Vorhergehende Briefe / Folgende Briefe

Index Briefe Bd. 1 / Index Französisch / Index Eymard


Nr.0161

An Marianne

Lyon, 20. August 1849.

Meine lieben Schwestern!

Ich hoffe, daß Ihr die Kiste mit Orangen, Rosenkränzen und Büchern bekommen habt, die wir Euch geschickt haben, und in die ich Euch einen kleinen Brief hineingelegt habe. Ich will annehmen, daß Ihr alles erhalten habt. Gebt mir bitte darüber in Eurem nächsten Brief Auskunft, ich sehne mich sosehr danach.

Wie danke ich dem lb. Gott für diese kleine Besserung der Schwester. Und wie bitte ich ihn mit Vertrauen, sie rasch wieder hergestellt zu sehen.

Dieser Zustand bedrückt mich sehr und ich fürchte auch, liebe Nanette, daß Ihr auch erkrankt; so schont Euch doch ein wenig, da sich die guten Seelen von La Mure in so liebenswürdiger Weise anbieten, Euch zu helfen.

Ich bitte Euch, liebe Grüße und aufrichtigen Dank dem guten Herrn Telmat zu überbringen. Ich verdanke ihm viel, und so wiegt meine Schuld doppelt.

Mir geht es gut und ich bin stets sehr beschäftigt, sodaß ich nicht einmal Zeit zum Schreiben finde.

Ich verbleibe in Unserem Herrn Euer Bruder

Eymard.

A. S.- Ich habe am 10. August in der Kapelle der hl. Philomena für die Schwester die hl.

A. Messe gefeiert; ich hoffe, daß diese gute Heilige sie heile.

An Fräulein Marianne Eymard,

du Breuil-Straße, La Mure (Isère).


Nr.0162

An Marianne

J. M. J.

Lyon, 10. September 1849.

Meine lieben Schwestern!

Morgen beginnen wir für acht Tage Exerzitien. Betet, daß ich gute Einkehrtage verbringe. Ich habe ein großes Bedürfnis danach.

11. September - Das wird für mich eine Ruhezeit sein. Ich werde fleißig für euch beten. Herr Reymond hat mir Eure Nachrichten überbracht, ebenso mehrere Personen, die von La Salette zurückkehrten. Der lb. Gott sei dafür gepriesen und ihm sei gedankt! Ich bin glücklich, von einer Besserung zu hören. Wann werde ich vom Zustand der vollkommenen Gesundheit erfahren? Mir geht es gut, Gott sei Dank!

Ich kenne noch nicht den Zeitpunkt, wann ich in den Süden reise; es wird im Herbst sein.

Gott befohlen, meine guten Schwestern, unsere Exerzitien werden eingeläutet, ich bin gezwungen, Schluß zu machen,

Euer ergebenster Bruder

Eymard.

An Fräulein Marianne Eymard,

du Breuil-Straße, La Mure (Isère).


Nr.0163

An Marg. Guillot

Donnerstag, September 1849.

/Der Poststempel: 19. Sept., ein Mittwoch!/

Gnädiges Fräulein!

Wir haben unsere Exerzitien soeben beendet. Ich werde morgen in der Früh noch hier sein. Sollten Sie und Ihre Schwestern mich besuchen wollen, kommen Sie gegen 7 oder 8 Uhr früh. Ich verbleibe in Unserem Herrn

Ihr ergebenster

Eymard.

An Frl. Guillot Margarete

Place Bellecour, façade du Rhône, Nr. 9

Lyon.


Nr.0164

An Marg. Guillot

La Mure, Oktober 1849.

Gnädiges Fräulein!

Gestern habe ich Ihren Brief erhalten und ich bedanke mich dafür. Ich bin am Donnerstag früh mit dem Wagen von Saint-Dominique abgereist; infolgedessen muß sich jemand um die Auslösung Ihrer Orangensendung kümmern; ich bin Ihnen auch dafür dankbar. Hinsichtlich der Reliquien hat man falsch gehandelt, Ihnen keinen Zettel mitzugeben; aber man glaubte, Sie würden den Bruder wiedererkennen.

Der Kummer, mit dem Sie geprüft wurden, hat auch mir große Sorgen bereitet; aber seien Sie sicher, das kommt eher von der Haltung des Bruders mit dem südlichen Charakter.

Meine Schwester und Nanette bewundern die hübschen Sachen, die richtig angekommen sind: möge sie Ihnen der lb. Gott vergelten! Sie sind glücklich, aber ihr erstes Wort war, Sie im nächsten Frühling zu sehen, und zwar einen Monat lang: von dort ist eine Wallfahrt nach U.Lb. Frau von Laus geplant.

Möge Sie Unser Herr erhalten, Sie allzeit im Frieden und in der Hingabe seiner Liebe leiten!

Adieu in unserem Guten Meister. Ich reise in einigen Stunden wohlauf ab.

Eymard.

P. S.- Ich wollte Ihnen zwei Geldscheine übergeben, einen 1000-Franken-Schein für das Gemälde von Herrn Jamot, St. Helena-Straße, und den anderen von 200 Franken auf Ihrem Namen ausgestellt... als Geld des Dritten Ordens. Bei den 200 Franken sind 100 Franken, die mir Frau (ein Wort durchgestrichen, A.d.H.) für ein gutes Werk, das sie kennt, gegeben hat (eine unglückliche Dame, der ich bis jetzt nur 50 Fr. gegeben habe). Im Todesfalle... fragen Sie nach deren Zweckbestimmung. Liebe und ergebene Grüße für Ihre lb. Schwestern.


Nr.0165

An Bischof Luquet

Lyon, 14. Oktober 1849.

Exzellenz!

Ich möchte Ihnen mitteilen, daß ich Ihre Kiste mit den Büchern den Herren Dromet und Cie., Romstraße, nach Marseille schicke, damit sie Ihnen nach Rom weiterbefördert werde. Diese Herren werden Sie vom Datum des Eintreffens in Kenntnis setzen.

Sie finden darin drei zusätzliche Werke. Das erste ist das Buch von Herrn Pinart für Msgr. Duratti; wir freuen uns, daß wir es Ihnen ohne Rückgabe senden können. Das 2. Werk enthält die Reisen des Herrn Fulchiron, welches Eure Exzellenz wünschte. Herr Mulsant, den ich Ihnen vorzustellen die Ehre gehabt habe, bittet Sie, das Werk als Geschenk huldvoll entgegenzunehmen; er hatte recht große Mühe, das Werk ausfindig zu machen. Das dritte Buch ist von Herrn Mulsant; er hat den Wunsch, daß es durch Ihre Hände Seiner Heiligkeit zum Geschenk gemacht werde; in Lyon hatten Sie die Güte, ihm dies zu versprechen.

Herr Mulsant ist ein sehr gläubiger Schriftsteller; bei jeder sich bietenden Gelegenheit setzt er sich in zahlreichen Gesellschaften von Wissenschaftlern für die katholische Sache ein. - Er wäre glücklich, als Anerkennung die Unterschrift des Hl. Vaters zu erhalten. Und wenn ihm Seine Heiligkeit huldvoll eine Auszeichnung verliehe, würde dies gewiß mit großer Genugtuung entgegengenommen werden; aber ich verstehe, daß dies eine delikate Angelegenheit ist.

Ich wage es, Ihrer Gnade die Bitte eines guten Pfarrers der Diözese von Lyon, des Herrn Poulat, Pfarrer von St. Johannes la Buissière, vorzutragen:

  1. Das Privileg des privilegierten Altars für die Totenmessen.
  2. Die Vollmacht, das Skapulier vom Berg Karmel zu bekommen.
  3. Die Genehmigung, den Rosenkranz mit Ablässen, einschließlich jener der hl. Brigitte, zu versehen, usw. Er freut sich, alle damit verbundenen Auslagen zu tragen.

Alle unsere Patres sind wohlauf. Der hochwst. P. Superior, P. Lagniet und P. Poupinel haben mich beauftragt, Ihnen ihre Gefühle der Verehrung und Ehrfurcht auszudrücken. In derselben Haltung verbleibe ich, Eurer Exzellenz

untertänigster und ergebenster Diener

Eymard

Assistent der Gesellschaft Mariens.

P.S.- Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten.


Nr.0166

An Frau Galle

Lyon, 15. Oktober 1849.

Gnädige Frau!

Ich hoffte alle Tage, daß Sie nach Lyon kämen; daher habe ich mein Schreiben ständig verschoben; ich hatte sogar damit begonnen. Heute gebe ich jedoch den Gewissensbissen nach, es scheint mir, daß Sie über einen wohlverdienten Vorwurf betrachten. Und dennoch bin ich mit einem geistlichen Besuch oft zu Ihnen gekommen. Es scheint, daß Sie Ihre Einsamkeit, Ihre Wälder, Ihre kleinen Pfade, dieses Schweigen und diese Ruhe der Natur lieben und daß Sie dort die Welt vergessen.

Man fühlt sich so wohl mit Gott allein und in Gott allein!

Somit werden Sie uns voll innerlichen Lebens zurückkommen und auch, wie ich hoffe, in guter Gesundheit.

Ich werde nicht das Vergnügen haben, Sie bei Ihrer Rückkehr zu sehen; übermorgen reise ich in den Süden. Ich begebe mich ins Choleragebiet. - Gut, sagt die gnädige Frau, und vielleicht wird die Cholera den P. Eymard auf seiner Durchreise erwischen und in den Himmel schicken. Welch schöne Reise zu solch einem Preis! Ich würde Sie beinahe einladen, zu mir zu kommen. Leider, leider! Möge mir Gott in seiner göttlichen Barmherzigkeit das Fegfeuer gewähren, das wäre für einen armen Unglückseligen eine große Gnade!

Dort würde ich wenigstens den lb. Gott lieben, indem ich leide, ihn herbeisehne und heftiger danach verlange, ihn zu besitzen.

Sie werden jedoch für mich beten; ich tröste mich etwas dadurch, weil Sie ein wenig von dieser Nächstenliebe, die ich Ihnen wünsche, bekommen werden.

Adieu, meine teure Schwester! Möge Sie Unser Herr in seiner hl. Liebe zur christlichen Kindheit stets beschützen!

Eymard

S

P.S. Meine ergebensten und hochachtungsvollsten Grüße an Ihre gute Mutter und an

Herrn Paul.

An Frau Galle, bei Frau von Villedieu

in La Tour de Savalgny bei l'Arbresle

(Rhône).

(Dieser Brief wurde an folgende Adresse zurückgeschickt: An Frau Galle St.Lorenz-Platz 3 Lyon, A.d.H.)


Nr.0167

An Marianne

Lyon, 15. Oktober 1849.

Liebe Schwester!

Ich kann von Lyon erst Donnerstag abreisen; ich hoffe, am Donnerstag abend in La Mure einzutreffen. Weil der Obere abwesend ist, muß ich hierbleiben und ich bin verpflichtet, ihn zu ersetzen.

Ich werde Euch nicht viel Zeit schenken können, werde aber alles tun, was in meiner Möglichkeit steht; und ich werde es mit großer Freude tun.

Ich war glücklich zu hören, daß es Euch viel bessergeht. Möge der lb. Gott dafür gepriesen sein! Und seine hl. Mutter.

In Erwartung verbleibe ich im Herrn

Euer ergebenster

Eymard.

P. S.- Ich werde Euch Eure Bestellungen mitbringen.


Nr.0168

An Marg. Guillot

Lyon, November 1849.

Gnädiges Fräulein!

Gerade höre ich, daß jemand am Montag nach La Mure reist. Wenn Sie Ihre Bilder hinsenden wollen, so gebe ich Ihnen folgende Adresse: Herr Buisson, Tischler, oder Frau Borel, Plat d'Argent-Straße Nr. 18.

Haben Sie die Güte, ein Heft des Dritten Ordens hinzuzufügen, um darin die Aufnahmen einzutragen und es dem Pfarrer von St. Laurent, Herrn Faure, zu borgen.

In Unserem Herrn verbleibe ich Ihr

Eymard.

An Frl. Guillot Margarete

Place Bellecour 9

Lyon.


Nr.0169

An Marg. Guillot

La Seyne, über Toulon, 5. November 1849.

Gnädiges Fräulein!

Ich sende Ihnen hiemit die Nachrichten des Reisenden: es geht ihm wie gewöhnlich, der gute Gott wollte von ihm noch leider nichts wissen! Was würde er auch mit einem so trägen und nichtigen Diener anfangen? In seiner Güte gibt er ihm noch einige Zeit. Danke für Ihre Gebete, ich versuche, sie Ihnen zurückzuzahlen. Ich bleibe noch hier bis zum nächsten Sonntag, dem Schlußtag der Exerzitien der Kinder, denn ich habe davon drei gehalten. Ich hoffe also, in den ersten Tagen der kommenden Woche nach Lyon zu kommen; daher haben Sie Zeit, mir die Nachrichten von Ihnen und Ihrem ganzen Hause zuzusenden; sie werden mich freuen; aber nur an diese Adresse: An Hochwürden Eymard, im Pensionat von La Seyne, über Toulon (Var).

Wie geht es Ihnen? Sollte etwas Lästiges oder schwer Beunruhigendes Sie hindert, Ihre Kommunionen fortzusetzen, gehen Sie eher zu P. Colin beichten als die Kommunion zu unterlassen; andernfalls warten Sie.

Ich habe meine Schwester wohlauf zurückgelassen; ich muß Ihnen wohl sagen, daß ich U. Lb. Frau von Laus besucht habe und das Glück hatte, die köstlichste Zeit meiner Tage zu verbringen. Dort ist die hl. Jungfrau so gut zu mir!

Ich segne Sie alle!

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard.

P. S.- Ich nehme an, daß Sie meinen Brief mit den zwei Geldscheinen aus La Mure erhalten haben.

An Frl. Guillot Margarete,

Place Bellecour, Façade du Rhône, Nr. 9

Lyon.


Nr.0170

An Marianne

La Seyne, 5. November 1849.

Meine lieben Schwestern!

Ich möchte Euch meine Neuigkeiten berichten. Es geht mir gut, die Cholera hat in Toulon aufgehört und in Marseille fast. Auf der Durchreise nach Gap habe ich mir einen Tag genommen für U. Lb. Frau v. Laus; dort habe ich 8 bis 9 Stunden verbracht. Ihr habt ganz recht anzunehmen, daß Ihr dort nicht vergessen worden seid, ich habe dort die hl. Messe für Euch gefeiert.

Der hochwst. Bischof von Gap hat sich über Euch erkundigt und er betet für Euch.

Ich traf das gute Fräulein Haas, das Ihr kennt, etwas müde an; ich hoffe, es geht ihr jetzt besser; es ist eine reizende Familie.

Pater Denis hat bei mir um genaue Nachrichten über Euch angefragt; auch er betet für Euch.

Ich bin noch hier bis zum nächsten Sonntag; schreibt mir, wie es Euch geht, ob Frl. Berthier mit ihrer Nichte abgereist ist, denn ich befürchte, daß die Generaloberin abwesend ist; aber sie kann damit rechnen, aufgenommen zu werden.

Vielleicht kann ich nicht nochmals nach La Mure vorbeikommen, denn es besteht der Wunsch, daß ich über Viviers reise, um dort das Große Seminar zu visitieren. Aber Ihr wißt, daß ich es mit Freude tun würde, wenn es mir möglich wäre.

Wohlan! Guten Mut und festes Vertrauen auf Unseren Herrn und seine heilige Mutter! Die Zeit ist kurz, der Himmel ewig; lieben wir den lb. Gott und dienen wir ihm allzeit, wie er es will.

Ich verbleibe in Unserem Herrn, teure Schwestern,

Euer Bruder

Eymard.

Hier ist meine Anschrift: An Hochwürden Eymard, im Pensionat, La Seyne, über Toulon (Var). -

Ich habe für den Sohn Artaud nach Lyon geschrieben; es wurde mir versprochen, ihn bestens zu empfehlen.

An Fräulein Eymard Marianne,

du Breuil-Straße, La Mure (Isère).


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