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Nr.1381
An Marg. Guillot
Angers, 25. Mai 1864.
Sie müssen mir das große Heft herbringen lassen, ich muß die Personalakten ergänzen.
Ich hatte vergessen, bei jeder Einzelnen den Tag ihres Eintritts in die Gemeinschaft einzutragen; fragen Sie jede einzelne nach diesen Daten und schicken Sie mir diese heute abend, es ist notwendig.
Vergessen Sie nicht das Tischchen für die Meßkännchen usw. auf der Epistelseite. Bereiten Sie Wasser und Salz vor für die Segnung des Weihwassers; suchen Sie Ihr römisches Ritualienbuch, wenn es Ihnen nicht zu viele Umstände macht.
Die Schwester Maria soll mir die Formel der Gewänderweihe bereithalten, welche sie abgeschrieben hat.
Ja, Schwester Kamilla wird ihre Gelübde ablegen; sagen Sie es ihr auch in meinem Namen.
Ich werde gegen 17.15 Uhr oben sein.
Mit Segen
Eymard.
Nr.1382
An de Cuers
Adveniat Regnum tuum.
Angers, 29. Mai 1864.
Lieber Pater!
Ich habe die Absicht, dasselbe wie Sie zu tun und von hier aus über Bourges nach Marseille zu reisen; diese Route wird mir Zeit und Geld und auch ein wenig meine Kräfte sparen.
Sollte es also etwas Schwerwiegendes geben, das auf meiner Reise eine Unterbrechung in Paris erforderlich macht, so senden Sie mir eine telegraphische Botschaft.
Wir sind soeben von der Prozession nach der Bischofsweihe auf dem Tertre zurückgekommen; es war herrlich; die ganze Stadt nahm daran teil: der Präfekt, der Bürgermeister, das Gerichtspersonal, die Regierung usw...
Ich habe zum Guten Meister gebetet: "Nächstes Jahr werde ich diesen Ort in Besitz nehmen; nun sind wir an der Reihe. Du hast Moses und Josua gesagt, sie werden alles Land erhalten, wohin sie ihren Fuß setzen werden; also gehört der Tertre uns oder vielmehr dir."
P. Champion reist morgen abend ab; es geht ihm wesentlich besser.
Hier geht es allen gut.
Grüße an alle!
Im Herrn ganz Ihr
Eymard.
Sagen Sie P. Chanuet, er soll jemanden zum Händler in die Rue des Vieux Colombier schicken, um den Preis für das Rauchfaß dieser Damen zu erfragen, damit diese die Auslagen dafür bezahlen.
Nr.1383
An Marg. Guillot
Lyon d'Angers, 31. Mai 1864.
Ich bitte Schwester Margarete vom Hlst. Sakrament, Frau von Andigné als wirkliche Mutter und wie eine gute Schwester zu empfangen und sie ins Hausinnere treten zu lassen, wenn sie auf Besuch kommt.
Ich segne Sie dabei im Herrn
Eymard
Sup.S.S.S.
Nr.1384
An Frau v. Grandville
Adveniat Regnum tuum.
Bourges, 3. Juni 1864.
Gnädige Frau im Herrn!
Ich schreibe Ihnen in der Eisenbahn. Soeben habe ich Ihren Brief gelesen. Danke für die Einzelheiten von Marseille, ich kannte die Dinge nur im allgemeinen.
Ich reise nicht deshalb nach Marseille, sondern um unser Haus zu besuchen und am Fest des 5. teilzunehmen. Der Bischof beabsichtigt, ein Haus für die Anbeterinnen zu gründen, aber die Entscheidung über den Ort ist noch nicht gefallen.
Ich gedenke, bis zum 12. Juni in Marseille zu bleiben, hernach werde ich um den 18. herum in Paris sein.
Ich freue mich, Sie im Frieden zu wissen. Seien Sie recht gehorsam und gesammelt, und Sie werden immer den Frieden haben.
Ich bin glücklich über den lieben Gruß von Msgr. Verolles; er ist mein Heiliger und ein Freund. P. Jacquet, ein Marist, befindet sich in Lyon; es geht ihm gut.
Meine Segenswünsche an Ihre gute Schwester.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard, S.
Nr.1385
An Frau Jordan
Adveniat Regnum tuum.
In der Eisenbahn, 4. Juni (1864).
Gute Dame in Christus, dem Herrn!
Ich grüße Sie von meinem Zugabteil aus, Sie und Ihre lb. Familie, und ich bedauere, daß ich auf meiner Hinreise keinen Tag erübrigen kann, um Sie in Calet zu besuchen; ich bin ja schon für das Fest am 5. in Marseille in Verspätung. Wenn ich auf der Rückreise einen Tag erübrige, werde ich Ihnen die Hälfte davon schenken; ich habe Lust, Chatte wiederzusehen; ich lechze danach; dann möchte ich auch Ihren gesegneten Felsen des Cäsar oder besser des Kalvarienberges sehen. Ich bete für das Gedeihen Ihrer Seidenwürmer; ich wünschte Ihnen so schöne; vielleicht erhört mich der lb. Gott. Sie haben gewiß viel zu tun wie die geschäftige Martha; trachten Sie doch, diese beiden Schwestern von Bethanien ein bißchen mehr zu verbinden; ist die Mühe Marthas verdienstvoller, so befriedigt Marias Anteil die Seele mehr.
Sie werde ja Ihre lb. Nichten bei sich haben und sie werden sich freuen, bei ihrer Tante zu sein.
Dies ist meine dreifaltige Familie, die ich von ganzem Herzen segne. Ist die gute Dame Nugues von Rom zurückgekehrt? Ich würde mich sehr freuen, Sie zu sehen. Ihre lb. Mathilde ist sicher bei Ihnen, wenn nicht, werde ich sie in Lyon besuchen.
Leben Sie wohl! Vergessen Sie nicht, daß ich alt werde und dies nicht zu meinem Vorteil. Ich bringe es nicht fertig, inmitten der Wellen und Stürme ganz Gott zu gehören.
Ich segne Sie.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
Meine Adresse lautet: Nau-Straße 7, Marseille.
An Frau C. Jordan, in Calet, in Saint Romans, über Saint-Marcellin (Isère).
Nr.1386
An Herrn Jos.-August Carrel
Adveniat Regnum tuum.
In der Eisenbahn von Bourbonnais, 4. Juli (1864).
Teurer Freund und Bruder im Herrn!
Da ich Sie nicht persönlich umarmen kann, schreibe ich Ihnen im Eisenbahnabteil ein paar Zeilen mit verzitterter Schrift; ich hoffe, daß ich bei meiner Rückfahrt in etwa 12 Tagen mehr Glück haben werde.
Es wird ein Fest für mich sein, den Vater, die Mutter und die Kinder des ersten meiner Freunde im Herrn zu sehen. Ich habe unlängst in Angers einen zweiten eucharistischen Feuerherd angezündet; nun bereiten wir einen schönen in Jerusalem vor; ich will nachsehen, ob jener in Marseille nicht ein wenig erlischt. Wann werden wir nach Lyon gehen? - Zur Stunde Gottes! Diese Gründung liegt mir stets am Herzen, und Sie, teurer Freund, sind mein Bethanien.
Leben Sie wohl, bis bald! Stets in Unserem Herrn, in der Hostie des Lobes und der Liebe,
Eymard.
Marseille, Nau-Straße 7.
Nr.1387
An Frau Lepage
Adveniat Regnum tuum.
In der Eisenbahn von Lyon, 4. Juni 1864.
Gnädige Dame im Herrn!
Ihr lb. Schreiben läuft mir nach, endlich ist es ihm gelungen, mich in Angers zu erreichen. Und ich beeile mich, Ihnen zu melden, daß ich gerne kommen werde, um in der Nativité (Geburtskirche, A.d.Ü.) Exerzitien zu predigen; aber unter e i n e r Bedingung: Sie müssen daran teilnehmen, denn Ihre Anwesenheit bedeutet wenigstens die Hälfte meiner Zusage. Ich reise nach Marseille, um unser Haus (Nau-Straße 7) zu besuchen; ich werde mich dort etwa 10 Tage aufhalten. Um den 18. Juni herum werde ich in Paris sein, den genauen Tag werde ich Ihnen noch bekanntgeben. Ich möchte aber auf keinen Fall Ihre Reise stören. Ich bedauere es sehr, daß ich für den lb. Besuch, den Sie mir vorbereitet hatten, nicht dort sein konnte. Ich nahm gerade in Angers die Gründung eines Hauses für die Anbeterinnen vor, die am Fronleichnamsfest stattfand; sie nennen sich Dienerinnen vom heiligen Sakrament und zählen 21 Mitglieder.
Ich bin überglücklich beim Anblick dieses neuen Thrones, den wir Unserem Herrn errichtet haben. Ich hoffe, daß er ihm Freude bereiten wird.
Adieu, gute Dame! Ich freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
Nr.1388
An Frau Lebourlier
Lyon, 4. Juni 1864.
Sehr geehrte Frau Lebourlier!
Ich schreibe Ihnen aus Lyon, da ich es in Paris nicht erledigen konnte; indes habe ich nicht Ihre große Angelegenheit vergessen. Meine Schlußfolgerung lautet:
Ihre Ehe ist r a d i k a l u n g ü l t i g, infolgedessen können Sie in R u ß l a n d heiraten, als ob Sie v o r d e r K i r c h e nie mit Herrn Lebourlier verheiratet gewesen wären. Sie können also nach Rußland reisen, nehmen Sie aber Ihren Taufschein mit. Sie würden auch guttun, den Totenschein Ihres Vaters und Ihrer Mutter mitzunehmen.
Wenn Sie auf mich warten wollen, so werde ich gegen den 20. Juni in Paris sein, ich werde Ihnen meine Ankunft mitteilen.
Folgende Argumente lassen mich auf die Nichtigkeit Ihrer Ehe schließen:
Entschuldigen Sie mich, Sie so lange auf meine Antwort warten gelassen zu haben: ich wollte Ihnen nämlich eine sichere Antwort schicken.
Wenn Sie mir schreiben wollen, ich bin in Marseille, Nau-Straße 7, und zwar bis zum 12. Juni.
Im Herrn verbleibe ich Ihr hochachtungsvoller Diener
Abbé Eymard
Sup.
P.S. Entschuldigen Sie meine schlechte Schrift, ich schreibe Ihnen unter den Erschütterungen der Eisenbahn.
Nr.1389
An Frl. Zenaide v. St. Bonnet
Adveniat Regnum Tuum
In der Eisenbahn, 4. Juni 1864.
Gnädiges Fräulein im Herrn!
Ich hatte gehofft, Sie auf der Rückkehr von Angers über Orléans und Bourges zu begrüßen; es war unmöglich, wir sind kaum 10 Minuten am Bahnhof gestanden. Ich hoffe, mich auf der Rückkehr zu entschädigen. - Sie sind jetzt mein Bethanien, und es scheint mir, daß ich das Ihre bin. Sie waren alle so gut zu mir! St. Bonnet bedeutete für mich der Berg Gottes, wo mir eine harte Arbeit so leicht und liebenswert vorgekommen ist. Nochmals Danke für Ihre Liebenswürdigkeit. - Ich liebe alle die Ihren wie die Meinen. - Dieses St. Bonnet ist mein schöner Traum des Friedens und der Arbeit! Aber wann und wie? Ich weiß es nicht, der lb. Gott läßt mich nicht in meine Zukunft schauen, ich mag es gern, von einem Tag auf den anderen in seinen Händen zu leben.
Sie machen mir eine große Freude mit der Nachricht, daß Sie Ihre Kommunionen fortsetzen. - Fahren Sie immer damit fort - eine Braut Jesu muß von Jesus leben.
Schauen Sie nicht zuviel auf das, was Sie mitbringen, als vielmehr auf die Liebe, die Sie empfängt und sich Ihnen schenkt. - Die hl. Kommunion ist die Kraft der Jungfrauen.
Seien Sie stets g u t, a n m u t i g, l i e b e n s w ü r d i g und e i n s a t z b e r e i t für die für die Ihren, insbesondere zu Ihrer guten und heiligen Mutter. Was Sie mir von Ihren Freundinnen erzählen, würde mich betrüben, wenn ich Sie nicht als sehr großherzig kennte. - Sehen Sie, meine lb. Tochter, wie all das endet, was allzu persönlich ist, jede gemischte Freundschaft. - Seien Sie darüber nicht allzu traurig - der Grund für alles liegt darin, daß Sie Unser Herr zu Ihrem Nutzen liebt und Sie ganz für sich haben will - durch die Ruhe des Herzens - bleiben Sie jedoch trotzdem gut zu ihnen und beklagen Sie sich nicht darüber, weder bei ihnen noch bei Gott.
So sind nun unsere Damen untergebracht. Die erste Aussetzung wurde durch den Herrn Bischof vorgenommen; dieser hat ihnen die liebenswürdigsten und ermutigendsten Worte gesagt.
Sie haben erst am Donnerstag, 2. Juni, mit der Nachtanbetung begonnen. Sie hatten ja soviel Ruhe nötig. Wie sind sie doch froh! Frau Chanuet sieht in dieser weißen Tracht 10 Jahre jünger aus. - Bei meiner Rückkehr werden wir Ihnen den Rest erzählen. - Ich segne Sie. - Sagen Sie mir nicht mehr, Ihre Briefe wären zu lang. Ich würde Ihnen den Vorwurf machen, daß Sie zu selten antworten.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
P.S. Sie werden mein Schreiben lesen, so gut Sie können; die Eisenbahn schüttelt meine Feder.
Nr.1390
An Frl. Danion
Adveniat Regnum tuum
In der Eisenbahn nach Marseille, am 4. Juni 1864.
Liebes Fräulein und teure Schwester im Herrn!
Ich konnte Ihnen in Angers nicht antworten; ich war dort derartig beschäftigt, daß mir die Zeit dazu gefehlt hat.
Ich habe dort mit Gottes Hilfe eine Gründung der Dienerinnen vom Hlst. Sakrament mit Ewiger Aussetzung vorgenommen.
Am Donnerstag, Fronleichnamsfest, hat der Herr Bischof bei ihnen die erste Aussetzung vorgenommen. Somit gibt es einen weiteren Thron und göttlichen Feuerherd. Er möge niemals erlöschen!
Eben habe ich zugesagt, in der Nativité in Rennes einen Exerzitienkurs zu predigen. Ich hoffe, daß mir dies - so nahe bei Ihnen - die Gelegenheit gibt, Sie zu besuchen und mit Ihnen über unsere Werke zu plaudern.
Fast möchte ich Ihnen einen kleinen Vorwurf machen. Sie hatten Furcht, ich würde Ihnen Opfer und Trennungen auferlegen. Wenn es der gute Meister in klarer Form mit drei eindeutigen Zeichen verlangte, müßte man wohl sagen: S i e h e, i c h b i n d i e ü b e r g l ü c k l i c h e D i e n e r i n d e i n e r L i e b e".
Aber ich habe keinerlei Auftrag dieser Art; ich wollte Sie treffen und Ihnen erzählen, wie wir leben und was wir zur Verherrlichung unseres guten Meisters zu unternehmen wünschen; was sich in Jerusalem anbahnt, wohin ich zwei Religiosen gesandt habe, um die Frage zu studieren, im Abendmahlssaale eine eucharistische Gründung vorzunehmen oder noch abzuwarten. Rom scheint an unserem Gedanken Gefallen zu finden, der Patriarch von Jerusalem wünscht uns; aber es bedarf eines letzten Wortes, das belebt und befruchtet: das "M i t t e m e" von Gott.
Ich reise für etwa 14 Tage nach Marseille, dann kehre ich wieder nach Paris zurück.
Ich hoffe, daß der gute Meister Ihre Patienten geheilt und Sie aus Ihrem kleinen Winkel von Mauron befreit hat. Ihr Brief hatte e i n w e n i g F i e b e r.
Leben Sie wohl, gute Schwester im Herrn.
Zu seiner Verherrlichung verbleibe ich ganz
Ihr ergebenster
Eymard, S.
Nr.1391
An Frau Tholin
Adveniat Regnum tuum.
In der Eisenbahn, 4. Juni (1864).
Gnädige Frau und teure Tochter im Herrn!
Ich wollte Ihnen schon oft schreiben; um dies aber mit ausgeruhtem Kopf und etwas ausführlicher tun zu können, bin ich dahingekommen, daß es in der Eisenbahn sein muß!
Wie Sie sagen: die Seelen, die durch dieselbe Gnade und dasselbe Gesetz der Liebe vereint sind, sehen, sprechen und verstehen einander im Herrn - aber man muß es einander doch von Zeit zu Zeit sagen.
Ich habe recht für den guten Erfolg Ihrer Tertiaren-Exerzitien gebetet; denn es bedarf nur einer mit bereitwilligem Herzen aufgenommenen Gnade, um das Innere zu erneuern und dem Leben einen neuen Aufschwung zu Gott zu verleihen. Die Idee, welche man in Amplepuis gehabt hat, war sehr gut; es wäre wünschenswert, wenn diese jedes Jahr erneuert würde.
Sie sind Gott recht nahe auf Ihrem Berge, inmitten der großen Stille, fern von den Stimmen der Erde, mit der unsichtbaren Welt vereint. So befinden Sie sich in bester Gesellschaft, der einzigen, die stets zugänglich und stets entgegenkommend ist. Geben Sie sich recht dem augenblicklichen Zug der Gnade hin; das gespannte Segel kann nur dem treibenden Wind folgen; jede andere Bewegung, die nicht von oben kommt, bringt es in Verwirrung.
Die Gnade will stets Opfer und Frieden zugleich, Liebe und Eifer, Hingabe und Freude. Lassen Sie sich vom guten Meister erfassen und führen, wohin er will, und auf dem Wege, der ihm gefällt; dieser ist stets der beste, wenn man auch nicht immer dessen Ausgang sieht.
Ihre Kinder sind in Joasson glücklich; nun gut, umso besser! Sie werden dort vernünftig sein und keine Gelegenheit haben, Böses zu tun. Sie werden ihrem guten Vater behilflich sein; heutzutage muß man ländliche Berufungen mit ihren einfachen und reinen Seelen segnen.
Adieu, gute Dame, ich fahre für etwa 12 Tage nach Marseille (Nau-Straße 7).
Ich segne Sie und werde bei Ihrem Wiedersehen noch glücklicher sein.
Ganz im Herrn verbleibe ich
Ihr ergebenster
Eymard, S.
An Frau Tholin, in Joasson, Amplepuis (Rhône).
Nr.1392
An Marg. Guillot
+ Adveniat Regnum tuum.
Marseille, 10. Juni 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Ich habe Ihr Schreiben vom 7. mit großer Freude gelesen und bin über die Feststellung sehr glücklich, daß Ihre Gemeinschaft funktioniert und die ununterbrochene Aussetzung angefangen wurde und fortdauert.
Am Anfang werden vielleicht einige Schwestern durch die nächtliche Anbetung ermüden, aber durch die Standesgnade, die Gewöhnung und die Freude am hl. Dienst wird alles erleichtert. Sie haben meine Absicht richtig verstanden, die Anbeterinnen einmal in der Woche, jede reihum, ausruhen zu lassen, weil ja Ersatzschwestern da sind. Üben Sie Milde und Verständnis für jene, die wirklich müde sind, weil sich das Übel sonst nur verschlimmern würde.
Ja, nehmen Sie die Patres, vor allem P. Leroyer, gut auf; der Grund, den Sie mir dafür angeben, ist sehr richtig; es ist folglich besser ein kleines Zugeständnis zu machen, denn schließlich sind die Prinzipien der Unabhängigkeit festgelegt: es gibt nur mehr Beziehungen des Wohlwollens und der Verwandtschaft im Herrn.
Nehmen Sie sich in acht vor Herrn v.Russon. Er nützt Ihr Interesse aus und wird für diesen kleinen Durchgang einen übertriebenen Preis verlangen. Er spricht bereits von einer BequemlichkeitsZahlung; wenn Sie ohne ihn auskommen, lassen Sie sich nicht mit ihm ein, Sie werden trotzdem stets die besten Bedingungen haben.
Er macht Ihnen zu Unrecht Schwierigkeiten wegen Ihrer Mauer; Sie genießen alle Rechte, da die Mauer bei Ihnen und auf Ihrem Grund steht. Bezüglich des kleinen Mauerzipfels, den er für sich beansprucht, so hat er ein Recht, was die Mauer über dem Boden anlangt, aber sie besitzen die Eigentumsrechte des Unterbaues, weil die Mauer zur Gänze auf Ihrem Grund steht; das sind Neckereien, um Sie zum Kauf seines Hauses zu zwingen. Er beklagt sich, daß ich ihn sehr von oben herab behandelt hätte; Tatsache ist, daß ich ihn behandelt habe, wie er es verdient hat, und daß er sich durch diese endgültige Maßnahme überrollt sah. Wenn Sie den Rat eines Architekten brauchen, so wenden Sie sich an Herrn Dussouchet; er wohnt ganz in Ihrer Nähe, Rue Flore.
Sie erwähnen mir, daß eine Brücke errichtet werden soll; durch Ihren Trockenraum wird Ihnen die Sache ganz leicht gemacht; und Sie haben nichts zu befürchten, weil Ihnen ja beide Straßenseiten gehören.
All das ist nichts von Bedeutung.
Nur Mut, meine Töchter, freuen Sie sich Ihres Glückes, es ist groß. Seien Sie froh über soviele Gnaden und machen Sie Ihrem guten Meister alle Ehre, damit er sich mitten unter Ihnen wohlfühlt.
Es geht mir gut und ich verfolge mit Geist und Herz Ihre Anbetungen. Hier läuft alles gut. Ich hoffe, am Donnerstag in Paris zu sein.
Beten Sie für mich.
Im Herrn ganz Ihr
Eymard.
P. S. - Selbstverständlich ändert sich zwischen uns nichts sowohl in der Ausdrucksweise als auch im Herzen.
Frl. Dalaca ist mit der guten Mutter von Schwester Isabelle, Frau Cadière, hier; alles geht in Ordnung, diese Mutter ist ganz ergeben.
Nr.1393
An Marg. Guillot
Adveniat Regnum tuum.
Marseille, 14. Juni 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Der Bettwäschehändler wohnt in der St. Julian-Straße; er ist der einzige, auf der linken Seite aufwärts; er hat Ihnen jene Leintücher geborgt, die Sie verwenden, und er müßte Ihnen die anderen innerhalb vierzehn Tagen liefern.
Nehmen Sie das Geld der Novenen entgegen, legen Sie es in die Kasse für den Dienst am Meister und verrichten Sie jeden Tag ein Gebet für diese empfohlenen Anliegen. Bei uns betet man dafür nach dem Rosenkranz und dem Segen ein Vaterunser und ein Ave. Man kündigt dies mit den Worten an: "F ü r b e s o n d e r e A n l i e g e n". Ich denke, Sie beten Ihren Rosenkranz in der Muttergotteskapelle.
Sie haben richtig entschieden, nach außenhin keine Arbeit zu übernehmen; dies vermeidet die Beziehungen; übernehmen Sie ebenso keinerlei gute Werke nach außenhin, sondern geben Sie sich ganz Ihrem innerlichen Dienst hin; lassen Sie sich darin nicht umstimmen.
Herr Maingot wird vielleicht von P. Leroyer gedrängt, um Sie zum Kauf des Hauses von Herrn v.Russon zu bewegen; Sie haben Zeit genug: warten Sie zu!
Gemäß dem kanonischen Recht und unseren Konstitutionen ist die Novizenmeisterin von rechtswegen Assistentin und vertritt die Oberin für alle Mitschwestern. Die Schwester Virginia ist also nicht Assistentin, sondern einfaches Ratsmitglied; sie wird nur ermächtigt, in der Ratssitzung ihre Stimme abzugeben, aber sie besitzt keine weitere Amtsbefugnis, außer jene, welche ihr die Oberin erteilt im Falle der Abwesenheit der Novizenmeisterin; solche Abwesenheiten müssen vorausgeplant werden. Verwenden Sie den Ausdruck "Assistentin" nicht, weil er nur Verwirrung stiftet. Ihr Rat sieht folgendermaßen aus: Oberin, Novizenmeisterin, Rätin.
Da Sie ja immer im Hause sind, sehe ich nichts, was von Schwester Virginia erbeten werden müßte, höchstens kleinere Erlaubnisse, wenn Sie gerade nicht erreichbar sind.
Ich hatte Frau Tanusier geschrieben, noch nicht nach Angers zu kommen, sondern zu warten, bis Sie alles halbwegs eingeordnet haben. Es mißfällt mir, daß man zum Bischof gegangen ist; das ist nur eine Wichtigtuerei. Lassen Sie sie zur Wasserkur reisen; sollten Sie deshalb belästigt werden, so ist es für Sie eine Prüfung.
Ich kann gar nicht sagen, ob es mir gut oder übel geht, denn ich habe kaum Zeit zum Verschnaufen. Ich segne Sie alle ganz eucharistisch im Herrn
Eymard.
An die Schwester Margarete, Oberin der Dienerinnen vom Hlst. Sakrament, Spitastraße 14, Angers (Maine-et-Loire).
Nr.1394
An Marg. Guillot
Adveniat Regnum tuum.
Marseille, 14. Juni 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Ich freue mich sehr über die Anteilnahme, die Ihnen von seiten der Anbeterinnen, die in Ihrem Stadtviertel wohnen, und von seiten unserer Patres erwiesen wurde; es wurde mir darüber anläßlich meiner Reise berichtet und ich habe begeistert zugestimmt. Seien Sie also gütig zu diesen Damen: sie werden Ihre Helferinnen sein, wie sie auch das Hauptmotiv Ihrer Annahme durch den Bischof und Herrn Bompois gewesen sind. Ich lege Ihnen nahe und bitte Sie, nicht die aktive Präsidentin des Werkes zu werden; überlasssen Sie diese Ehre und diese Last jener Dame, die dieses Amt schon innehatte, ebenso auch den Rat.
Die Frau Präsidentin ist sehr gütig. Seien Sie Ihre Familie. Hüten Sie sich wohl, die hl. Messe um acht Uhr anzunehmen; das ist unmöglich; wenn man in der Nacht Anbetung gemacht hat, braucht man ein Frühstück. Wenn es zwei Messen gäbe, wäre das Problem gelöst.
Wenn jedoch der Bischof möchte, daß Sie Präsidentin seien, was tun? Bitten Sie Se. Exzellenz, Sie von diesem Amt freizuhalten, da Sie niemanden kennen.
Mir scheint, man sollte während der Anbetungsstunden der Damen aus der Stadt das Gitter öffnen, damit sie das Hlst. Sakrament sehen können; überlegen Sie, ob dies Probleme macht, aber besser wäre dies als zuzulassen, daß sie zu Ihnen in den Chor kommen.
Bezeugen Sie dem Bischof ein großes Vertrauen und tiefe Dankbarkeit. Er ist ja so gut und aufgeschlossen für das Gemeinschaftsleben; bitten Sie ihn um das Buch, das er über dieses Thema geschrieben hat.
Sicherlich nicht: man wird Sie nicht das Mobiliar bezahlen machen; in diesem Fall wäre es besser, dieses dem Bischof für die armen Kirchen zur Verfügung zu stellen.
Nur Mut, meine Tochter! Am Anfang muß man sich für die Gründung verausgeben, später kommt die Zeit der Ruhe.
Ruhen Sie sich gleich ein wenig aus, wenn Sie sich ermüdet fühlen: keine menschliche Rücksicht!
Ich segne Sie, Schwester Benedikte und alle im Herrn
Eymard.
Nr.1395
An Marg. Guillot
A. R. T.
Marseille, 15. Juni 1864.
Teure Tochter!
Geraten Sie grundsätzlich nicht in Meinungsverschiedenheit mit dem Bischof; gewähren Sie ihm alles, was Sie können, wie ich Ihnen gestern geschrieben habe. Diese Damen bilden den ausschlaggebenden Beweggrund, daß Sie aufgenommen worden sind; sie sollen daher auch der Beweggrund Ihrer Zuneigung sein.
Ich kann ihre Wünsche und Forderungen verstehen, niemand, der nicht zu ihrem Kreis gehört, aufzunehmen: Sie müssen dies ganz schlicht und einfach zur Kenntnis nehmen und ihnen für die Stadt dafür Ihr Versprechen geben. Ich halte dies für gerecht und angebracht.
Was P. Leroyer angeht, so wird er sich aus der Sache herausziehen, wie er kann. Sobald er diese Damen annimmt, muß er daraus die Folgen ziehen. Der Bischof konnte keine andere Antwort geben, und auch sie konnten nicht anders handeln.
Bemühen Sie sich, Schwester Benedikte beizubringen, daß es nicht schlimm war, was Sie gesagt hat, ........................................................................................................................
.............................................. 2 Zeilen gelöscht ............................................................
Ich werde nach Paris schreiben ........................................................................................
.............................................. 2 Zeilen gelöscht ............................................................
Gott hat dies zugelassen, also ist es in Ordnung.
Gewiß sind Sie auf das Haus des Herrn v.Russon nicht angewiesen, es wird Ihnen aber nützlich sein. Ich sehe, daß Sie viele Novizinnen haben; mehrere hervorragende Kandidatinnen in Marseille bereiten sich darauf vor; seien Sie ihnen wohlgesinnt: sie werden den Schwarm abgeben für die zweite Gründung.
Bezüglich des Ankaufs dieses Hauses wäre es besser, diesen zur jetzigen Zeit durchzuführen; zuerst muß man sich aber über die Geldmittel sicher sein und daher muß man ein wenig warten: es wäre also günstiger, diese Verbindungsmauer bis zu meiner Rückkehr nach Paris aufzuheben; ich hoffe es wenigstens, am Samstag abend oder am Sonntag zurückzukehren.
Mut und Zuversicht! Die Gründungen erkauft man sich etwas hart, dafür werden sie aber solide sein.
Ich segne Sie alle im Herrn
Eymard.
Nr.1396
An Frau Jordan
In der Eisenbahn, 17. Juni 1864.
Liebe Dame!
Ich grüße Sie in Valence aus betrübtem Herzen im Vorrüberfahren. Ich muß in aller Eile nach Paris zurück, wo ein Kranker und vielleicht große Kreuze mich erwarten. Gott und sein hl. Wille seien gelobt dafür! Seit zehn Tagen ist mir traurig ums Herz. Beten Sie für mich; ich wage es zu sagen, daß ich es zu diesem Zeitpunkt brauche; das Kreuz dünkt mir schwer. Ich wäre glücklich gewesen, Ihre ganze lb. Familie zu besuchen und ihr ein wenig nützlich zu sein; vielleicht wäre die Gelegenheit nie günstiger gewesen, aber es heißt auf Kalvaria steigen und nicht Einkehr halten im lieben, trauten Bethanien.
Meine herzlichen Grüße an alle.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard, S.
Nr.1397
An Marg. Guillot
A. R. T.
In der Eisenbahn nach Paris, 19. Juni 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Ich komme heute abend nach Paris, wo ich ganz zu Ihrer Verfügung stehen werde.
Die Freundinnen von Frl. Brun haben mir berichtet, es ihr zu verwehren, nach Marseille zu reisen, weil ihr Vater gesagt hätte, er lasse sie nicht wieder zurückkehren, eher würde er sie bei sich gefangen halten. Es darf ihr also nicht erlaubt werden hinzugehen.
Ich habe mich in Lyon nicht aufgehalten; ich traf Frl. v. Revel, Frau Marcel und Frl. Zenaide; das ist alles; es hat mir die Zeit gefehlt, Ihre Schwester zu besuchen.
Gott segne Sie! Haben Sie großes Vertrauen auf seine göttliche Vorsehung und seien Sie stets fröhlich in seinem hl. Dienst und liebenswürdig zu Ihren Mitschwestern.
Ich möchte, daß Sie wie im Paradies ganz glücklich seien; man muß alles leichter nehmen und liebenswürdig machen, um es mit Freude zu erledigen.
Ich glaube, daß Schwester Benedikte noch nicht abgefahren ist. Ich segne sie, ebenso Sie und alle Ihre Töchter.
Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard.
Frau ........... hat mir 1 kg guten Weihrauch für Sie gegeben. P. Audibert wird ihn am Ende des Monats mitbringen.
Nr.1398
An Frau Tholin
In der Eisenbahn, 19. Juni 1864.
Gnädige Frau und teure Schwester im Herrn!
Mein Brief wird Ihnen von meinem Opfer in Amplepuis und Tarare berichten. Eine dringliche Pflicht ruft mich nach Paris. Ich wäre sehr froh gewesen, Sie alle zu sehen! Ich habe ein wenig damit gerechnet, aber eine Unpäßlichkeit hat mich zu lange in Marseille zurückgehalten. So geht es im Leben, man muß auf den Kalvarienberg gehen, anstatt sich in Bethanien auszuruhen.
Ich hoffe, daß Ihre lb. Kinder stets klug sind; und sollte der Älteste mach Paris kommen, wäre ich glücklich, ihm nützlich zu sein.
Ihre Anbetung bei Ihnen bereitet Ihnen viel Freude und unserem guten Meister eine große Verherrlichung; es ist dies das Werk der Werke, die Quelle der Liebe und des Lebens, überall sollte man sie verbreiten.
Ich habe eben in Angers einen weiteren Herd angezündet. Die Damen, welche ich seit 7 Jahren vorbereite, kommen, damit sie in Angers am Fronleichnamsfest gegründet werden: sie machen fortgesetzte Anbetung. Ich hoffe, daß Sie Unserem Herrn wohlgefallen.
Meine Grüße dem guten Herrn Tholin und Ihren lb. Kindern.
Im Herrn verbleibe ich
ganz Ihr
Eymard.
Nr.1399
An Frl. Ant. Bost
Adveniat Regnum tuum.
In der Eisenbahn, 19. Juni 1864.
Liebes Fräulein!
Im Vorbeifahren habe ich Sie gesegnet. Ich konnte Ihnen keinen Besuch abstatten; eine dringliche Pflicht rief mich nach Paris. Ich wäre glücklich gewesen, Sie zu überraschen, Sie anzuhören und Ihnen zu helfen.
Ich höre, Ihre Gesundheit sei angegriffen: Sie dürfen sie nicht töten!
Vielleicht haben Sie zu viel zu tun. Und Ihre Einsatzfreude kann keine halbe Arbeit dulden und überschreiten so das Maß Ihrer Kräfte. Man kann wohl manchmal nicht anders, aber man muß das Verbrauchte wieder ersetzen.
Lieben Sie Gott recht innig, gutes Fräulein; lieben Sie ihn viermal mehr als andere es tun, ist er doch Ihr a l l e s i n a l l e m!
Suchen Sie nie Ihre Ruhe im Herzen eines Menschen, sondern einzig in dem so zärtlichen, gütigen, reinen Herzen Jesu!
Sorgen Sie, daß Ihr Geist stets heiter sei; von da strahlt die Sonne aus, denn Ihr Inneres ist Gottes Heiligtum.
Adieu, liebes Fräulein. Sie leben unter uns.
In Unserem Herrn verbleibe ich
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1400
An Marg. Guillot
A. R. T.
Paris, 21. Juni 1864.
Teure Tochter im Herrn!
Ich habe P. Leroyer über Ihre Anbetung berichtet; ich bleibe weiterhin bei meiner Ansicht, daß Sie annehmen sollten, was der Bischof Ihnen anbietet, selbst die Präsidentschaft, die ohne Zweifel nur ehrenamtlich wäre, aber Sie wären schließlich ein Zentrum. Der Bischof hat ganz recht. Es wäre sogar wünschenswert, daß Sie das ganze Werk dieser Damen hätten in die Hand nehmen können.
Lassen Sie jedoch nicht zu, daß sich auswärtige Personen im Noviziat zu Versammlungen treffen. Ich bin überrascht, daß P. Leroyer für seine Bruderschaft diese Bitte an mich richtet. Dieser gute Pater hat nur den äußerlichen Seeleneifer vor Augen!
Wenn Sie einmal im Haus Soland wohnen werden, haben Sie einen großen Saal; dann können Sie überlegen, ob es nützlich wäre, diesen Leuten dort einen Versammlungsraum anzubieten, eine Sache, die ich für machbar und sogar für angemessen erachte, vor allem für die Ratssitzungen des Werkes.
Sie müssen dem Herrn Notar Neveu schreiben, damit man diese 10.000 Francs abholen kann. Sie finden seine Adresse im Akt; (die einfache Anschrift: Herrn Neveu, Notar in Angers, genügt).
Man muß den Verkaufsvertrag mit Herrn v.Soland vor der Abreise der kleinen Mutter abschließen und alle Mitschwestern mit ewiger Profeß dorthin verlegen.
Ich befasse mich mit dem Geld; wir werden es vor Ende des Monats haben.
Ich will 15.000 Francs entlehnen. Wieviel Geld muß eingehen zur Erhaltung des Hauses und für die gewöhnlichen Ausgaben? Sie dürfen nämlich nicht ohne Geld bleiben. Haben Sie mir nicht gesagt, daß Schwester Mariette etwas bringen wird?
Bevor die Verbindungsbrücke hergestellt wird, ist es vielleicht gut, die beiden Häuser zu besitzen, um die Sache besser zu beurteilen.
Ich wünsche es überhaupt nicht, daß Schwester Benedikte nach Marseille reise, aus einer Reihe von Gründen, vor allem nicht allein; diese braven Leute von Marseille sind gut, aber man darf ihnen nicht nachlaufen.
Ich kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nach Angers gehen, ich bin überladen mit Arbeiten; Sie haben mich nicht nötig; der Notar wird zu Ihnen kommen, er wird Ihnen den Akt im großen Saal vorlesen, und Sie unterschreiben, das ist alles. Der gute Herr Pfarrer Crépon wird anwesend sein; dies ist die einfachste Sache der Welt. Das Wichtigste ist, daß man das Geld bereithält und im Akt die Bestätigung über die vollständige Bezahlung festhält.
Sie können mir Ihren Brief durch diesen braven Bruder Augustin überbringen; das ist ein armseliges Geschenk, das er Ihnen damit gemacht hat.
Unser Herr segne Sie alle. Erfreuen Sie sich Ihres Glückes und behandeln Sie den Meister gut.
Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard.