Vorhergehende Briefe / Folgende Briefe

Index Briefe Bd. 4 / Index Französisch / Index Eymard


Nr.1361

An Frater Maria Ratons

Adveniat Regnum Tuum.

Paris, 16. April 1864.

Lieber Frater Maria!

Ihr Brief hat mir viel Freude im Herrn bereitet, und Ihr Gehorsam ebenso. So sind Sie also in Marseille wie in Paris mit dem Hlst. Sakrament und für das hlst. Sakrament. - Wenn sich auch äußerlich etwas geändert hat, so bleibe doch Ihre Frömmigkeit, Ihr Geist der Buße und Liebe unverändert: ein Religiose vom Hlst. Sakrament gehört keiner Nationalität, keinem Haus an, er bildet den Hofstaat des großen Königs und folgt ihm überallhin. Hüten Sie sich, lieber Frater Maria, der Traurigkeit Raum zu geben, oder daß der Wunsch nach Bußübungen Ihre hl. Berufung niedriger einschätzen läßt; das wäre eine Versuchung. Es gibt Bußübungen, zu denen es keine Erlaubnis braucht; es sind diejenigen des alltäglichen Lebens; nicht aber die Buße des Fastens, des Bußgürtels mehr als ein- oder zweimal pro Woche, der Schlafentzug oder nicht auf der Matratze zu schlafen.

Nun also, lieber Frater, nur Mut! Gehen Sie zum guten P. Audibert und vertrauen Sie sich ihm ganz an!

Ich dachte, die Zeit zu finden, dem Bruder Karl einen Brief zu schreiben, ich werde dies später nachholen.

Im Herrn verbleibe ich mit Ihnen in Herzlichkeit verbunden Ihr

Eymard.


Nr.1362

An Frau v. Grandville

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 19. April 1864.

Gnädige Frau im Herrn!

Wenn Sie es nicht wären, würde ich heute nicht schreiben. Ich leide an einer Grippe mit Husten usw.; das hat mir die Kraft geraubt, sodaß ich nichts tun kann. Gott sei dafür gepriesen! - Ich gestehe, daß ich mir inmitten all meiner Bedrängnisse sagte: Wäre doch Nantes nicht so weit entfernt! Aber es ist zu weit. Wir haben wenige Priester und kranke Mitbrüder. - Aber was soll's: es geht mir nicht schlechter.

Das ist ein Glück, daß Sie die Exerzitien mitmachen konnten, die P. von Pontlevoy gepredigt hat; man muß solche Gnaden, die Gott mit auf den Weg gibt, immer gut aufnehmen. Das ist ein guter Vorsatz: pünktlicher sein zu wollen!! Halten Sie daran fest.

Vor allem muß man leben, dann ist die beste Religion jene der gewöhnlichen Pflichterfüllung. An keinem Tag eine Pflicht weglassen; am nächstfolgenden Tag wäre man versucht, dasselbe zu tun. Also, gute Tochter, zahlen Sie Ihre Schulden ab, dann pflegen Sie mit Unserem Herrn freien Liebesaustausch.

Ich bin sehr erfreut, daß Sie mit Herrn Rich zufrieden sind, und ich rate Ihnen sehr, bei ihm zu bleiben. Es gefällt mir, daß er Ihnen soviel Freiheit läßt und gleichzeitig solche Pünktlichkeit verlangt. Ich hoffe, um den 15. Mai herum nach Angers zu reisen; dies ist der Zeitpunkt, an dem das Haus dieser Damen für Ausbesserungsarbeiten frei sein wird. Sicher hoffe ich, wenn es der lb. Gott will, Ihnen einen Gruß Unseres Herrn zu überbringen.

Machen Sie sich um mich keine Sorgen. Das Seitenstechen scheint vorüber zu sein; ich habe noch etwas Fieber, eine Art Keuchhusten, aber ich hüte überhaupt nicht das Bett, obgleich ich dazu versucht bin. Aber ich muß das Übel abschütteln. Gott hilft mir.

Ich segne Sie aus ganzem Herzen

in Unserem Herrn

Eymard, S.


Nr.1363

An Frl. Danion

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 21. April 1864.

Gnädiges Fräulein und teure Tochter im Herrn!

Ich habe soeben Ihren Brief samt dessen Inhalt erhalten. Ich bin meinen Verpflichtungen für das Werk der Danksagung treu und ich werde es bleiben. Ich feiere gerne Ihre Messen; das hindert Sie zuerst einmal, hier Anweisungen zu geben; sodann ist es ein Bindeglied zum Dienst und zur Ehre des guten Meisters. Ich beklagte mich über Ihr Schweigen, ich wollte es jeden Tag brechen und Sie nach dem Grund fragen. Sie wollen also in die Klausur gehen? Kommen Sie wenigstens vorher nach Paris, uns zu besuchen. Aber Sie sind doch gebunden an die Pflicht, an Ihre Heimat, an Ihre Werke; kann man Sie dann besuchen? Ich habe oft daran gedacht, um Ihnen meine Wünsche mitzuteilen; läßt es sich vielleicht machen, sobald ich nach Angers reise? Sie werden mir darauf mit Ja oder Nein antworten, weil Sie ja dafür frei sein müssen.

Ich habe einen großen Plan: den Abendmahlssaal zurückkaufen! Das Hlst. Sakrament auf einen schönen Thron zu erheben an einem Ort, wo es uns geschenkt worden ist. Schon habe ich zwei meiner Religiosen hingeschickt, die Angelegenheit zu prüfen, sie dem Hl. Vater zu unterbreiten und vom Standpunkte des Rechtes und der bestehenden Tatsachen zu behandeln. Man beschäftigt sich bereits mit der Sache: der Patriarch von Jerusalem ist auf unserer Seite; der Hl. Vater prüft die Dinge und scheint uns geneigt. Zwei große Fragen wären zu entscheiden: 1. die Frage betreffs der Franziskaner, die im hl. Lande ausschließlich Eigentumsrechte und Privilegien haben, und 2. ob die Türken sich zu einem Kauf verstehen würden, - denn das Zönakel ist eine Moschee.

Man wollte die Ruinen der Kirche von Emmaus erwerben; aber die Franziskaner sind dagegen. Mit der Zeit und zur rechten Stunde wird alles kommen; aber es heißt beten und leiden: das sind die beiden Waffen des Glaubens.

Ich möchte gerne ein 4. Haus gründen, wohin man sich zurückziehen könnte, eine Art eucharistische Karthause für die ausschließlich kontemplativen Berufe. Ich bete und suche dieses Paradies der Anbetung. Zu Fronleichnam, Ende Mai, soll ich ein Kloster der "Dienerinnen vom Hlst. Sakrament" gründen, das ich hier seit 7 Jahren vorbereite. Der hochwst. Herr Bischof von Angers wünscht sie und empfängt sie mit Freuden - ich will sie ihm geben. Das Haus ist bereits gekauft.

Ich habe eben unsere Konstitutionen vollendet; nun möchte ich ein Handbuch für die Anbetung schreiben; das Offizium des Hlst. Sakramentes ließ ich bereits drucken. Da die Danksagung Ihre Aufgabe ist, müssen Sie mir alles Gedruckte geben, was Sie haben, und mir überdies einige Betrachtungen über die Eucharistie besorgen. Also machen Sie sich zu Füßen Unseres Herrn an die Arbeit, und zwar so schnell wie möglich. Die Welt hat Hunger und stirbt vor Hunger in den Händen - leider Gottes - nicht selten von Priestern ohne Liebe.

Vor 14 Tagen war Bischof Maupoint, den Sie kennen, bei uns, um unsere Arbeiter zu firmen. Er hat uns sehr erbaut.

Ich bin bis zum 16. Mai hier, dann werde ich mich nach Angers begeben zur Installation dieser Damen.

Ich segne Sie im Herrn und bin in seinem

gemeinsamen Dienst ganz Ihr

Eymard, S.


Nr.1364

An P. Leroyer

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 25. April 1864.

Lieber Pater!

Josef erbittet eine Bestätigung, um vom General die Aufenthaltsbewilligung in Angers zu erhalten; es handelt sich um eine Formalität, die ihm späteren Ärger ersparen soll.

Ich sende Ihnen die Bestätigung von Fräulein Guillot; es müßte unbedingt und so bald wie möglich durch den Polizeikommissär ihre Unterschrift beglaubigt werden lassen; und wenn es Schwierigkeiten geben sollte, dann stellen Sie bitte ein Dokument im gewünschten Sinn aus.

Ich werde mich um Ihre Schnallen kümmern.

Ich bitte Sie, mir die überschüssigen Meßstipendien (selbst jene zu einem Franken), die Sie erhalten, aufzubewahren.

Die Jerusalem-Affäre geht ihren hierarchischen Weg: der Patriarch hat bezüglich des Zönakels in einem für uns günstigen Sinn gesprochen; er wünscht, P. de Cuers solle sein Antwortschreiben nach Rom bringen, um es zu unterstützen. In dieser Angelegenheit gibt es zwei große Probleme: die Frage des Rechtes; dieses würde uns kirchlich das Recht und den Platz der Franziskaner einräumen; das ist das Hauptproblem; die Frage der praktischen Tat: hier geht es um den Kauf.

Wir müssen also vor allem auf die Lösung der ersten Frage hinarbeiten: die Dinge sind auf dem rechten Weg; die Möglichkeit von Emmaus ist als verloren zu betrachten, und ich ärgere mich deshalb nicht; die Franziskaner haben dagegen i h r V e t o eingelegt, selbst gegen den Wunsch des Patriarchen, und so hat der Patriarch seinerseits diese Orte untersagt. Alles wird uns am gewollten Tag und zur rechten Stunde möglich werden.

Adieu, lieber Pater!

Im Herrn ganz Ihr

Eymard.

P.S.- P. Champion ist etwas krank. Ich schicke ihm P. Audibert als Gehilfen; es scheint, daß er ihn sehr benötigt. Es handelt sich um einen Schlaganfall, der eine teilweise Lähmung seines linken Armes zur Folge hatte; er sprach mir von Fräulein Favre, ich habe zustimmend geantwortet.


Nr.1365

An Frau v. Grandville

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 26. April 1864.

Gnädige Frau und teure Schwester im Herrn!

Danke für Ihre liebevolle Einladung. Ich würde mich bei Ihnen wohlfühlen, aber soeben lasse ich unsere Regel drucken und da muß ich hier sein. Zudem kamen auch mehrere Berufe, und ich muß sie einführen in ihr neues Leben. Meine kleinen Leiden werden mich nicht an der Arbeit hindern; es geht mir besser; nur von Zeit zu Zeit habe ich Hustenanfälle.

Ich werde Sie verständigen, wann ich nach Angers reise; es wird für mich einen Trost bedeuten, wenn ich Sie aufsuchen und im Herrn grüßen darf.

Ich freue mich stets, Sie bei Herrn Rich zu wissen. Machen Sie sich keine Sorgen zu wissen, was Sie ihm sagen, was Sie verschweigen und wieweit Sie gehen sollen. Ich sage Ihnen nur soviel, als daß Sie sich nicht damit quälen sollen; und wenn es Sie quält und Ihnen den Frieden und die Freiheit raubt, sollen Sie alles liegenlassen und sich an Ihre ganz einfache Beichte halten, und nur das sagen, was Ihnen unter dem Einfluß der augenblicklichen Gnade und Einfachheit in den Sinn kommt. Das ist eine gute Regel, die Sie befolgen sollen, und sie wird Ihnen zum Frieden verhelfen.

Ach, wie sehr wünsche ich Ihnen, nur aus Unserem Herrn zu leben! Ein Licht, das nur von seiner Liebe kommt!

Wie wünsche ich Ihnen eine Reinheit, die Ihnen aus der hl. Demut entspringt! Eine Frömmigkeit, die treuer festhielte an der Pflicht! Eine Tugend, die mehr in heiliger Freiheit als in äußerer Strenge bestünde! Sehen Sie, das sind meine Wünsche für Sie. Unser guter Meister schenke Ihnen noch hundertmal mehr.

Ich segne Sie in seiner göttlichen Liebe,

ganz Ihr

Eymard, S.

An Frau von Grandville

St.Lorenz-Straße 8

Nantes (Loire-Inférieure)


Nr.1366

An de Cuers

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 3. Mai 1864.

Lieber Pater!

Gott sei Lob und Dank! So sind Sie nun angekommen und noch vollen Mutes zum neuerlichen Aufbruch; alle Ihre Schritte sind gezählt und jeder stellt einen Baustein zum Abendmahlssaal dar.

Es tut mir sehr leid, daß Sie keinen einzigen meiner Briefe erhalten haben; einer erwartet Sie in Rom; ich bin erstaunt, daß Sie nicht jenen Brief bekommen haben, den ich Ihnen nach Jerusalem adressiert habe, denn ich habe ihn sofort nach Erhalt des Schreibens vom 19. März geschrieben.

Wie Sie glaube auch ich, daß wir den Kampf bis zum Ende durchstehen müssen; da Sie mehr auf dem Laufenden sind als ich, alles gesehen und gehört haben, so werden Sie in Rom auch mehr Wirkkraft haben (als ich).

Mein erster Eindruck zu Ihrem Vorschlag, sofort in Jerusalem zu beginnen, ganz gleich wo, ist der, daß er mir nicht besonders gefällt: das würde bedeuten, wir fangen zuerst mit der Errichtung eines Stützpunktes an mit dem Ziel des Abendmahlssaales, wir müßten jahrelang abwarten und uns Schritt für Schritt vorwärtskämpfen: ich gestehe, daß mir dies im Augenblick gar nicht zusagt.

Ich wünsche, daß Sie in erster Linie über die Frage des Abendmahlssaales verhandeln; zu diesem Zweck habe ich Sie nach Rom und Jerusalem geschickt; dieses Anliegen haben wir direkt dem Hl. Vater vorgebracht; wir brauchen eine direkte Entscheidung, ein J a oder ein N e i n.

Die Franziskaner besitzen das alte Privileg; sie haben für den Abendmahlssaal nichts unternommen; sie ließen das umliegende Gelände dem Besitz der Katholiken entgleiten: sie würden sich lächerlich machen, wenn sie diesen Besitz den Amerikanern usw. streitig machten; sie tun nichts anderes als den Katholiken zu verwehren, sich auf den Ruinen einzurichten, die sie für sich beanspruchen, oder vielmehr, die sie nicht entfernen können. Will uns der Hl. Stuhl erlauben, daß wir für den Rückkauf dieses Ortes mit dem Zweck der Anbetung arbeiten? Nur dies allein sehe ich in klarerer Weise.

Wenn Sie nur die allgemeine Frage irgendeiner Gründung in Jerusalem, auf einem fremden Grundstück behandeln, so wäre die Erreichung dieses Zieles ohne Zweifel in gewisser Hinsicht ein Triumph. Allgemein gesprochen, meine ich, daß man diese Frage erst stellen soll, wenn alle anderen Wege gescheitert sind; denn wenn die Frage zugunsten der Gründung entschieden wird, wird Gott seinen heiligen Willen bezüglich des Ortes und der Zeit kundtun; es geht also um die Frage der Vollmacht und eines neuen Rechtes, die Sie in Rom stellen werden; Sie wissen, daß Rom sich bemüht, die verschiedenen Parteien zu sehen, anzuhören und wenn möglich zu versöhnen; schließlich wird entschieden; aber dann darf es keinen Ausweg mehr geben.

Ich bitte Sie, mir Fr. Albert zurückzusenden; seine arme Mutter ist nicht ganz genesen, und das beunruhigt mich; ich begreife, daß ihr Sohn zu einem Großteil die Ursache ihrer zeitweise sehr ernst gewordenen Krankheit darstellt. Diese arme Frau verliert wegen ihres Albert ihren Verstand: diese Sache belästigt mich.

Es wird uns der Vorschlag gemacht, ein altes Kloster der Genovéfains in der Umgebung von Poitiers zu kaufen, und gar nicht teuer; es ist dort eine Kirche, ein Kloster, ein Bach und ein Grundstück von 26 Hektar, alles in einem Stück; es ist eine ruhige, abgeschiedene Gegend, hervorragend geeignet zur Heranbildung von Leuten, die einen Zug und das Bedürfnis haben nach einem gesammelten Leben, wenigstens für eine bestimmte Zeit; wir müssen uns nämlich eingestehen, daß unsere Häuser zu viele Aktivitäten haben für ein Noviziat, für das Studium und das zurückgezogene Leben; schon seit langem wünsche ich mir ein solches Musterhaus, in dem wir gute und gestandene Anbeter, sogar für den Abendmahlssaal, heranbilden können.

Ich bitte Gott um dieses Haus, das ich aus ganzer Seele ersehne und dessen Notwendigkeit ich spüre. Schwester Michel sagte einmal, daß wir ein Haus des Gebetes brauchen; hier wäre es.

Ich glaube, daß der Kaufpreis dieses ausgedehnten Besitzes die 50 bis 60.000 Francs nicht überschreiten wird. Bitte sprechen Sie ein wenig darüber mit unseren Patres in Marseille und teilen Sie mir dazu Ihre Ansicht mit.

Es gibt sonst nichts Neues; ich hatte ein wenig die Grippe, aber es geht mir besser, viel besser sogar.

Ich bitte Sie, sich in Rom darüber zu erkundigen, welche Dokumente erforderlich sind, um bei der Hl. Kongregation der Bischöfe und Regularen ein Gesuch zur Genehmigung dieses neuen Hauses zu gründen, einzureichen sind; Sie stehen an der Quelle, Sie werden finden; suchen Sie bei unserem Freund P. Freid, dem Obern im französischen Seminar, um Rat oder der Protokollchef wird Ihnen weiterhelfen. Gott begleite Sie, segne Sie und führe Sie glücklich zurück!

Bitten Sie um das erforderliche Geld, ich werde es z u r ü c k e r s t a t t e n.

Im Herrn ganz Ihr

Eymard.

Bezüglich des Bittgesuches an den Hl. Vater weiß ich nichts Neues mehr hinzuzufügen: berichten Sie ihm von Ihrer Mission. Gott hält die Herzen in seinen Händen; in seinem Namen werfen wir das Netz aus.


Nr.1367

An P. Chanuet

novitiorum magistrum

Accipe, carissime frater in Christo, hanc vitae nostrae legem et formam; simplici corde lege, amoris virtute serva et aliis fortiter comenda, et erit tibi lux et vita.

Parisiis, 4 Maii 1864.

Totus tuus in Xo

Eymard,

Sup. Soc.S.S.


Nr.1368

An Frau Jordan

Adveniat Regnum tuum.

Paris, Fest Christi Himmelfahrt (5.Mai) 1864.

Gute Dame im Herrn!

Ich bin bis zum 13. oder 14. in Paris; dann gehe ich für einige Tage, vielleicht bis zum Monatsende, nach Angers.

Ich werde die neuen Anbeterinnen installieren, deren Ausbildung mir der Herr anvertraut hat; ich werde also einen weiteren göttlichen Feuerherd entzünden; gebe der Himmel, daß er nie mehr erlösche!

Ich werde also mit Freude Ihre lb. Nichte treffen; ich bewundere ihren einfachen Gehorsam, wodurch sie gewiß Gott sehr gefällt. Sie handeln ganz richtig, ihr m o r a l i s c h e s E m p f i n d e n zu respektieren, andererseits aber muß man das Instrument der Prüfung beklagen, das so wenig achtet, was selbst Gott achtet, was die Gottlosen nicht zu vergewaltigen wagen, was der Teufel nicht im Sturm an sich reißen kann; aber der lb. Gott heiligt damit sein liebes Kind.

Sie befinden sich wieder in Calet auf Ihrem reizvollen Landsitz, wo mein mystischer Felsen steht, von dem aus ich die himmlischen Höhen in ihrer reinen Schönheit betrachtete. Das sind Nächte, welche ich nie vergessen werde.

Nützen Sie das süße Schweigen der Einsamkeit recht aus, um sich Gott zu nähern, ihn zu verkosten, sich ein wenig in der Harmonie seines Herzens zu verlieren.

Ich beneide Sie um Ihre liebliche Ruhe, indes ich in den Wellen dieses Ozeans von Paris kämpfe, wo ich Gott nur wie im Vorbeigehen genießen kann, wenn ich bei der Anbetung ein wenig ausruhe.

Seien Sie nur ruhig: Ihre Rechte als Älteste bleiben Ihnen erhalten, auch wenn ich es nicht oft sage; aber auch Sie sind Ihrerseits recht schweigsam und stumm.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard.

Einen Gruß an Ihren guten Herrn Pfarrer.


Nr.1369

Erstes Rundschreiben zur Einberufung des Generalkapitels

Adveniat Regnum Tuum!

Paris, Fest Christi Himmelfahrt 1864.

(Troussier: 5. Mai)

Geliebteste Patres und Fratres im Herrn!

Heute werden es 8 Jahre, daß wir nach Paris kamen, um hier die Gesellschaft zu gründen; wieviel Gnaden und Segen von Gott und der hl. Kirche haben wir seitdem empfangen!

Ja, die Gesellschaft kommt von Gott, ihre Existenz ohne menschliche Mittel ist dafür ein treffender Beweis, ihre Gründung in Paris ohne Förderung von seiten der Menschen! Unbekannt, wie wir waren, kündigten wir dort ein Leben der Anbetung an, wo einzig die Seelsorgearbeit nach außen ein Existenzrecht besaß, oder wenigstens brachte nur diese den Mut auf, sich vorzustellen.

Nun also! Die Gesellschaft wurde von Bischof Sibour und seinem Rat am 13. Mai 1856 aufgenommen und approbiert; zwei Jahre später erhielt sie am 5. Januar von Se. Heiligkeit ein Belobigungsschreiben; und schließlich hat sie der Hl. Vater am 8. Mai 1863, Fest der Erscheinung des Erzengels Michael, auf den Vorschlag der Kongregation für Bischöfe und Ordensleute hin in seiner Güte endgültig und für immer approbiert. An diesem gesegneten Tag, meine Brüder, sollen wir uns mit innigem Dank an Gott wenden. Es ist ein Familienfest, weil dieser Tag ja unser Geburtstag in der Kirche bedeutet, so wie der Todestag eines Heiligen seine Geburt für den Himmel darstellt. Somit sind wir also durch diese gesegnete Approbation Ordensleute der hl. Kirche geworden. - Die Gesellschaft nimmt in diesem schönen Blumengarten der Gnade und evangelischen Berufung einen Ehrenplatz ein; und wenn wir auch als letzte gekommen sind, sitzen wir dennoch am väterlichen Familientisch: wieviele geistliche Gnaden und unerhoffte Privilegien hat zudem der Hl. Vater der Gesellschaft zufließen lassen! Es ist seine Gesellschaft, denn sein Herz hat den ersten Gedanken dafür ermutigt und ihr schließlich die kanonische Anerkennung verliehen.

Um so viele Gnaden zu würdigen, soll jeder Priester am 8. Mai für den Hl. Vater und alle jene, die zur Approbation beigetragen haben, eine Danksagungsmesse feiern.

Die Brüder sollen an diesem Tag die hl. Kommunion in dieser Meinung aufopfern; und alle Anbetungsstunden sollen wie ein Strauß von Lob, Dank und Liebe für die größte aller Wohltaten dargebracht werden.

In Unserem Herrn bin ich mit Ihnen in Liebe verbunden.

Ihr ergebenster

Eymard

Sup.

_________

Anmerkung von hochw. P. Tenaillon, Postulator des Seligsprechungsprozesses, der obige Kopie angefertigt hat: Das Fest Christi Himmelfahrt im Jahr 1856 fiel auf den 5. Mai. - P. Eymard wollte also hier den Jahrtag des Festes Christi Himmelfahrt und nicht den bestimmten Kalendertag in Erinnerung rufen.


Nr.1370

An Herrn Goin, Bankbeamter

Paris, 11. Mai 1864.

Gnädiger Herr!

Ich habe die Ehre Sie zu bitten, mir folgende Effekten zu verkaufen:

17 Obligationen der Seine

16 Obligationen von Orléans

2 Obligationen der Italien-Linie

4 Öffentliche Schuld 2%

Ich bitte Sie, im voraus den Ausdruck meiner Dankbarkeit entgegenzunehmen.

Der Abbé Eymard

rue fb St.Jacques 68.


Nr.1371

An Marg. Guillot

Adveniat Regnum tuum.

Angers, 16. Mai 1864.

Teure Tochter im Herrn!

Ich habe von Ihrem reizvollen Haus Besitz ergriffen. Sie werden eine hübsche Kapelle bekommen mit allem, was notwendig und angemessen ist. Ich lasse Ihnen einen passenden Speisesaal einrichten; ich habe sechs Betten bestellt, die Stühle stehen bereit. Sie werden Wasser in reicher Menge haben. Wirklich, der lb. Gott verwöhnt Sie! Dies sind seine Geschenke.

Heute abend werde ich die Kosten für die Gasheizung erfahren; trotzdem brauchen wir einen Ofen; es ist besser, ihn hier zu kaufen; es gibt hier sehr schöne Öfen und sie sind nicht teurer, sogar billiger: für 300 bis 400 Francs bekommen Sie einen Ofen für dreißig bis vierzig Personen. Unser ehemaliger Mieter hat Öfen aller Systeme; es ist zweckdienlicher, sich an ihn zu wenden, es ist ein sehr ehrlicher Mann. Er besitzt auf dem Grundstück ein kleines abgeschlossenes Gebäude. Ich will es ihm abkaufen, es wird Ihnen gehören und nicht teuer sein; er kann es nicht gebrauchen. Morgen Näheres darüber. Denken Sie an folgende Dinge:

1. Sich bei Picard in der Rue de Sèvres beim Pfarrkredit oder anderswo ein Hostieneisen

1. zu besorgen; es soll zwischen 40 und 50 Fr. kosten.

2. An das Glas für das ewige Licht.

3. An das Barett (d.i. eine flache, randlose Kopfbedeckung, A.d.Ü.).

4. An die Buchbänder des Meßbuches.

5. Den Kelch konsekrieren zu lassen.

2. Ich sende Ihnen den Empfangsschein für Herrn Cavalie, Rue d'Enfer, St.Thomas v.

2. Aquin-Stiftung, neben den Karmeliterinnen, drei Häuser weiter unten.

Kaufen Sie sofort weißen Damast, um den Altarbaldachin und die Fensterverkleidungen herzustellen; die Fenster hinter dem Altar möchte ich nämlich nicht zumauern lassen.

Breite des Baldachins: 1.50 m, Länge: 2.70 m; nähen Sie ihn rechteckig, und mit Seidenfransen, also die herabhängenden Teile sollen 25 cm nicht überschreiten.

Sie können in der Mitte das Monogramm I H S anbringen; jenes Monogramm von Frl. Larousse, das ich Ihnen gegeben habe. Außerdem sollen Sie rückwärts einen Vorhang anfertigen, 3.50 m hoch und 3 m breit, mit einer Borte zu beiden Seiten; hier die Skizze:

Fotokopie aus dem französ. Original: Skizze des Altars

Beeilen Sie sich! Gleich nach Fertigstellung der Kapelle werde ich Sie rufen, wahrscheinlich am Sonntag abend.

Ich segne Sie.

Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster

Eymard.

Am Freitag werden Sie diesen Scheck einlösen.


Nr.1372

An Marg. Guillot

Adveniat Regnum tuum.

Angers, 17. Mai 1864.

Teure Tochter im Herrn!

Wir arbeiten emsig, wir werden - wie ich hoffe - spätestens am Montag fertig sein. Ich habe P. Chanuet geschrieben, er möge für Sie bei der West-Eisenbahn Sitzplätze zum halben Preis besorgen, oder bei Verweigerung bei der Eisenbahn von Orléans.

Sie werden mit jenem Zug kommen, der Ihnen die Begünstigung gewährt; ich bitte Sie, fahren Sie mit der zweiten Klasse; es ist eine Begünstigung, die Ihnen Gott anbietet. Dadurch bekommen Sie leichter drei Abteile für 22 Plätze.

Bewahren Sie das gestickte Monogramm IHS von Frl. Larousse für hier auf, aber setzen Sie es auf den Vorhang im Hintergrund und nicht innen in die Mitte des Baldachins; hier wäre es zu groß, es paßt besser dort, wo ich Ihnen angegeben habe.

Machen Sie sich keine Sorgen um das Holz, wir werden es hier besorgen; Sie haben die Maße, halten Sie sich an diese!

Mir scheint es am günstigsten, und auch um ein zu großes Aufsehen zu vermeiden, daß Sie sich in zwei Gruppen aufteilen und eine Gruppe am Montag früh abreist und am Abend auf Nr. 14 und nicht Nr. 30 ankommt; am Dienstag soll dann die zweite Gruppe auf dieselbe Weise anreisen, entweder verbringt man dort die Nacht von Montag auf Dienstag, was unangenehmer wäre, oder man fährt am Dienstag früh. Ich empfehle Ihnen sehr, zwei Gruppen zu bilden, weil Sie sonst zu sehr auffallen würden. Schreiben Sie mir, wie Sie vorgehen werden; aber ohne weitere Nachricht meinerseits können Sie erst am Montag früh und nicht schon am Sonntag abend abfahren; das wäre zu früh.

Ich segne Sie im Herrn,

Eymard.

P. S. - Ich öffne nochmals meinen Brief, um Sie zu bitten, zwei weiße Vorhänge anzufertigen, um Ihren Altarraum (Chor) vom übrigen Teil der Kapelle zu trennen; das läßt sich leicht machen.

Es genügt dazu die Breitendimension des weißen Damast; die Höhe beträgt 3.20 Meter; setzen Sie eine Fransenborte dazu. Fertigen Sie überdies noch eine gestickte Querborte von 4 Meter Länge an, um die beiden herabhängenden Vorhänge miteinander zu verbinden; hier eine Idee:

Fotokopie aus dem französ. Original

Skizze des Altars

An Fräulein Guillot,

Rue fg. St.Jacques 66,

Paris.


Nr.1373

An de Cuers

Adveniat Regnum tuum.

Angers, 17. Mai 1864.

Lieber Pater!

Ich sende Ihnen die zwei Formulare für die Eisenbahnverwaltung von Orléans: es wurde mit dieser wohltätigen Gesellschaft alles geregelt; Sie brauchen lediglich den Namen des Bahnhofes eintragen, wo Sie abfahren wollen, und unten das Datum der Abreise; beachten Sie das von mir eigetragene Datum nicht; es bezeichnet nur den Tag der gegebenen Anweisung.

Ich werde Sie mit großer Freude in Angers empfangen und wir werden gemeinsam an diesem Memorandum für Rom arbeiten; wir werden dann sehen, was sich daran verbessern läßt.

Ich bin aus zwei Anlässen hier: erstens, um die Konstitutionen vorzulesen und zu erklären; zweitens, um am Donnerstag, Fronleichnamsfest, diese Damen zu installieren. Ich könnte ein drittes Motiv anführen, nämlich um ein wenig frische Luft zu schöpfen.

P. Leroyer wird von hier am Vorabend von Fronleichnam nach Paris abreisen; dort wird er während vier Tagen den Anbetern die Exerzitien predigen: ich bin sehr froh, daß man ihn gerne hört und seine Vorträge genießt.

Endlich, lieber Pater, werden wir Sie sehen, Gott sei gelobt!! Und wir werden Sie reden hören über Jerusalem und Rom, diese großen Städte Unseres Herrn!

Wenn Sie einen guten Engel Raphael als Begleiter haben, so ist es von Morey bis Paris nicht so weit, was Fr. Albert betrifft; wie auch immer, tun Sie, was Sie für besser halten.

Ich verbleibe im Herrn herzlich mit Ihnen

verbunden

Ihr

Eymard, S.S.


Nr.1374

An Marg.Guillot

Angers, 18. Mai 1864.

Teure Tochter im Herrn!

Wir arbeiten, soviel wir können; ich hoffe, daß wir das Wesentliche hinkriegen.

Bitte zahlen Sie Herrn Oddon, der Ihnen eine Note von mir übergeben wird, die Summe von tausend Francs aus; ich habe das Geld hier für ihn erhalten und werde es Ihnen zurückerstatten; das kommt gerade recht. Ich habe in Ihrem Übereinkommen mit Herrn Dubois gesehen, daß ihm hier 300 Francs gegeben werden müssen, um das Gepäck am Zugbahnhof auszulösen. Die Sachen sind noch nicht eingetroffen, wir warten darauf.

Ich segne Sie, Schwester Benedikte und alle Ihre Töchter im Herrn.

Eymard.


Nr.1375

An Marg. Guillot

Angers, 18. Mai 1864.

Sehr geehrtes Fräulein!

Ich bitte Sie, Herrn Oddon Heinrich, dem Überbringer dieses Blattes, die Summe von 1000 Fr. als Rückzahlung der Summe zu erstatten, die ich hier erhalten habe und die ich Ihnen zurückgeben werde.

Unterzeichnet: Eymard

Von Fräulein Guillot habe ich die Summe von tausend Francs erhalten.

Unterzeichnet: Oddon

Paris, 19. Mai 1864.


Nr.1376

An Marg. Guillot

Angers, 19. Mai 1864. (und nicht M ä r z, Troussier)

Teure Tochter im Herrn!

Ihre Sachen sind gerade jetzt um 11.30 Uhr angekommen: es scheint mir alles im guten Zustand zu sein; um 15 Uhr werden wir sie auspacken; wir werden sehr aufpassen. Fertigen Sie den Vorhang für den Hintergrund breiter an, als ich Ihnen zuerst angegeben habe, denn wir können vorläufig nichts anderes unternehmen, weder anmalen noch mit Papiertapeten verkleiden; so muß also der Vorhang hinter dem Altar ca. 4.80 m breit sein, damit er die gesamte Rückwand verdeckt.

Ihr Lehnstuhl befindet sich bei Poujol, Grenelle-Straße 42, St.Germain. Ich glaube, Ihre Lampe hat keine Aufhängevorrichtung wie die unsere in Herzform. Sehen Sie nach und kaufen Sie eine mit einer weißen Schnur zum Aufhängen.

Gestern abend war ich beim Bischof. Er hat mir versprochen, am Donnerstag um 7 Uhr morgens zu kommen, um Ihnen die hl. Messe zu feiern und das Hlst. Sakrament auszusetzen. Das ist das liebenswürdigste Geschenk, das Ihnen Gott gewähren konnte.

Liebe Schwester Benedikte, das Folgende gilt für Sie: seien Sie sehr klug und ängstigen Sie sich nicht! Die Gnaden, die Sie hier erwarten, sind sehr groß; Sie müssen sie ordentlich bezahlen. Sie werden eine sehr hübsche, besonders ruhige und angenehme Kapelle bekommen.

Ich segne Sie im Herrn, Sie, Schwester Benedikte, Ihre gute Mutter und alle Ihre Schwestern.

Eymard.


Nr.1377

An Marg. Guillot

Freitag, Angers, 19. Mai 1864.

/Zweifelhaftes Datum: im J. 1864 war der Freitag der 20. Mai, Troussier/

Teure Tochter!

Alles ist angekommen und ausgepackt. Dieser Mann hat sehr sorgfältig gearbeitet, es ist nichts zerbrochen worden, wir haben nichts entdeckt, was gefehlt hätte.

Es wurden daher ihm und den anderen, die mitgearbeitet haben, 50 Fr. als Trinkgeld gegeben: sie haben es sich wohl verdient und erworben, denn sie haben sich große Mühe gegeben. Wir haben 300 Fr. bezahlt, welche zur Auslösung der Sachen am Zugbahnhof nötig waren: nun muß noch das Geld, welches Sie in Paris ausgegeben haben, von dieser Summe abgezogen werden. Wir arbeiten stets emsig.

Was den lb. Gott betrifft, wird bereitstehen, und das Gröbste auch für Sie. Bis Montag abend. Ich werde Sie am Zugbahnhof abholen.

Mit Gruß und Segen Ihr

Eymard.

Lassen Sie sogleich einen konsekrierten Altarstein holen, hier ist er nicht leicht zu bekommen.

Bringen Sie ein wenig restliche weiße Seide mit zur Innenverkleidung des Tabernakels.

Bitte wenden!

Ich habe eben Ihre Sachen überprüft und mit dem Wagenunternehmer Ihre Rechnung beglichen; so verblieb noch eine Schuld von 1200,00 Fr.

Zollspesen: 26,25

___________

1226,25 Fr.

als Trinkgeld den

Fuhrleuten gegeben: ..................................................................... 50

Für die Auspacker: ....................................................................... 14

__________

1.290,25 Fr.

==========

Der Bischof kam heute nachmittag vorbei, Ihr Haus zu besichtigen; er ist wie ein guter Vater, der mit Freuden seine Kinder erwartet.


Nr.1378

An Marg. Guillot

Samstag, Angers, 26. Mai 1864.

NB! Anm.Troussier: es müßte nicht 26., sondern 21. Mai heißen.

Teure Tochter!

Ich habe alle Ihre Briefe erhalten und danke Ihnen dafür; wir arbeiten stets tüchtig, alles wird gleichzeitig erledigt.

Vergessen Sie nicht, Fr. Friedrich um das Konopeum zu bitten, welches uns die ehrw. Mutter vom Guten Hirten für das Haus von Angers anfertigte, und dasselbe mitzubringen.

Schreiben Sie mir, ob Sie Montag abend gegen 20 Uhr ankommen, damit ich Ihnen einen Omnibus bereithalten kann.

Mit Segen

Eymard.

An Fräulein Guillot,

rue fg St.Jacques

Paris.


Nr.1379

An Marg. Guillot

Angers, Montag, 18.30 Uhr, 23. Mai 1864.

/Montag, 23. Mai=exaktes Datum - Troussier. Brief an die Dienerinnen, A. d. H./

Liebe Schwestern!

Seien Sie herzlich willkommen! Sie folgen der Stimme Gottes, um Unserem Herrn einen neuen Thron zu errichten und hier den ersten Feuerherd zu entzünden, der sich ausweiten und bis am Ende der Welt nicht mehr erlöschen soll. Seien Sie dafür gesegnet!

Sie sind als die Ersten auserwählt worden, um dieses neue Zönakel zu beginnen; seien Sie darüber glücklich! Sie haben die erste Gnade empfangen; seien Sie ihr treu!

Es ist nicht ein Engel oder ein Heiliger, dem Sie hier dienen; es ist Jesus, der König und Gott der Engel und Heiligen. Sie werden ihn immerfort bei sich haben, und er wird Ihnen alles ersetzen.

Ich bedauere es, heute abend um 20 Uhr nicht dort sein zu können. Es sind Pater de Cuers und Pater Chanuet angekommen. Ich werde Sie morgen früh besuchen.

Josef wird Ihnen alle Bestellungen erledigen, er war in seinem Einsatz zu bewundern.

Ich segne Sie und weine vor Freude, Sie endlich vor meinem Sterben im Zönakel vereinigt zu sehen.

Eymard.


Nr.1380

An Frau v. Grandville

Angers, 24. Mai 1864.

Gnädige Frau in Unserem Herrn!

So bin ich nun hier seit einigen Tagen mitten unter allen Arbeitern; diese Damen sind gestern abend in der Spitalstraße 14, beim Hotel Anjou angekommen.

Am Donnerstag um 7 Uhr früh wird der Herr Bischof die erste Aussetzung vornehmen; wenn Sie wenigstens hier wären!

Ich dachte, daß ich einen freien Tag hätte, um nach Nantes zu gehen; unmöglich! Ich bleibe bis Montag hier.

Es bleibt mir nur die Zeit, Sie zu grüßen, und verbleibe im Herrn

Ihr ergebenster

Eymard.


Vorhergehende Briefe / Folgende Briefe

Index Briefe Bd. 4 / Index Französisch / Index Eymard