freue mich über Ihre Entschlossenheit für diesen guten polnischen Priester. O wie wünschte ich Ihnen eine kleine Hostie der Liebe in Ihrem kleinen Tabernakel!
Ich weiß nicht, wann ich nach Angers gehen werde; ich denke, es wird im Laufe dieses Monats sein. Und diesmal werde ich versuchen, Ihnen 12 Stunden zu widmen.
Ich segne Sie aus ganzem Herzen
Eymard.
P.S.- In Nantes gibt es wenige Abonnenten des kleinen Blattes vom Hlst. Sakrament.
Nr.1424
An Frau Jordan
Adveniat Regnum tuum.
Paris, 9. August 1864.
Gute Dame in Christus, dem Herrn!
Sie wissen, daß Leiden oft einschläfern oder stumpf machen, sagen wir besser: aufreiben; dies ist ein wenig bei mir der Fall. Immerhin geht es dem erkrankten Pater wieder gut, und die heitere Stimmung kehrt zurück; darum greife ich wieder zur Feder, um nach Calet zu schreiben, wo sich meine alten Freundschaften befinden.
Ich hätte mich sicherlich gefreut, Sie und all Ihre Töchter zu besuchen; aber der Wagen der göttlichen Vorsehung war nicht dieser Meinung und wollte nicht stehenbleiben. Ich dachte, einige notwendige Dinge erledigen zu können, aber der gute Meister hat mich anderswo beschäftigt; seien Sie mir also nicht böse, ich könnte nämlich ebenso böse sein.
Je mehr ich mich nach der Einsamkeit sehne, umso mehr wird mein Schifflein herumgeworfen. Ich muß mich in tausenderlei Dinge hineinfinden, die wie ein Schwarm (oftmals von Wespen) mich umschwirren; Paris ist so turbulent! Beten Sie für mich! Sie sind so ruhig da unten bei Ihren Sommerfrüchten, Ihren frommen Musestunden und all Ihren Lieben.
Wir wollen in Jerusalem eine Gründung vornehmen, u. zw. in der Nähe des Abendmahlssaales, um diesen in Beschlag zu nehmen; ich hoffe, in einigen Monaten dorthin zu reisen.
Außerdem bereiten wir eine andere Gründung für das Noviziat vor.
Wir stehen knapp vor der Enteignung zugunsten des Boulevard Saint-Marcel in Paris; alles sei gepriesen zur größeren Ehre unseres guten Meisters.
Ich sende Ihnen zwei Zeitschriften-Nummern, die Sie vielleicht interessieren; weil ich annehme, daß Ihre gute Tochter bei Ihnen ist, sende ich ihr keine.
Was tun Ihre lb. Nichten?
Dieses China dort ist für sie wie ein Rätsel! Die göttliche Vorsehung wird alles in Ordnung bringen, und zwar zu ihrem Besten. Ich mag ihre heilige Selbsthingabe sehr; Gott wird sie segnen. Sie schreiben mir von einem Hochzeitsplan; ich werde recht beten, auf daß Gott ihn segne, wenn er seiner Gnadenordnung entspricht.
Wie gerne würde ich diese gute Dame Nugues und ihre braven Kinder wiedersehen! Richten Sie ihr liebe Grüße von mir aus! Und Sie, gute Tochter im Herrn, lieben Sie diesen guten Meister! Dienen Sie ihm noch besser und werden Sie recht innerlich; denn was den Baum fruchtbar macht, das ist seine Wurzel, und die Sonne von oben läßt ihn blühen und Früchte hervorbringen.
Lesen Sie viel und beten Sie noch mehr!
Sicher empfinden Sie das große Bedürfnis des Herzens nach Gott und wie es oft schwer ist, die Gedanken zu konzentrieren!
Adieu! Ich segne Sie von Herzen und bleibe im Herrn
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1425
An Marg. Guillot
A. R. T.
Paris, 11. August 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Wie es Ihr Brief vermutet, bin ich vergeßlich geworden; in letzter Zeit hatte ich so viele kleine Dinge zu erledigen, daß ich oft sogar das Wichtige vergesse.
Ich war bei Herrn Le Clère, aber er war verreist. Ich muß heute oder morgen noch einmal hingehen. Ich werde Ihnen alles senden .............................................................................
................................................................ 2 1/2 Zeilen gelöscht ........................................
Legen Sie sich ein eigenes Heft für die Mitgift und die Verwahrungen der Schwestern an, damit die Mitgift stets aufscheint; für das, was schlicht und einfach geschenkt wurde, braucht in diesem Heft nichts aufscheinen ....... ......................... 3 Zeilen gelöscht .......
.............................................................................................................................................
Wir werden all das regeln, wenn ich nach Angers komme; ich hoffe, es wird gegen Ende des Monats sein, sobald Ihre Regel für den Druck fertiggestellt sein wird.
Bezüglich Frl. Baillet: wenn Sie sie für geeignet erachten, schreiben Sie ihr persönlich, daß sie zu einem Versuch kommen darf; das ist angemessener, als wenn ich schreibe.
Ich kann die Freude und das Glück der Schwestern gut verstehen, wenn eine frohe Nachricht über die Gesellschaft einlangt, daß diese den Freundinnen mitgeteilt wird; das ist ganz natürlich, aber auch naiv, weil die Dinge noch nicht reif sind, und weil in der Welt ebenso geredet wird.
Ich erhalte aus Marseille einen Brief mit der Meldung, daß die Angelegenheit von P. Peilin in diesen Köpfen des Südens Feuer fängt. Es werden für ihn Sammlungen durchgeführt, man regt sich auf und kritisiert P. Champion wegen ein paar Worten; seine Sippschaft stellt ihn als O p f e r hin: reden wir nicht mehr darüber, dies wird alles vorübergehen.
Gestern habe ich in Erfahrung gebracht, daß auch in Marseille über Schwester Benedikte geredet wird; ich glaube, Frl. Lautard hat von ihr gesprochen; und weil sich bei den frommen Leuten alles wiederholt, befürchtet man, daß dies den Bischof kränkt; man ging soweit zu behaupten, daß Schwester Benedikte nach Marseille gehen mußte; schreiben Sie ausdrücklich, daß dies nicht der Fall war. Beunruhigen Sie sich aber nicht; in Marseille geht alles rasch vorbei. Was die kompromittierenden Briefe anlangt, so haben Sie keine Furcht, diese neu schreiben zu lassen.
Das alles ist nur eine kleine Unannehmlichkeit wie überall; man muß wissen, daß das Ordensleben kindisch macht.
Ich erhalte von Schwester Benedikte keine Nachricht; ist sie etwa krank? Und wo hält sie sich auf? Man muß ihr anordnen zurückzukehren, sobald sie kann.
Leben Sie wohl, teure Tochter, ich segne Sie. Seien Sie einfach zu Gott, fröhlich zu Ihren Mitschwestern, ruhig und gelassen zu sich selbst.
Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1426
An Marg. Guillot
Adveniat Regnum tuum.
Paris, 16. August 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Ich werde an Frl. Baillet schreiben, sie möge noch zuwarten.
Preisen wir Gott für alles, weil er es trotz meiner schwachen Erkenntnisse haben wollte, daß wir nach Marseille gehen. Ich nehme an, Sie haben an Frl. Lautard, Grignan-Straße, geschrieben, um sie ihr zu empfehlen.
Tun Sie also das, was Sie für Ihre Kapelle für angemessen erachten. Es ist zu bedauern, daß Sie die Anbetung unterbrechen müssen. Könnten Sie nicht das Gitter mit einem oder zwei Vorhängen abdecken und den Arbeitern sagen, nicht zu reden, und mit der Anbetung fortfahren? Rechnen Sie nicht mit mir, um die Anbetung zu predigen, vor allem am ersten Tag; ich wurde nämlich hier aufgehalten; zudem beginnt meine Stimme seit drei Tagen rauh zu werden wie im vergangenen Jahr; wir werden jedoch unser Möglichstes tun, um Ihnen nützlich zu sein.
Ja, seien Sie vorsichtig mit den frischen Mauern, man wird davon leicht krank.
Am 17. werden unsere Leute in Jerusalem eintreffen.
Über Henriette in Laus reden wir noch; es scheint mir, daß sie bereits in einem Kloster war und keine starke Gesundheit hat. Der erste Grund würde für mich zu einer Absage führen.
Ich segne alle im Herrn
Eymard.
Nr.1427
An Marg. Guillot
Paris, 19. August 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Ich sende Ihnen den Brief, den ich soeben aus Marseille bekommen habe; er wird Sie freuen.
Ich hoffe also, daß Schwester B. bald zurückkommen wird.
Sie schreiben mir nicht, daß es Ihnen bessergeht; ich will es wenigstens hoffen, denn der gute Meister, der Ihnen viel Arbeit gibt, schuldet Ihnen auch die Kraft dazu.
Ich arbeite fleißig für Sie: der erste Teil Ihrer Regel ist bereits gedruckt; nun arbeite ich am zweiten Teil; aber vor dessen Drucklegung will ich Ihnen den Text senden, damit Sie ihn durchlesen und mir Ihre Bemerkungen dazu schicken, die Sie für gerechtfertigt halten.
Ich segne Sie im Herrn
ganz Ihr
Eymard.
Nr.1428
An Herrn Jos.-August Carrel
Paris, 21. August 1864.
Teuerster Freund im Herrn!
Ich habe Sie mit meinem Gebet und meinen Wünschen nach Deutschland begleitet, ebenso Ihren teuren Sohn. Gott beschütze ihn! Ich empfehle Ihnen auch meinen ehemaligen Zögling und Knaben, den ältesten Sohn von Nicode, einen ehrlichen und intelligenten jungen Mann. Wenn Sie ihm ein Quartier geben oder ihm dabei behilflich sein könnten, wäre ich Ihnen dafür sehr dankbar. Er ist der Sohn einer heiligmäßigen Mutter.
Ich bleibe im Herrn in treuer Freundschaft
Ihr ergebenster
Eymard, S.
Nr.1429
An de Cuers
Paris, 26. August 1864.
Lieber Pater!
Fräulein Michel suchte mich zur ersten Stunde der Gründung in Jerusalem auf und teilte mir mit, sie wolle nach Jerusalem reisen. Ich habe Ihrem Wunsch alle Opfer entgegengehalten, die sie zu bringen hätte; trotzdem hielt sie am Entschluß fest: sie reist auf eigene Verantwortung; aber sie hat ein großmütiges Herz und vermag große Opfer zu bringen; das beweist sie unter diesen Umständen. Sie wird niemandem zur Last fallen, im Gegenteil, sie wird Gutes tun und verdient Ihr Vertrauen. Ich habe ihr zum Abschied den Segen erteilt und bewundere ihren Einsatz, der dem Herrn sicher gefallen wird. Wir warten und hören nicht auf, für Sie und die Gründung zu beten.
Die Berufe sind selten, einige gute Hoffnungen scheinen sich anzubahnen: Leute kommen und fragen, was wir wir tun, die Anbetung erschreckt die Zaghaften und nur auf das persönliche Wohl Bedachten.
Inzwischen beten wir und hoffen.
Leben Sie wohl, guter Pater! Hoffentlich erhalten wir bald einen trostreichen Brief.
Im Herrn ganz Ihr
Eymard.
Nr.1430
An Frau Tesnière
Paris, 1. September 1864.
Gute Mutter!
So sind Sie also das, was sich Ihre Frömmigkeit gewünscht hat: ganz für Gott und ganz für den Nächsten! auf dem Weg zum Ordensleben! Wie Sie doch rasch zu Werke gehen! Das ist gut: beim ersten Streich alles hergeben.
Gott möge Sie stützen und er bedeute Ihnen alles, für alle Werke, die Sie für ihn tun!
Dies ist ein Traum für mich! Aber was doch die Liebe Gottes nicht machen kann! Ihrem lb. Albert geht es stets gut, er ist klug und folglich all Ihrer mütterlichen Zuneigung würdig.
Ich habe einen großen Kummer: heute wird die Kirche der Kapuzinerpatres demoliert - ich warte, bis wir an die Reihe kommen, ohne das Datum und den Ort zu kennen, aber der lb. Gott kennt beides und wir schlafen ruhig auf dem sanften Kissen der göttlichen Vorsehung.
Gott segne Sie, wie ich es aus ganzem Herzen tue.
Im Herrn also, gute Mutter, Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1431
An Marg. Guillot
Paris, 2. September 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Danke für Ihre Briefe; Sie wissen, wie sie mir teuer sind: sie kommen doch aus der Familie! Wenn ich Ihnen nicht jedesmal darauf antworte, so deshalb, weil ich mit Ihrer Nachsicht rechne, wenn nichts Dringendes zu schreiben ist, oder wenn ich glaube, daß Sie mit dem Problem allein fertig werden können.
Ich hoffte, Sie vom 4. bis 7. zu besuchen, aber es geht nicht: die Druckarbeiten laufen noch, ich möchte aber damit fertig sein, bevor ich am 7. September nach Rennes (Ille-et-Villaire) zur Pfarre St. Aubin reise; somit spare ich Zeit ein.
Man sagt mir, Schwester Benedikte werde in diesen Tagen zurückkehren. Es ist wohl an der Zeit. Ich bin darüber gar nicht glücklich; wenn es aber der Himmel will, dann muß man es wohl auch wollen und ihn dafür noch preisen. Ich habe Herrn Le Clère davon in Kenntnis gesetzt. Schwester Benedikte wird Ihnen das Geld mitbringen.
Beten Sie für Jerusalem, für unsere Enteignung und für meine Exerzitien.
Ich segne Sie von ganzem Herzen und bleibe im Herrn
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1432
An Frl. de Meus
Paris, 2. September 1864.
Sehr geehrtes Fräulein!
Ich hoffte, für morgen, Samstag, nach Brüssel zu reisen; nun ist etwas dazwischengekommen. Ich bin gezwungen, meine Reise auf die Zeit nach dem 15. September zu verschieben, denn ich bin schon seit langem vorgemerkt, in Rennes Exerzitien zu halten.
Ihr lb. Brief, geehrtes Fräulein, läßt mich die Möglichkeit einer Gründung und einer Zusammenlegung unserer beiden Werke erkennen; dieser Gedanken gereicht uns zur Ehre, ich danke Ihnen dafür; ich bin jedoch verpflichtet, Ihnen mitzuteilen, daß uns diese Gründung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich ist, weil wir eine solche in Jerusalem vornehmen. Zwei Religiosen sind bereits dort und bereiten die Räumlichkeiten vor, und ich will alle in diesem Augenblick freien Mitbrüder nachschicken.
Wir sind durch die Propaganda sehr eindringlich zu dieser Gründung angeregt worden, um eines Tages in den Besitz des Abendmahlssaales zu kommen. Gott segnet uns, aber die echten Anbeter sind spärlich, und wir erbitten sie vom lb. Gott.
Am 16. September werde ich aus Rennes zurück sein, oder am 18., wenn ich unser Haus in Angers besuche.
Im Herrn verbleibe ich hochachtungsvoll
Ihr ergebenster Diener
(S) Eymard.
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Nr.1427: fälschlich im deutschen Katalog eingestuft: es handelt sich um den gleichen Brief wie Nr. 1428!!!
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Nr.1433
An Heinrich Durand
Adveniat Regnum Tuum.
Paris, 6. September 1864.
Teurer Freund im Herrn!
Morgen abend werde ich in Rennes eintreffen. Ich werde mich gewiß freuen, Sie dort zu treffen, wenn es Gott will.
Ich bete seine allzeit verehrungs- und liebenswürdigen Pläne an, die er mit Ihnen vorhat.
Es liegt an Ihnen, diese gut kennenzulernen und ohne menschliche Beweggründe, ohne Beeinflussung unserer Wesensart und ohne all die Gründe des Körpers oder des Geistes, die außerhalb oder nur rund um Ihr eigentliches persönliches Wohl zu finden sind.
Wie Sie will auch ich nur den hl. Willen (Gottes); und Sie werden uns in welchem Stand auch immer, in welcher Prüfung Sie sich auch befinden mögen, stets teuer und vereint bleiben.
In diesem guten Meister verbleibe ich
Ihr ergebenster
Eymard
Sup.
Nr.1434
An Frau v. Grandville
Rennes, 8. September 1864, beim Herrn Pfarrer von St. Aubin.
Gnädige Frau in Christus, dem Herrn!
So bin ich nun in Rennes bis zum 16. September; ich predige Exerzitien in der Pfarre.
Ich fange damit heute abend an; nachher kehre ich nach Paris zurück; Ende September werde ich nach Angers gehen. Sollte ich früher hingehen, werde ich Sie davon verständigen. Von dort werde ich Sie entweder besuchen oder Sie kommen hin.
Ich danke dem lb. Gott, daß er Ihnen Herrn Rich geschenkt hat.
Beten Sie für mich und meine Exerzitien. Ich dachte, daß ich früher nach Angers gehen könne, aber es war unmöglich. Jerusalem beginnt, die Ankunft erfolgte am 17. August. Ich hoffe, im Frühjahr dorthinzugehen.
Ich segne Sie und Ihre liebe Schwester
Eymard.
Nr.1435
An Frau v. Couchies
Jesus in der Hostie.
(Paris, 19. September 1864) (1)
Gute Dame!
Ich benötige sehr Ihre Hilfe, um das gute Werk zu vollenden, das Sie begonnen haben, wenn Ihnen dies überhaupt möglich ist.
Es ginge darum, daß Sie nach Paris kommen und den Sohn Sterlingue zu den Trappisten von Briquebec (Manche) begleiten, wo mir ein Heimplatz versprochen wurde. Das ist der letzte Streich und die letzte Gnade. Es ist mir in diesem Augenblick sogut wie unmöglich, fortzugehen, und die Zeit drängt.
Man müßte auch seine Schulden zahlen. Ich fürchte wohl, daß alle diese Schulden ein wenig übertrieben sind; ich bin von seiten seiner Schwester beauftragt worden, sie zu zahlen. Gott möge Ihnen zu Hilfe kommen! Ich bin fast verärgert. Ich weiß nicht, was tun.
Endlich ist er einverstanden, dorthinzugehen...... hat er sich aber auch ganz bekehrt? Wir werden es erfahren, wenn er am Werk ist.
Meine aufrichtige Hochachtung an Herrn und Frau Ratier (Rattier, A.d.H.)!
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1436
An Marg. Guillot
Paris, 20. September 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Endlich kann ich mich ein wenig Ihnen zuwenden. Ich bin am Samstag etwas erschöpft von Rennes zurückgekehrt, weil ich nachts gereist bin und dann mit Besuchen und Dingen derart bedrängt wurde, daß ich zwischendurch etwas ungeduldig geworden bin, weil ich keinen Augenblick für mich hatte: Gott sei Dank dafür! Wenn ich etwas von meiner Schlafzeit abzweigen könnte, aber ich habe Angst; wie auch immer, der Wille Gottes geschehe!
Ich habe Schwester Benedikte kaum gesehen, gerade einen Augenblick, weil ich gezwungen war abzufahren; ich konnte meine festgelegte Reise nicht verschieben, denn ich wurde am vereinbarten Tag erwartet.
Mein Gott, gute Tochter! Wie beunruhigt Sie doch diese Frage der achttägigen oder vierzehntätigen Beichte! Wenn es Pater Leroyer so will, lassen Sie ihn also alle acht Tage die Beichte hören, denn so will es unsere Regel, und diese ist auch die Ihre. Alles, was gesagt wurde, kann Sie weder binden noch zwingen, daraus Folgen zu ziehen. Herr Pfarrer C. hat Ihnen dies sagen können, dennoch scheint mir die vierzehntägige Beichte recht lange zu sein, und es bedarf dazu einer Begründung. Ich werde kommen, noch ein wenig Geduld! Dann werden wir alles regeln. Lesen Sie den ersten Teil der Regel, den ich Schwester B. gegeben habe; sollten Sie dazu Überlegungen haben, so teilen Sie mir diese gleich mit.
Ich segne Sie in Eile.
Eyd.
Nr.1437
An P. Leroyer
Paris, 22. September 1864.
Lieber Pater!
Ihre 2 Briefe hatten Pech; jener von P. Audibert hat eine Reise nach Rennes angetreten und blieb dort stumm; jener, der mir von P. Carrié überreicht wurde, blieb in den Händen von P. Chanuet, der ihn weiterzugeben vergessen hat. Sie haben die Frage des P. Carrié entschieden; gut so.
Sicherlich ist es einmal in jedem Haus Ihrer Familie: Die Gleichheit des Rechts und der Freundschaft erfordert dies.
Noch nichts Neues aus Jerusalem; da die Post nur alle 14 Tage oder drei Wochen eintrifft, wundert mich das nicht; zudem möchte uns P. de Cuers eine gute Nachricht bringen.
Ich erhalte die Mitteilung, daß Herr Crépon angekommen ist.
Ich begreife wohl die gespannte Lage; anläßlich meiner nächsten Reise nach Angers werden wir versuchen, alles in der besten Weise zu lösen. Schw. Benedikte hat das Dienstmädchen von Fr. Heinrich gesehen und mußte es prüfen.
Wir haben den Ex-Jesuiten P. Blot als Postulanten bei uns: wir werden während dieser Versuchszeit sehen, was mit ihm zu machen ist; er ist zufrieden und erbauend; er ist ehrenvoll aus der Gesellschaft Jesu ausgetreten, um sich für den Dienst und die Verherrlichung des Hlst. Sakramentes einzusetzen; er ist im Besitz von günstigen Beurteilungen durch seine Vorgesetzten: wir werden sehen, ob er vor allem e i n g u t e r A n b e t e r ist.
Ich habe Ihnen einen wichtigen Vorschlag zu machen: es handelt sich um einen apostolischen Monat in Belgien.
Fräulein de Méeüs, die Oberin des Anbetungshauses in Brüssel, ist zu uns gekommen und hat uns gebeten und angefleht, in Brüssel ein Haus zu gründen; hierzu würde sie ihre herrliche Kirche des (eucharistischen) Wunders und ein Haus nebenan abtreten; sie würde außerdem eine Pension von wenigstens 2.500 für einige Zeit gewähren; sie fügte noch hinzu, daß uns durch diese Gründung ganz Belgien zugänglich wäre, weil uns über den Weg ihrer überall verbreiteten Vereine alle Städte Belgiens offenstünden.
Ich habe negativ geantwortet; in der Tat: die Gründung in Jerusalem ist in die Wege geleitet, wir müssen sie weiterverfolgen.
Daraufhin hat sie namentlich um Sie für einen Monat angesucht, damit Sie persönlich sich die Sache ansehen und die vier großen Städte besichtigen, wo sie Anbetungszentren haben: Antwerpen, Lüttich, Gent und Brüssel. Ich habe Sie ihr für den Monat Oktober ein wenig in Aussicht gestellt, aber unter der Bedingung, daß Sie gerne hingehen; in diesem Falle würde ich Sie in Angers ersetzen, und Sie würden in diesem katholischen Belgien ein wenig Feuer legen: es steht uns jedoch ganz frei abzusagen.
Ich habe mich zu nichts verpflichtet: sehen Sie zu, lieber Pater, ob es Ihnen gefällt und ob Sie sich hingezogen fühlen aus Liebe zur Verherrlichung Unseres Herrn.
In diesem guten Meister vereint,
ganz Ihr
Eymard.
Nr.1438
An Frl. de Meus
Paris, 26. September 1864.
Sehr geehrtes Fräulein!
Endlich komme ich zu Ihnen. Ich werde Ihnen für den Monat Oktober den Pater Leroyer schicken, aber er wird erst am Dienstag oder spätestens Mittwoch nächster Woche eintreffen, weil ich erst am nächsten Sonntag oder Montag nach Angers gehen kann, um ihn abzulösen; ich bin zur Zeit in Paris mit Arbeit überhäuft.
Geehrtes Fräulein, ich weiß noch nicht, wie der Wille Gottes bezüglich Brüssel lautet! Ich gebe Ihnen ein Zeichen meines guten Willens und sende Ihnen einen unserer Patres; wir werden beten, dann wird Gott den Rest besorgen.
Wenn es Gott so will, wie Sie es sich wünschen, dann wäre unsere Bekanntschaft am Beginn unserer Gesellschaft sowie unsere Begegnung in Rom, alldas wäre von der Vorsehung gelenkt! Aber im Hinblick auf unsere Gründung in Jerusalem würde der Gedanke an eine andere Gründung meine Seele verwirren. So ziehe ich es vor, mir Augen und Ohren zu verschließen und ohne Verpflichtung für die Zukunft von einem Tag auf den anderen zu leben.
Im Herrn verbleibe ich in Hochachtung
Ihr ergebenster Diener
(S) Eymard
Sup.
Nr.1439
An de Cuers
Adveniat Regnum tuum.
Paris, 26. September 1864.
Lieber Pater!
Unser Herr lenke und leite Sie auf all Ihren Wegen, er stärke Sie in den Prüfungen, die mit einer Gründung unzertrennlich sind, insbesondere in Jerusalem.
Ich habe durch P. Champion von Ihrer Reise nach Rom erfahren. Dies hat mich überrascht, aber nicht entmutigt: Sie sind nun am richtigen Ort, Sie wissen sehr viel besser als wir, was notwendig ist, Sie haben die Standesgnade; wir aber beten viel für Sie, damit der Herr alle Ihre Unternehmungen segne.
Schwester Benedikte hat vor einigen Wochen drei türkisch gekleidete Männer geschaut, die in den Häusern beim Abendmahlssaal wohnten; sie zeigten auf ein ihnen gehörendes Grundstück, das auf einer Anhöhe (glaube ich) vor dem Abendmahlssaal liegt, und sagten zueinander: "Dieses Gelände dient uns zu nichts, wir sollten es verkaufen." Darauf begannen die Dämonen ein Höllenspektakel aufzuführen. Schwester Benedikte hat nichts anderes gehört; sie meinte mir gegenüber: "P. de Cuers sollte dieses Grundstück kaufen."
Ich teile Ihnen dies so mit, wie es mir berichtet wurde, damit Sie nachsehen, ob es etwas zu kaufen gibt. Sie müßten am 10. Oktober in Beirut sein; von dort werden Sie nach Jerusalem weiterreisen; Sie hoffen, daß wir am Fest der Erscheinung des Herrn den 4. Thron erleben; auch ich erhoffe es, denn dies ist der königliche Tag für unsere Häuser.
Ich habe die 2 Engländer, zwei Brüder, abgewiesen, ebenso auch hochw. Herrn Carel, weil sie zweifelhafte Berufung hatten und nicht ganz für unser WERK eingestellt waren; danach ist Pater Blot als Postulant eingetreten; er liebt das Hlst. Sakrament sehr und kann sehr gewandt und eucharistisch schreiben. Am Sonntag, 2. Oktober, ritt er ins Noviziat ein.
Zudem haben wir einen tüchtigen Unteroffizier aufgenommen; er hat guten Willen. Der Bruder des Frater Maria ist in Marseille; es heißt, er wäre sehr tugendhaft und ist 16 Jahre alt. P. Audibert legt seine Gelübde am 29., Fest des hl. Michael, ab; seine Familie hat ihm einen kleinen Sturm bereitet, er war aber sehr großmütig, Gott wird ihn segnen.
Es gibt nur einige in Aussicht stehende Berufe, aber keiner ist sicher; zu diesem Zweck halten wir eine Novene zum hl. Michael. Das Noviziat, welches ganz abgetrennt ist, läuft in dieser Form sehr gut.
Sonst gibt es nichts Neues, nur das Alltägliche.
Unser Herr behüte und segne Sie!
Im Herrn ganz Ihr
Eymard, S.S.
Nr.1440
An Marg. Guillot
Paris, 29. September 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Danke für Ihren Brief und die Bemerkungen, die ich als gerechtfertigt empfunden habe; ich habe sie berücksichtigt, mit Ausnahme des Artikels über die Monitorinnen: aus guten Gründen will ich keine solchen Monitorinnen; ich habe sie ersetzt durch eine Aufmunterungsschwester bei der Culpa.
Ich habe den Dingen Rechnung getragen, die die Schwester Köchin betreffen; aber wenn sie nicht beim Offizium dabei ist, soll sie ihre drei Anbetungsstunden wie die anderen machen. Andernfalls würde sie geringgeschätzt oder es würde bedeuten, aus ihr eine Laienschwester zu machen; bloß soll sie wegen ihrer notwendigen Arbeitszeit fixe Anbetungsstunden erhalten.
Ich hoffe, Ihnen die beiden Teile der Konstitutionen mitzubringen; ebenso hoffe ich, Sonntag abend oder Montag früh in Angers zu sein; dann werden wir am Werk des guten Meisters und seiner glücklichen Dienerinnen arbeiten.
Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard.
P. S. - Falls Sie einige Besorgungen in Paris haben, so stelle ich mich Ihnen dafür zur Verfügung. Ich habe eben Ihren Brief erhalten; diese arme Dame ......... ist eines der berühmten Kreuze, und P. Peilin gewiß ein noch größeres. Das kann nur er in Marseille erzählt haben; lassen Sie reden und tun. Der gute Meister kennt ja all die Wohltaten, die wir diesem armen Abbé erwiesen haben, und was ich ihm geben wollte. Dieses Feuer von Marseille wird sich besänftigen; entscheidend ist es, zu schweigen, zu beten, zu leiden und Gott für soviele Beleidigungen um Vergebung zu bitten. Es war gut, daß Sie diese Mutter abgewiesen haben, aber üben Sie Sorgfalt, sogar große Sorgfalt mit Ihrer Tochter.
Ich werde Ihnen das Geld von Herrn Le Clère bringen: ich kann mir vorstellen, daß Sie vor leeren Kassen stehen. Sollte eine kleine Anleihe von 5 bis 6000 Francs gemacht werden, um alles zu bezahlen, dürfte man nicht zögern.
Ich hoffe, Sie werden mit Ihrer Regel zufrieden sein. Sie ist besser als die unsere; aber, gute Tochter, ich treffe Sie stets mit derselben Ängstlichkeit an, ich möchte sagen, mit demselben Fehler: Die F e s t l e g u n g b i s i n s D e t a i l. Erinnern Sie sich also, daß es Dinge gibt, die man weder festlegen darf noch festlegen kann; es muß eine Abwägung vorgenommen werden, eine Autorität entscheidet; andernfalls wäre die Autoritätsperson nur eine Musiknote; man muß ein etwas größeres Vertrauen in die eigene Gnade und die der anderen setzen.
Ich segne Sie und diese kleine Schwester, die ich mit Freuden sehen werde; ebenso Ihre ganze eucharistische Familie.
Eymard.
(1) Dieser Brief enthielt ein Schreiben des Herrn A. Sterlingue, adressiert an Frau v. Couchies und datiert mit "Paris, 19. September 1864", A.d.H.).