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Nr.0961

An Frl. Bourges

Alles für Jesus in der Hostie.

Paris, 11. Juli 1860.

Gute Fräulein!

Ich nahm und nehme innigen Anteil am Kreuz, das auf Ihnen lastet. Ach, muß denn die Freude in dieser Welt so rasch zu Ende sein: eine recht heilige Freude, bezieht sie sich doch auf eine so gute Mutter! Diese grausame Krankheit gibt ihr sehr zu leiden! Daher muß man bei soviel Schmerzen mitleiden, wie es Ihr Herz und Ihre Frömmigkeit zu tun verstehen! Gott will Sie stets auf dem Kreuz, gute Fräulein; es scheint, daß er sich bei Ihnen wohlfühlt und daß er - weil Sie ihn über alles lieben - kommt, um sich bei Ihnen etwas auszuruhen auf dem Gang zum Kalvarienberg und von dort zum Himmel.

Haben Sie die Güte, Ihrer guten Mutter von meiner Seite alle Zuneigung auszudrücken, die wir für ihren Krankheitszustand empfinden. Wir beten alle, daß ihre Schmerzen gelindert und ihre Krankheit geheilt wird. Ich wäre so glücklich, diese gute Mutter in Marseille wiederzusehen, wenn Gott mir die Gnade und Freude gewährt, mich dorthinzusenden, was ich aber noch nicht weiß, denn wir sind hier mit den Erstkommunionen der Erwachsenen, die sehr zahlreich sind, stark beschäftigt.

So sind Sie nun alle in der Familie vereinigt; es fehlt nur einer: jener, der das Zentrum und die Ehre war. Aber er ist im Himmel; seine Krone war vollendet, dieser gute Bruder! - Die Ferien sind da; gute Fräulein, Sie müssen wohl wie ein Soldat am Ende der Schlacht sein und vor Müdigkeit umfallen. Nun auf! Sie werden sich ein wenig erholen, denn der Weg ist noch nicht zu Ende. - Ich habe in Paris den hervorragenden Herrn Seigneret getroffen und war darüber recht glücklich. Aber in Paris trifft man sich nicht, man läuft einander nach. Ich hoffe, ihm in Marseille seinen lb. Besuch zu erwidern.

Im Herrn, teuerste Fräulein, verbleibe ich

Ihr ergebenster

Eymard, Sup.

P.S.- Meine Grüße inniger und alter Zuneigung an Ihren lb.Bruder.

An Fräulein Bourges,

M.sse de pensionnat

Curiol-Straße 29,

Marseille.


Nr.0962

An de Cuers

Paris, 18. Juli 1860.

Lieber Pater!

Weil Ihr letzter Brief von Traurigkeit unseretwegen durchtränkt war, möchte ich Ihnen sagen, daß wieder der Friede und die Liebe im Hause herrschen, seitdem ich diesen neuen Bruder Koch entlassen habe. Seitdem gibt es nichts, was die Liebe kränken könnte.

Ich weiß nicht, was Ihnen diese Damen, P. Clavel und Fr. Martin erzählt haben: jeder kann nach seiner Sicht oder unter einem Eindruck reden. Ich kenne Sie zu gut als B r u d e r und Religiose, als daß Sie den Obern über Anschuldigungen verurteilten, noch dazu ohne ihn anzuhören.

Glauben Sie überdies ja nicht, daß dieses ganze Übel allein von Br. Michael ausgeht; nein, nein, zuerst kommt der Teufel, dann jeder ein bißchen, und alle haben Schuld.

Wie geschickt ein Seemann auch sein mag, der Sturm kommt trotzdem und reißt ihn samt seinem Segel und seinen Maschinen mit sich. Somit kommt die Witterung von oben; unser Fehler besteht darin, daß wir nicht dem Sturm zu widerstehen bereit sind.

Sie beklagen sich darüber, daß ich Ihnen keine Nachrichten über unser Haus mitteile. Jedesmal, wenn es etwas Wichtiges oder Interessantes gibt, schreibe ich es Ihnen mit Freude; aber die Gerüchte, die kleinen Armseligkeiten und Wolken, die am Himmel vorüberziehen, an diese Dinge denkt man nicht.

Ich bin bekümmert zu sehen, daß Sie meinen, unser Haus in Paris liefe nicht gut. In diesem Fall ist es nicht meine Sache zu erklären, daß das Haus gut läuft; alles, was ich sagen kann, ist, daß guter Wille besteht.

Es scheint, daß P. Clavel wohlauf ist; Gott sei dafür gelobt! Ich hoffe,daß er uns einen Ersatzmann sendet.

Morgen findet die Einführung des neuen Pfarrers von St. Jakob, Herrn Hiron, statt; der Abgang des Vorgängers, welcher Pfarrer von der Pfarre St.Thomas v. Aquin geworden ist, wird bedauert.

Zur Erstkommunionfeier am Maria Himmelfahrtstag werden wir vierzig Kinder haben. Sie machen einen guten Eindruck.

Keine neuen Anfragen für die Gesellschaft vom Hlst. Sakrament. In den kommenden Tagen erhalten Sie Besuch vom Diakon Nègre.

In Unserem Herrn verbleibe ich, liebster Pater,

ganz Ihr

Eymard, S.S.

An hochw.P. de Cuers

Superior der Religosen vom Hlst. Sakrament

Nau-Straße 7

Marseille


Nr.0963

An Frl. Giguet

Alles aus Liebe und zur Verherrlichung Jesu in der Hostie.

Paris, 18. Juli 1860.

Gnädiges Fräulein und teure Schwester im Herrn!

So sind Sie also Französin geworden, umso besser! Ich bin sehr froh, daß das fromme Savoyen wieder französisch geworden ist!

Sie schrieben mir in Ihrem letzten Brief, daß Sie traurig und entmutigt waren, daß sich die Finsternis Ihrer bemächtigt hat und daß Sie über Ihre Kommunionen erschreckt sind.

Ich begreife ja, gute Tochter, daß die arme Natur gelegentlich traurig und entmutigt ist, Sie haben ja soviel durchgemacht! Und Sie leiden noch immer; aber schauen Sie nicht allzusehr auf Ihr Kreuz, auch nicht auf die Schlachtfelder, wo Sie angegriffen wurden! Blicken Sie vielmehr auf den Himmel, auf J. Chr., seine Gnade, seine unendliche Barmherzigkeit gegen Sie und seine Liebe, die Sie trägt.

Und auf diese Weise werden Sie klüger sein.

Ich weiß gut, daß Sie niemals die Welt geliebt haben, Sie werden jetzt nicht damit anfangen.

Ängstigen Sie sich nicht über Ihre Vergangenheit, alles ist längst schon verziehen; beunruhigen Sie sich nicht über die Zukunft, Gott erwartet Sie dort mit seiner Liebe als Vater und Erlöser.

Nur Mut! Schleppen Sie sich auf Ihren Krücken weiter, wie es der lb. Gott will, und seien Sie froh, daß Sie Ihr Kreuz aus Liebe zu Gott tragen.

Adieu, gute Tochter, wenn ich in die Gegend von Yonne gehe, ja, dann werde ich Sie besuchen und Sie segnen.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard.


Nr.0964

An Elisabeth Mayet

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 19. Juli 1860.

Gute Tochter im Herrn!

Ich bin mit meinen Freunden immer in Verzögerung; ich weiß, daß sie so gut und nachsichtig sind, und schließlich tut es mir dann sehr leid.

Danke für Ihren lb. Brief und der darin enthaltenen Freudennachricht der Priesterweihe dieses guten und frommen Neffen. Wie schön hat er doch seine Primiz gefeiert! Mit welchem Wohlgefallen hat die Hlst. Dreifaltigkeit die beiden Opfer annehmen müssen: jenes von Jesus Christus und das des Neupriesters! Wie muß sich sein heiliger Vater in den Höhen des Himmels gefreut haben, diesen seinen vielgeliebten Sohn zu sehen, wie er Jesus Christus in Aktion, Jesus Christus in Heiligkeit ist!!!

Ich freue mich auch über das Glück aller: seiner guten und frommen Mutter, die an jenem Tag weder irgendeinen Schmerz noch eine Traurigkeit verspürt hat, weil der Himmel und die Erde rund um den Altar geschart waren; o glückliche Mutter, einen solchen Sohn zu haben; er wird der Segen Jesu Christi in der Familie sein!

Wie wäre diese gute Maria glücklich gewesen zu sehen, wie ihr Bruder so nahe bei J. Chr. war, wenn J. Chr. ..... Maria und Moses, Maria und J. Chr. Sie hätte vor Freude und Dankbarkeit weinen müssen, daß sie in ihrem vielgeliebten Bruder so groß dastehen kann.

Und dieser gute Johannes hätte anwesend sein müssen mit seinem Glauben als junger Mann und seinem Bruderherzen - er hatte andere Kämpfe auszufechten, eine andere Ehre zu erhalten - aber wäre er auch König gewesen - er wird trotzdem Bruder eines so guten Bruders bleiben. Und dieser liebenswürdige Toni. Er hat sehr darunter gelitten, nicht - wie es dem obersten Familienoberhaupt zusteht - dort den Platz als Vater einzunehmen. Er hätte dort sein müssen, sein Herz kennt keine Hindernisse.

Und Sie, gute Tochter, was haben Sie in Belley gemacht? Sie weinten, beteten, liebten, Sie waren die Malerin des Festmahles und die Freundin aller.

Ist es also so, daß der lb. P. Mayet nicht nach Belley gekommen ist? Ich wäre ihm böse, wenn er dies getan hätte. Ich habe ein wenig gehofft, er würde über Paris vorbeikommen und ich so das Glück hätte, ihn zu sehen.

Ja, es ist etwas Gutes, daß Claudius endlich einsieht, daß die Güte ein Ende hat oder besser gesagt, daß er trotz allem ein Mann werden muß, u. zw. ein vollkommener Mann; er hat alles, was es zum Guten und zum Bösen braucht. Armes Kind!

Leben Sie wohl, gutes Fräulein und teure Tochter, als Mittelpunkt der Familie seien Sie stets deren Freude und Glück.

Ich bleibe ganz herzlich mit Ihnen in Unserem Herrn verbunden. Meine Grüße an alle, aber an Pater Mayet aus g a n z e m H e r z e n.

Eymard.

P. S. Hier läuft alles den alltäglichen Weg. Auch Fräulein Guillot. Die kleine Familie nimmt zu, sie werden bald zu neunt sein. Sie lieben unseren Herrn sehr, und er muß sie lieben.

An Fräulein Elisabeth Mayet

Quai St.Klara 6

Lyon.


Nr.0965

An Frl. Prouvier, Gründerin der Jungfrauen Jesu und Mariens

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 19. Juli 1860.

Gnädiges Fräulein und teure Schwester im Herrn!

Nun haben wir schon den 19., und ich habe Ihnen noch nicht geantwortet! Sie sehen, was man sich von den Menschen erwarten muß! Indes war ich so froh zu vernehmen, daß Sie die Aussetzung mit dem hl. Ziborium hatten, d.h. mit dem verschleierten Gott! Wie sind Sie glücklich, daß Sie in diesem göttlichen Dienst die Ersten gewesen sind und daß Sie so zeitig die Gunst des Brotes des Lebens empfangen haben! Bewahren Sie es daher gut, damit Sie nicht reinere und eifrigere Herzen überholen! Der Dienst am König soll ganz königlich, schön, herrlich und erhaben sein; alles ist ihm unterworfen, alles wird ihm verdankt.

Seien Sie überzeugt, daß darin für Sie und Ihre Töchter der verborgenen Schatz, die Gnade des Lebens und die Sendung der Liebe besteht. Der Rest ist lediglich eine Form, ein Strahl.

Lenken Sie alle Flügelbewegungen der k l e i n e n A d l e r auf die Seite der eucharistischen Gemeinschaft. Ich sage kleine Adler, denn Sie sind noch keine richtigen A d l e r. Das wird unter der Wirkung der göttlichen Liebe kommen.

Sie berichten mir, gute Schwester, Sie wären auf sich selbst zurückgefallen; dann haben Sie sich aber gewiß wehgetan; denn wenn man auf einen spitzen Stein fällt, verletzt man sich.

Sie müssen schnell wieder aufstehen und mit erhobenem Kopf laufen: wenn man in einen Abgrund oder einen rasch dahinfließenden Fluß schaut, dreht sich der Kopf.

Man muß essen, um Kraft zu haben; aber man muß das B r o t der Starken essen und nicht diese schwächlichen Dinge, die Sie ermüden. Wann also wird Gott unsere Kraft und unsere Stütze sein: Nun auf! Erinnern Sie sich, daß Sie b l i n d sind und eine göttliche Hand als Führung brauchen; daß Sie t a u b sind und daher gut auf die E i n g e b u n g d e r G n a d e und der gelähmten Liebe hinhören müssen; und daß es den Befehl Jesu braucht, um zu laufen; aber über allem vergessen Sie nicht, daß Sie die Braut des eucharistischen Herzens sind, und daß die Reinheit des Herzens Ihre Mitgift und Ihr Schmuck ist. Seien Sie also recht schön in der Reinheit, klar in Ihren Absichten, recht selbstlos in Ihren Handlungen und ganz losgelöst in Ihren Zuneigungen. Seien Sie frei im Leben der Liebe, so wie die Liebe frei und glücklich ist in ihrem Wirkungszentrum. Kein Spinnengewebe mehr, kein Fieber der Eigenliebe und keine unfruchtbare Bettelei mehr gegenüber jenen, die nichts hergeben können. Sie besitzen das edle Herz Jesu, das genügt. Lassen Sie die fruchtlosen Stürme brausen.

Adieu, gute Schwester, seien Sie Feuer, - anfangs unter der Asche, auf sich selbst konzentriert, um sich Kraft zur Explosion zu sammeln.

Ich segne Sie in der vollen Zuneigung der Liebe zu unserem guten Meister; in ihm bleibe ich

Ihr ergebenster

Eymard, Sup.

A. S.- Das eucharistische Herz-Jesu hatte in Rouen und in Tours seinen Anteil. Das ist Saatgut.

An Fräulein Prouvier,

in Lons-le-Saulnier (Jura).


Nr.0966

An Frl. Danion

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 19. Juli 1860.

/Das Original wurde im Jahr 1925 dem Kardinal Wendelin, Erzbischof von Chicago, gegeben. A.d.H./

Teure Schwester in Christus, dem Herrn!

Wie lange schon herrscht in Mauron ein großes Schweigen! Sie befinden sich also immerzu auf einem Schlachtfeld? Sie müssen tausende Anfragen beantworten? Aber bitteschön, vergessen Sie die Altbekannten nicht gar sosehr!

Ich hätte Ihnen den Empfang Ihres letzten Briefes bestätigen sollen; ich tue es jetzt, und zwar für alles, was darin enthalten war. Danke!

So sind Sie also auf dem Leidensweg des Kalvarienberges. Ja, so muß es sein; dieses göttliche Blut muß sich mischen mit unserem Blut, um dem Werke Gottes, besonders dem eucharistischen Werk, Fruchtbarkeit zu verleihen.

Die Unternehmungen, deren Mittelpunkt das Hlst. Sakrament ist, fangen nicht an wie andere. Das ist auch billig; sie verdienen den ersten Ehrenposten beim göttlichen Meister, weil er selbst der Ziel- und Brennpunkt ist.

Auch erblühen die eucharistischen Werke dort, wo die anderen zerfallen! Wie die Gnade über die Natur triumphiert und Jesus über die Menschen, die doch seine Helfer sein sollten!

Ihm sei also alle Ehre!

Lassen Sie sich nicht verwirren oder entmutigen, gute Schwester! Stürme schwellen die Segel und reinigen die Luft.

Ein eucharistisches Werk gründet sich auf dem Absterben des eigenen Ich und nährt sich von Gott allein. O wie mache ich doch alle Tage diese Erfahrung! Sooft sich der Mensch hineinmischt, schadet er dem Wirken Gottes.

V e r t r a u e n S i e d e m G n a d e n z u g, den Gott Ihnen gegeben, und folgen Sie demselben wie einer Liebesaufgabe, die Sie manche Opfer kosten läßt. Der Gehorsam gegen den Willen Gottes ist der erste aller Liebesakte und auch der letzte.

Ich hatte den Trost, in Rouen und in Tours über Jesus im Hlst. Sakrament sprechen zu dürfen; es fanden sich viele Zuhörer ein und sie lauschten mit Andacht; das wird ein Samenkörnlein sein.

Jesus im Hlst. Sakrament wird nicht erkannt; selbst von jenen nicht, die dahin wirken sollten, daß er von anderen erkannt werde! O wie wenig wird er geliebt! Selbst von den Seinen! Schrecken und Schauder möchte einen ergreifen. Wie ist selbst die Andacht der Frommen so wenig erleuchtet und in solch verkehrten Bahnen! Man läßt die armen Leute sich mit nichtigen Frömmeleien beschäftigen, man schlägt sie in sklavische Fesseln kleinlicher Übungen, man macht sie ängstlich inbezug auf Sandkörner. Ach, was was für ein Jammer! Ich denke daher, daß die göttliche Barmherzigkeit diese Sklaven durch die Gnade der Eucharistie befreien wird.

Wir haben schon auch unsere Kreuzlein, liebe Tochter; manchmal bricht der Sturm von allen Seiten los, und man weiß dann nicht mehr, wohin den Fuß setzen; aber dann erscheint Jesus wieder im Strahlenkranze seiner Güte, und man ist wie der Schiffbrüchige, der gerettet wurde.

Adieu, gute Schwester! In der göttlichen Eucharistie gehören wir zusammen.

Eymard, Sup.

An Frl. Virginie DANION

in Mauron (Morbihan).


Nr.0967

An Sr. Antoinette (Frau Rottier)

19. Juli 1860.

Gnädige Frau!

Sehr gerne ändere ich die Stunde der Konferenz für heute abend; wir verlegen sie auf 16.30 Uhr.

Morgen feiere ich auch die hl.Messe für Sie.

Sie schreiben ganz richtig, daß Sie ins Paradies gegangen werden: das Paradies ist dort, wo Jesus, der Gott und König, ist.

Machen Sie diesen Schritt von der Welt zu Gott.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard.


Nr.0968

An Mariette Guillot

Paris, 26. Juli 1860.

Teure Tochter in Christus, dem Herrn!

Schwester Benedikte wird Sie besuchen, ich bin darüber Ihretwegen glücklich .................

Ich freue mich zu hören, daß Sie genesen sind; das mögen kleine Exerzitien gewesen sein: der lb. Gott hat Ihnen gezeigt, daß man die Gnaden in gesunden Tagen recht nützen soll ........................................................................................................................................

Daher möge Sie dies trösten und in allen Prüfungen stärken .... Ihr ganzes Glück soll darin bestehen, daß Gott mit Ihnen zufrieden ist.

Man hat hier gewiß fleißig für Sie gebetet, deshalb waren Sie auch so tapfer. Ja, gute Tochter, das sich kindliche Überlassen an den hl. Willen Gottes, das ist Ihre Krone und Ihre Vollkommenheit! Suchen Sie nichts anderes. Überlassen Sie Gott Ihre Sorge um Ihr Leben und Ihre Zukunft. Sie sollen nur ein Verlangen und eine Freude haben: ihm zu dienen nach seinem heiligen Willen.

Adieu, gute Tochter!

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard.

An Fräulein Mariette Guillot,

Friedensrichter-Straße 17, Fourvière, Lyon.


Nr.0969

An Frl. Prouvier

Paris, 1. August 1860.

Gute Tochter im Herrn!

Ich möchte schnell Ihren Brief beantworten. Ich glaube, es war der gute Meister, der mir die Antwort eingegeben hat.

  1. Pflegen Sie Ihren Körper, so wie es der Arzt will.
  2. Aber pflegen Sie noch mehr Ihre Seele in der milden und liebenswürdigen Vereinigung mit Unserem Herrn.

Es ist eine Gnade der Sammlung, die Ihnen Gott vermittelt.

3. Behandeln Sie Ihre stolze Maria mit viel Milde und Geduld; sie ist zu krank, um starke Medikamente zu verkraften. Öffnen Sie ihr die Augen durch Ihre mitleidende Liebe.

Und beten Sie viel für sie und auch für uns, ihre kleinen Brüder in der Liebe Unseres Herrn Jesus Christus.

Ihr ergebenster

Eymard.

An Fräulein Prouvier

in Lons-le-Saulnier (Jura).


Nr.0970

An de Cuers

Paris, 9. August 1860.

Liebster Pater!

Ich habe das gesamte Geld erhalten, welches Sie mir angekündigt und mit Fräulein Maria geschickt haben. Ich habe es in der angegebenen Aufteilung verwendet. Ich sende Ihnen die Rechnungen.

Im Kanzleramt der Ehrenlegion erhielt ich die Antwort, daß man Ihnen erst im Monat Juli 1861 Bescheid sagen könne, ob Sie die Besoldung in Marseille abholen können, und zwar alle sechs Monate.

Vergangene Woche habe ich diesen Damen auf Nr. 66 Exerzitien gehalten. Eine Aspirantin aus Toulon, Fräulein Vital (ohne Wissen in Toulon - (à l'incognito de Toulon?) nahm daran teil, um ihre Berufung zu prüfen; sie ist vor drei Tagen wieder zurückgereist und scheint, sich dafür zu entscheiden; jetzt ist sie frei. Dieses Fräulein von Marseille macht sich mutig an das neue Leben; sie wird manche Opfer zu bringen haben; in diesen Tagen ist sie etwas krank, sie leidet am Temperaturunterschied; offenbar war es in Marseille sehr heiß, und hier friert man fast; und es regnet immerfort.

Unsere kleinen Theologen werden ihr zweites Examen in Theologie ablegen; Frater Carrié beginnt sich damit zu beschäftigen; am Anfang hat er sich ziemlich schwer getan, weil er seinen klassischen Autor nur unzureichend verstanden hat.

Wir werden eine schöne Erstkommunion feiern mit 37 jungen Erwachsenen, davon sind mehrere 17, 18 und 19 Jahhre alt, und zwei Mädchen. Ich wünsche, daß diese Damen ebenfalls mit dem Werk der Erstkommunion der Mädchen beginnen. Sie werden solche nach Maria Himmelfahrt erhalten.

Ein Theologiestudent hat sich vorgestellt; es handelt sich um jenen von Gien, der mit Herrn Golliet war; weil er kein Rücktrittsschreiben besaß, wurde er aufgeschoben; er schreibt mir, daß es ihm sein Bischof nicht verweigert habe. Ich habe ihm geantwortet, daß er sich zuerst vorstellen und Erprobungsexerzitien machen müsse. Ich habe noch keine Antwort erhalten; er hat bereits ein oder zwei Jahre Theologie studiert.

Noch nichts Neues in der Enteignungsfrage.

Eine gute Nachricht von Ihnen ist es, daß Sie mir die Hoffnung ankündigen, Herr Olive wird dieses gute Werk tun und die offene Rechnung bezahlen; er ist dazu in der Lage und es ist ein schönes Darlehen für Unseren Herrn.

Glauben Sie fest, lieber Pater, daß meine Zuneigung Ihnen gegenüber dieselbe geblieben ist.

Ich hoffe wirklich, daß ich die göttliche Eucharistie liebe; wie könnte ich dann nicht ihren ersten Ritter, den Anbeter vor der ersten Stunde, einen Waffengefährten nicht lieben!

Als ich Ihnen das letztemal geschrieben habe, hat meine Feder also recht schlecht meinen Gedanken widergegeben; ich wollte Sie lediglich vorwarnen gegen falsche oder übertriebene Eindrücke, die von Personen oder Umständen entstehen könnten; ich ärgere mich mehr über Ihren Kummer als über meinen, denn ich weiß sehr gut, daß Sie nur das Wohl, und zwar das größte Wohl des WERKES und meines ersehnen. Ich werde Ihnen die Sache mündlich erklären.

Ich leide darunter, daß ich niemanden habe, Ihnen zu schicken, wenigstens für einen Monat, um Ihnen die Zeit zu geben, nach Paris zu kommen; wenn ich ein wenig Geld hätte, würde ich P. Champion oder P. Bissey den Vorschlag machen, einige Wochen in Marseille zu verbringen, obgleich uns dies in arge Bedrängnis brächte und das Gespräch über die kleine Zahl aufkommen ließe; aber alles dies würde nichts ausmachen. Ich habe am 7. August Ihre Zinsen, 50 Francs, bei Herrn Marziou abgeholt; man glaubt, bei der transatlantischen Gesellschaft Erfolg zu haben; die Erfahrung mit dem Gasmotor, der von einem Freund des Herrn Marziou erfunden wurde, ist gut geglückt. Ich habe die 50 Fr. dem Frater Carrié übergeben.

Es bleibt mir nur Platz und Zeit, in Unserem Herrn zu sein.

Ganz Ihr

Eymard.

S.S.S.

P.S.- Sie haben für Ihre Meßkleider anstatt 330 nur 320 Fr. geschickt, wir haben mit Frater Carrié viermal nachgezählt.


Nr.0971

An Frl. Danion

Paris, 17. August 1860.

Teure Tochter in Christus, dem Herrn!

Sie werden Ihre Kreuze erhalten. Ihr Buch über die hl. Selbstverleugnung ist unauffindbar. Ich werde darauf drängen, daß es neu gedruckt wird. Danke für Ihr lb. Gedenken vor Gott. Erneuern Sie es oft, ich habe es nötig.

Versuchen Sie, unter den Hammerschlägen Stein, Marmor oder Diamant zu werden; das ist eine traurige Sache. Er müßte um eine Versetzung ansuchen oder man müßte sich für ihn darum bemühen: dies wäre eine Gnade. Da steht er nun halb übergeschnappt, unfähig, Vernunft anzunehmen; er ist ganz darauf aus, das Feuer zu schüren und noch mehr, mit Ihnen zu streiten.

Ich gestatte Ihnen, böse zu werden, und zwar bis zum Zorn, sobald er zu Ihnen kommt: es ist unsinnig, die Torheit zur Vernunft zu bringen; dies ist eine sinnlose Nächstenliebe.

Ich bitte Sie, hören Sie auf mit dieser Nachsicht in Geduld, Demut und Leiden; dies würde kein Ende nehmen! Es ist gescheiter, vollständig zu brechen: Ihr guter Ruf liegt bei Gott, die Freiheit gehört Ihnen. - Gutes tun und reden lassen! Sie sollten es nicht einmal haben wollen, daß man über ihn spricht; begraben Sie diesen Namen fünfzig Fuß tief in der Erde, dann werden Sie frei und besonnen sein. Lieben Sie den guten Gott, der Rest soll Ihnen egal sein.

Dienen Sie ordentlich Unserem Herrn, dann kann Ihnen die Mücke der Niederung nichts anhaben!

Seien Sie glücklich, entspannt, ruhig, gefestigt zu Füßen des guten Meisters! Und lassen Sie die kleinen Marthas schreien.

Ich segne Sie innig in Unserem Herrn,

Eymard, S.


Nr.0972

An Frl. Stephanie Gourd

Paris, 19. August 1860.

Gute Tochter, so sind Sie nun genesen. Gott sei dafür gedankt und gepriesen! Denn es war für uns eine große Betrübnis, Sie so krank zu wissen.

Es war eine Krankheit zur Ehre Gottes wie jene des Lazarus. Oh! So jung schon in den Himmel gehen! Es ist zu früh; und zudem ist Ihre eucharistische Sendung noch nicht vollendet.

So hat Gott unsere Gebete erhört; er sei dafür gepriesen! Eine Krankheit ist so wertvoll wie gute Exerzitien! Sie sind nun ganz gereinigt und gehören ganz Gott.

Ich habe wohl gelitten, als ich vom Verhalten dieser S. vernommen habe. O ja, sagen Sie es ihrer Oberin; es ist ein Akt der Nächstenliebe, denn wer an der Pest erkrankt ist, muß gemeldet werden.

Indes möge die Oberin zurückhaltend sein und Ihren Namen nicht offenlegen; das ist unnütz; und wenn Sie diese begründete Befürchtung hegen, verpflichten Sie sie zur Geheimhaltung, damit Sie in dieser Sache das Schweigen bewahren können.

Es ist der gute Meister, der Sie geheilt hat! Somit hat er seine Pläne; das bedeutet, daß Sie ganz für seine Verherrlichung dasein sollen. Nun gut, ja!

Sie sehen, was die Menschen sind und machen! Leider! Arme Menschheit! Aber Gott ist der beste Arzt.

Man sagt, daß es keinen schlechteren Arzt gibt als einen Familienfreund.

Erholen Sie sich gut in den Bädern und befolgen Sie dort die erforderliche Behandlung ohne Skrupel.

Gehören Sie Gott durch das Herz und nicht durch den Kopf.

Adieu, gute Tochter, ich segne Sie aus meiner ganzen Seele.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard.


Nr.0973

An den Architekten Louis Perret

Paris, 20. August 1860.

Teuerster Herr Perret!

Wir teilen in diesem Augenblick all das Leid und den Schmerz Ihres Herzens. Wir tun es vor allem durch das Gebet, indem wir Unseren Herrn für Sie um Kraft und Ergebenheit anflehen und für Ihren vielgeliebten Bruder um die Liebe Gottes, die ein so frommes Leben und einen so verborgenen Eifer krönt.

Armer Freund! Ach, wieviel Kreuze dieses Jahr! Gewiß findet Gott darin seine Verherrlichung und Sie Ihre Krone. Dies ist nun einmal das Leben in dieser traurigen Welt, ein Leben des Abschiednehmens oder eines ewigen Stelldicheins zu Füßen Gottes.

Sie legen Ihr Vermögen gut an, kommt es doch den Armen des lb. Gottes zu. - Auch die Diebe werden es Ihnen nicht wegnehmen.

Unsere Erstkommunionfeier am Fest Maria Aufnahme war entzückend: 37 sehr fromme und alle neu eingekleidete Erwachsene formierten das kleine Bataillon Jesu Christi. Unter diesen 37 gab es einige, die Engel waren. - Ich war bis zu Tränen gerührt beim Anblick dieser armen und verlassenen Straßenkinder, die fast alle religionslose und selbst weniger als das - Eltern haben; mit welcher Begeisterung sie beteten und mit welch entzückender Bescheidenheit sie zum Tisch des Herrn gingen! - Was vermag doch die Gnade Gottes und die Liebe Jesu Christi! Somit sind es nun 107 junge Leute, die seit einem Jahr ihre Erstkommunion empfangen haben - dies ist das Saatgut Ihrer Besuche in der Löwengrube! Es waren auch zwei Mädchen dabei, die verlassen waren und auch ihre Erstkommunion feierten. - Am Abend nach der Vesper kam der Kapuzinerbischof de Charbonnel, um alle in unserer Kapelle zu firmen, sodaß das Fest vollständig war.

Was uns dabei sehr getröstet hat, war die Feststellung, daß kein einziges dieser Kommunionkinder am weltlichen Fest mit Kunstfeuerwerk teilgenommen hat, sie sind alle gesammelt zu Hause geblieben.

Diesmal waren die Exerzitien vollständiger - wir haben die Leute drei Tage lang bei uns behalten; wir haben ihnen am Morgen ein Frühstück verteilt, dann waren wir mehr Herr der Lage.

Gestern, Sonntag, sind sie zurückgekehrt, um das Skapulier zu empfangen - Mögen Jesus und Maria sie beschützen!

Sonst gibt es hier nichts Neues; es ist ein wenig wie im Himmel, immer derselbe göttliche Dienst. -

Alle Patres und Brüder tragen mir auf, Ihnen ihre herzlichen Grüße und ihre aufrichtige Ergebenheit auszusprechen.

Und ich, lb. Herr Perret, bleibe mit Ihnen im Herr verbunden,

Eymard.

P. S. Bitte grüßen Sie mir Ihren lb. Bruder in alter, herzlicher Verbundenheit im Herrn. Ich bete unablässig für ihn.


Nr.0974

An Frau Chanuet

Paris, 23. August 1860.

Gnädige Frau und teure Schwester im Herrn!

Danke, vielmals Danke für Ihren letzten Brief; er hat uns die große Freude und das Glück des ersten Empfanges kundgetan, Gott sei dafür gedankt! Das ist wirklich die Freude über die Rückkehr des Tobias! Und Sie werden die glückliche Mutter sein! Ich habe sosehr zum Herrn gebetet, Ihnen einen Teil unseres H u n d e r t f a c h e n zu schenken, ich hoffe, daß er mich erhört hat.

Lassen Sie es ruhig geschehen, daß Ihnen Frau Blanche ihre Pflichten als Tochter erweise, sie hat damit ihr Verdienst, und Sie gewinnen auch. Es ist dies ihre Pflicht und ihr Glück.

Einen Tag nach dem Eintreffen Ihres Briefes traf ich hier die vorzügliche Dame Couchies; sie freute sich über das, was ich über ihre lb. Blanche berichtet habe; sie wird mit Fräulein Benjamina zu Ihnen kommen, sobald sie gerufen wird; sie ist hocherfreut, Sie zu besuchen, sie ist frei, ihr Bruder ist wieder nach Sens abgereist.

Sie werden nun etwas mehr Zeit für sich haben, gute Mutter; und Sie sollen sich diese Zeit sogar nehmen, um sich mehr für Gott und Jesus im Hlst. Sakrament einzusetzen; Sie sollen die Jungen arbeiten lassen.

Fr. Michael ruht sich ein wenig aus; ich habe ihnen (den Scholastikern, A.d.Ü.) 14 Tage Studienunterbrechung gewährt; er nützt diese Zeit, um sich mehr mit Unserem Herrn zu vereinigen; er hat ja recht, denn darin liegt das ganze Leben. Gute Mutter, gehen Sie recht zu dieser Quelle lebendigen Wassers, trinken Sie daraus, und zwar durch das Herz und die Hingabe des Willens ... erledigen Sie Ihre Angelegenheiten zusammen mit Unserem Herrn, dann wird er Ihre Aufgaben besorgen.

Leben Sie wohl, gute Mutter, ich freue mich sehr auf Ihre Nachrichten, es sind Neuigkeiten in der Familie.

Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster

Eymard

Sup.

An Frau Chanuet, Mutter,

bei Herrn Blanc von St. Bonnet,

in St. Bonnet, über Vaugneray,

Rhône.

P. S. Die Gottesmutter würde nun zu ihrem göttlichen Sohn sagen: Sie haben keinen Wein mehr. Haben Sie die Güte, dasselbe zu tun, aber unter einer Bedingung: daß wir ihn bezahlen werden. Weil es hier schwer ist, Naturwein aufzutreiben, habe ich einfach an Sie gedacht, wenn auch mit Zurückhaltung. Aber, bitteschön, sollten Sie keinen Wein zu verkaufen haben, so betrachten Sie meine Bitte als nicht ausgesprochen; sonst wäre ich nämlich das nächstemal verlegen.


Nr.0975

An de Cuers

Paris, 3. September 1860.

Lieber Pater!

P. Bissey wird Sonntag, 9. September, um 1.45 Uhr nachmittags von Paris abreisen und am Montag, 6.30 Uhr abends bei Ihnen eintreffen. Indem ich Ihnen diesen lieben Mitbruder sende, bezeuge ich Ihnen, daß ich Sie mehr liebe als mich selbst; denn ich denke dabei nicht nur an einen Monat, sondern an einen bleibenden Aufenthalt, weil Sie sonst zuviel allein wären.

Es freut mich sehr, daß Sie bald vier Priester sein werden; denn Fr. Martin ist bald soweit.

Wir werden hier zu zweit bleiben, aber ich hoffe, daß uns Gott, der uns in der Not immer ausgeholfen hat, Hilfe schicken wird, sobald er es für gut findet; in der Zwischenzeit können wir seinen hl. Dienst sogar in der Nacht fortsetzen.

Morgen werden unsere kleinen Theologen, die 14 Tage Erholung hatten, die Theologiestudien wieder aufnehmen; sie sind wenige, aber wenn sie gut sind, genügt dies.

Man hat uns über einen Priester von Sens gesprochen, der zu kommen denkt; ich warte auf seine Anfrage; wird er zu den Auserwählten gehören? Ich weiß es nicht.

Wir werden P. Leroyer mit großer Freude empfangen; wären wir zahlreicher gewesen, hätte ich es vorgezogen, Ihnen die Jahresexerzitien zu halten und beim Abschluß die Gelübde entgegenzunehmen. Aber das ist nicht möglich: der Dienst am Meister würde darunter leiden.

Auf Wiedersehen, lieber Pater! Die Prüfungen sind die Aussaat der Gnade; ich habe den Frater, der sich vorgestellt hat, zurückgewiesen. Er konnte kaum lateinisch lesen. Frater Martin ist immer noch ein wenig Bretone, aber er hat guten Mut; ich möchte ihn etwas ruhiger und vor allem sehr zuvorkommend gegen jene, die er für nicht gut hält.

Liebster Pater, ich bin in Unserem Herrn mit Ihnen

ganz vereint.

Eymard.

P.S.- Ihre Kiste ist gestern als Frachtgut abgegangen;wir haben mit Herrn Carpentier geschimpft, denn auch hier waren wir nicht besonders zufrieden.

An hochw. P. de Cuers

Superior der Religiosen vom Hlst. Sakrament

Nau-Straße 7

Marseille


Nr.0976

An Herrn Jos.-August Carrel

Paris, 6. September 1860.

Lieber Freund und Bruder im Herrn!

Welche Überraschung heute früh! Die göttliche Vorsehung schickt mir durch Sie Brot für seine Kinder, Nachrichten eines guten Freundes, den ich hier nach seiner Gewohnheit erwartete, und eine Einladung nach Bethanien.

Also danke ich im Namen unseres guten Meisters. Ich werde natürlich bei Ihnen wohnen, wenn mich der gute Meister in einigen Monaten nach Marseille schicken wird. Sie sind also unpäßlich, guter Freund des lb. Gottes! Ist es möglich, daß Sie so weit sind, wo Sie doch von allen Seiten verlangt werden! Der gute Meister will es; er sei dafür gepriesen! Aber ich will ihn rasch um Ihre Genesung bitten, und er wird Sie heilen.

Danken Sie in meinem Namen der guten Mutter, denn durch Sie hat sie mir die Gabe Gottes geschickt.

Glücklicherweise ist unser Meister reich und mächtig, gut und liebevoll; er wird dies alles reichlich bezahlen in dieser Welt und in der anderen.

Hier läuft alles wie gehabt, der Meister ist alles, und wir sind nichts.

Ich umarme Sie t o t o c o r d e e t a n i m o Ihr im Herrn ergebenster

Eymard, Sup.


Nr.0977

An Frl. Bourges

Paris, 6. September 1860.

Gnädige Fräulein und teure Schwestern im Herrn!

Ich habe innig teilgenommen am großen Schwerz, der durch den Tod Ihrer guten und teuren Mutter über Sie gekommen ist. Ach, dieses Leben ist sehr traurig; es läßt Sie so qualvolle Abschiede nehmen, wo Sie doch schon so viele hinter sich gebracht haben! Arme Fräulein, Sie sollen sich jedoch nicht übermäßig betrüben, denn Ihre Eltern sind Heilige und Sie werden sie eines Tages im Himmel finden. Sodann bedeutet es ein letzter Trost, daß Sie ihr in diesem allerletzten Augenblick beistehen und ihr die letzte Freundschaftspflicht erfüllen konnten.

Ihre Mutter war so gut! Sie liebte ihre Kinder so sehr! Gott hat sie in seiner göttlichen Barmherzigkeit mit ihrer letzten Krankheit geläutert, um sie schneller zu krönen. Ich bete stets innig für sie, für Ihren vielgeliebten Bruder (er war Prister und Kaplan in La Seyne-sur-Mer, A.d.H.), den ich im Himmel hoffe, und für Ihren Vater, den Gott in seiner Barmherzigket aufgenommen hat.

Gute Fräulein, ich weiß nicht, wann ich nach Marseille reisen werde, aber Sie werden meinen ersten Besuch erhalten.

Ruhen Sie sich in diesen Ferien gut aus, Sie dürften es sehr nötig haben. Vor allem ruhen Sie sich zu Füßen Unseres Herrn aus.

Adieu, teuerste Schwestern im Herrn!

Ich segne Sie aus ganzem Herzen,

Ihr ergebenster

Eymard, Sup.

An die Fräulein Bourges,

Lehrerinnen in Pension

Curiol-Straße 29,

Marseille.


Nr.0978

An Frau Chanuet

Paris, 7. September 1860.

Gute Mutter!

Ich kann nicht Herrn Amadeus schreiben, ohne auch Sie kurz im Herrn zu grüßen.

Die Mutter hat die Söhne an der Hand geführt, und nun wird morgen unser guter Meister mit Ihrer Frömmigkeit gekrönt. Ich beglückwünsche Sie dazu, gute Mutter, denn Ihr göttlicher Schuldner ist gut und recht! Danke für den Wein, den uns Ihr Landwirt angekündigt hat; dies bedeutet eine Rechnung, die von unserer Seite zu begleichen ist, nicht wahr, gute Mutter?

Ganz im Herrn mit Ihnen verbunden, Ihr ergebenster

Eymard, Sup.


Nr.0979

An Herrn Jos.-Aug. Carrel

Paris, 9. September 1860.

Ich konnte heute früh das Lachen nicht verhalten, als ich von Frau de la Goutte einen Brief erhielt mit der Mitteilung, daß die Sendung von 200 Francs für Ihre Kinder auf Reisen bestimmt sei. Ich hielt mich während einigen Tagen um 200 Francs reicher; eine schöne Illusion! Und nun stehe ich um die Hälfte reicher da, da der lb. Gott mein Schuldner sein wird. Somit handelt es sich, guter Freund, um ein Mißverständnis von meiner Seite. Dies hindert aber nicht mein Glück und meine Freude, in Unserem Herrn zu sein als

Ihr ergebenster

Eymard.

P.S.- Die 200 Francs stehen bereit für Herrn Paul, wenn er vorbeikommt. Haben Sie die Güte, diesen Brief an den Tertiaren Herrn Creuset weiterzuleiten; ich kenne seine Nummer nicht.

An Herrn Carrel,

ft. de blanc, Orléans-Kai 3,

Lyon (Rhône).


Nr.0980

An den Architekten Louis Perret

Paris, 12. September 1860.

Teuerster Herr Perret!

Wir waren alle gleichzeitig sehr betrübt und getröstet über die schmerzliche und erbauliche Nachricht, die Sie uns über den Todeskampf Ihres guten und heiligen Bruders mitgeteilt haben; o ja, er ist ein Heiliger, und ein Mann von einer so liebenswürdigen und zu sich selbst so strengen Heiligkeit! Welche Hingabe zu seinem schönen Werk der Ausbreitung des Glaubens! Wieviel Dank schulden ihm doch die Maristenpatres! Seinem Eifer und seiner Liebe verdanken sie nämlich große Hilfeleistungen - dieser lb. Abbé! Es war für mich immer eine Freude, ihm zu begegnen und mit ihm ein paar Worte zu sprechen.

Wenn es noch möglich ist, empfehlen Sie mich seinen Gebeten wie auch unsere kleine Gesellschaft. Und hier beten wir alle für ihn.

Und Sie, armer und lb. Freund, Sie müssen nun der Tröster all der Ihren sein! Sie mögen an ihrem Schmerzens- und Sterbelager stehen. Dies ist die Aufgabe Ihrer Frömmigkeit - und wir werden versuchen, Ihre Familie zu ersetzen, und Ihnen das zu geben, was Sie den anderen so großzügig schenken.

Das Werk der Erstkommunion betet für Sie, ich danke Ihnen aufrichtig für das, was Sie ihm geschickt haben. Es war wirklich die Vorsehung!

Wir alle und ich vor allem verbleiben im Herrn verbunden,

Ihr ergebenster

Eymard

Sup.


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