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Index Briefe Bd. 6 / Index Französisch / Index Eymard
Nr.2161
An Frl. Steph. Gourd
A. R. T. E.
Saint-Maurice, 25. Mai 1868.
Teure Tochter im Herrn!
Ich bin in unser Noviziatshaus gegangen, um hier zwei Tage zu verbringen; ich schreibe Ihnen zu Füßen des Hlst. Sakramentes, denn meine Zelle hat das Glück, für die Strahlen seines Thrones einen Durchlaß zu haben.
Sie stecken also tief im Leiden, arme Tochter! Genau das habe ich vorausgesehen, daß Ihnen als Folge so vieler schlafloser Nächte und langen Aufbleibens passieren mußte! Weil aber Gott wollte, daß Sie dieser lb. Kranken zur Seite stehen, wollte er ohne Zweifel auch die Folgen, welche der armen Natur etwas unangenehm sind.
Es ist daher ein kluges Gesetz, sich mit Ihrem Zustand der Nevralgie zu befassen, ohne sich über den Rest zu beunruhigen, denn das Leiden macht den Zustand dieses Lebens aus. Werfen Sie sich auch nicht Unnützheit vor. Ihr Leben ist vor Gott im Gegenteil sehr nützlich.
Vereinigen Sie sich durch das Opfer dieser Situation mit Gott, und die guten Gedanken, die Ihnen zuweilen einfallen, sind der Tau vom Himmel; führen Sie das Notwendige Ihrer Frömmigkeitsübungen durch und (nicht mehr). Ja, beruhigen Sie das erschöpfte Nervensystem, versuchen Sie etwas Codeinsyrup einzunehmen. Er wirkt bei mir sehr gut, wenn ich schlaflos bin. Bei den Apothekern ist er überall zu haben.
Es war gut von Ihnen, ein wenig die Exerzitien des Dritten Ordens mitgemacht zu haben. Er bedeutet Ihre Gnade zur Einführung für das Hlst. Sakrament.
P. ... ist ein Mann Gottes, er tut den Seelen Gutes und sucht nur Gott.
Der heilsame Morgentau tut jeder kleinen Pflanze wohl, in welchem Land auch immer. Er kommt immer vom Himmel.
Ich wünsche mir wohl eine Gelegenheit, in Ihre Gegend zu reisen, um Sie zu besuchen; meine Seele lechzt nach Ihnen, die soviele Prüfungen überstehen mußten!
Ich segne Sie, teure Tochter, mit dem besten Segen des Hlst. Sakramentes; ihm schenke und weihe ich Sie ohne Unterlaß als sein Eigentum.
Eymard, S.S.S.
Nr.2162
An M. Guillot
Saint-Maurice, 27. Mai 1868.
Teure Tochter im Herrn!
Ich erhalte hier Ihren Brief vom 25., ich möchte ihn beantworten.
Es wäre gut, wenn Sie dem Vater dieser Kleinen die Adresse von Schwester Benedikte, die sein Kind hat, mitteilten. Ihre Klugheit wird über den Rest schweigen; er soll dann sehen, was er tun will.
3. Die Gelübde von Nemours wurden immer der bischöflichen Autorität von Angers unterworfen, denn der hochwst. Bischof hat vergessen, daß er der Gründung zugestimmt hatte; und schließlich habe ich nie anders gedacht und ich betrachtete die Schwestern von Nemours immer als die Töchter von Angers.
Nun ist dies meine Angelegenheit und nicht die des Professors der Sorbonne, der dafür weder Auftrag noch Kenntnis der Sache hat. Ich möchte ihn kennenlernen. Er hat ohne Zweifel geantwortet, wie man einer Kranken antwortet, die über ein Übel klagt, das sie nicht kennt.
Haben denn die Schwestern bei ihren letzten Exerzitien ihre Gelübde nicht vor mir erneuert?
Sagen Sie ihnen, daß ihre Gelübde stets in der Gesellschaft und für die Gesellschaft galten.
4. Es ist gut, daß Sie P. Champion decken. Jetzt stützt man sich auf ihn, da man sich von mir verworfen fühlt.
Ich habe ihm geschrieben. In seiner Antwort meinte er, man hieße ihn das Gegenteil sagen. So gibt es also Frauen, die wegen persönlicher Fragen die Welt erschüttern und verwirren! Arme Köpfe! Gott hat Sie von ihnen befreit, das ist ein Kreuz weniger!
Nichts Neues in unseren zwei Prozessen, sie schreiten voran, weil es kein anderes Mittel gibt. Die Briefe sind jedoch immer noch sequestriert und wir bestehen darauf und werden weiterhin darauf bestehen, sie zu bekommen.
5. Lassen Sie den Seeleneifer und die Einsatzfreude des Herrn Grolleau zu Ihnen arbeiten. Ich werde die Anmerkungen von Schwester Maria lesen. Geduld für das künftige Haus.
6. Arbeiten Sie fest an der Abtötung der aufgebrachten Gesinnung gegen jedermann. Arbeiten Sie noch mehr, sie zu vergessen.
Wir müssen die Freiheit und Gelassenheit des Geistes wieder gewinnen, damit er in allem einfach und klar sein kann.
Nähren Sie sich vom Geist der Verherrlichung Gottes durch Ihre verschiedenen körperlichen und geistigen Situationen. Gott läßt uns einen Ersatz finden, wenn er uns für etwas anderes verwendet. Man fühlt sich nur dort wohl und gut, wo Gott unsere Arbeit und unser Brot hingestellt hat.
Gott ersetzt die sakramentale Kommunion durch die Kommunion seiner Gegenwart der Gnade und Liebe. Wir sollen aber nach der ersten verlangen, weil es Jesus und die Kirche so wollen.
Ich weiß nicht, wann ich nach Angers gehen werde, vielleicht bald. Ich verhandle über den Verkauf einiger römischer Obligationen. Ich bete zu Gott in diesem Anliegen.
Also auf bald, teure Tochter, wenn es Gott will.
Ich segne Sie und befehle Ihnen, von der guten Mutter Ihre Heilung vor Ende dieses schönen Monats zu erbitten.
Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard.
P. S. - P. Dauphin, Superior der Maristen in Paris, hat mir eine gute Tochter für Sie vorgestellt: 34 oder 35 Jahre alt, geschickte Schneiderin, gute Gesundheit. Sie scheint tugendhaft und eine innere Seele zu sein.
Ich prüfe sie; ich habe sie zweimal gesehen. Vielleicht ist sie ein verborgener Schatz; aber man muß abwarten. Ich sehe, wie es bei ihr mit der Demut und Selbstverleugnung, sowie in der Abtötung in den kleinen Dingen steht!
Nr.2163
An Frl. Thomas
A. R. T. E.
Saint-Maurice, 28. Mai 1868.
Teuerste Tochter im Herrn!
Danke für Ihren Brief. Gott ließ Sie eine schöne Reise erleben, ich habe ihn darum gebeten. Nun sind Sie bei Ihrer Tante; seien Sie dort wie ein Engel des Gebetes und der Tröstung. Bezüglich der persönlichen Selbstverleugnung gibt es nichts Zusätzliches zu sagen, außer oft die Augen zum Himmel zu erheben und den Weihrauch des Kalvarienberges dorthin zu senden. Er wird dort stets als erstes angenommen.
Gott hat diese Reise wirklich gewollt, Sie sehen die Dinge mit eigenen Augen.
Ich sehe wohl, daß Sie sich nur umzusehen brauchen und daß Ihre Situation delikat, ja unannehmlich ist, aber darin besteht das Gesetz der Klugheit. Erinnern Sie sich, daß es nichts Tyrannischeres gibt als ein Hausmädchen, das als unentbehrlich angesehen wird, oder das sich als solches hält.
Wie lange werden Sie auf diesem Kalvarienberge bleiben? Bleiben Sie dort, teure Tochter, solange es die Pflicht oder die wahre tätige Nächstenliebe erfordert. Es ist wohl sicher, daß es besser sein würde, zurückzukehren, wenn sich dieser Zustand in die Länge ziehen sollte.
Halten Sie sich vereint mit Gott, vor allem durch Ihre Frömmigkeitsübungen; leset mein so gutes Büchlein; ich wünschte, es bewirkte viel Gutes in Ihnen. - Ich werde nach Paris zurückfahren. Ich bin so, wie Sie mich am Sonntag gesehen haben, mein Herz hämmert noch immer zu rasch, ich glaube, es ist nervös; die Migräne kommt bis zur Tür, dann kehrt sie wieder um; das ist die Wirkung der Hitze. - Am Sonntag beginnen unsere Weihekandidaten mit ihren Exerzitien, beten Sie für sie.
Ich höre nicht auf, es für Sie zu tun, teure Tochter, und ich segne Sie recht in Unserem Herrn,
Eymard.
An Fräulein Théodorice Thomas, Rue des Gobelets 1, in Saulieu (Côte d'or).
Nr.2164
Frl. Adèle Martel
Saint-Maurice, 29. Mai 1868.
Teure Tochter im Herrn!
Verlieren Sie nicht den Mut, mir zu schreiben, auch wenn ich nicht sofort antworte; wenigstens antworte ich sofort vor Gott, indem ich besonders für Ihre Lage und Bedürfnisse bete, die mir Ihr Brief angibt. Schreiben Sie zudem stets so, wie Sie denken: das ist wenigstens natürlich und einfach; Sie könnten übrigens gar nicht anders tun.
Ich lehre Sie nichts, was Sie vielleicht nicht bereits wissen, teure Tochter; aber weil Sie es zweimal gehört haben, werden Sie es doch besser wissen.
Es ist gut, sich von Zeit zu Zeit über seine Seele Rechenschaft zu geben; der Teufel kann sich nicht in den Falten und Doppelfalten verstecken, die Natur hat nicht Zeit einzuschlafen, und die Gnade gewinnt dabei, weil sie besser erkannt wird.
Leben Sie von einem Tag auf den anderen, teure Tochter, dann werden Sie alle Ihre Pflichten viel besser erfüllen; und Sie werden die Opfer auf der Reise verdienstvoller bringen, wenn Sie sich sagen: heute abend wird es fertig sein.
Übrigens gibt es ein wichtiges Gesetz für die Heiligkeit, das stets wahr, gut und bei den Werken wirksam bleibt: es ist das Gesetz des göttlichen Willens des Augenblicks über uns. In diesem gegenwärtigen und heiligen Willen Gottes findet sich die besondere Gnade, welche uns heiligt; und diese besondere Gnade ist an jede einzelne Stunde, an jede Einzeltat geknüpft; ist die Stunde vorüber, die Zeit für die Tat vorbei, ist auch die Gnade zu Ende.
Nun hören Sie Sie gut auf meine Ratschläge, teure Tochter:
Da Sie die reisende Braut Jesu sind, bewahren Sie ihm die Treue der Ehre und Liebe. Lassen Sie sich von ihm trösten und stärken, lenken Sie die Ehre von allem auf ihn.
Seien Sie stets anmutig in der Pflichterfüllung, liebenswürdig zu Ihren Eltern und Freunden, zufrieden mit allem und jedermann, weil es Gott so will.
Aber die Betrachtung vor allem! Sie ist der morgendliche Proviant des himmlischen Manna, das Losungswort für den ganzen Tag; wenn Sie sich daran halten, werden Sie einen guten Tag verbringen. Und dann: fügen Sie mich ein in das Programm Ihrer Gebete; ich brauche es sosehr!
Ich segne Sie ganz eucharistisch im Herrn, teure Tochter, und verbleibe
Ihr ergebenster
Eymard, Sup.
Nr.2165
An Frl. Thomas
Paris, 2. Juni 1868.
Teure Tochter!
Heute früh habe ich Ihren Brief erhalten; ich danke Ihnen dafür, denn Sie verstehen unsere Sorgen und unsere Gebete.
Man muß wohl den Kelch bis zur Neige trinken, da ihn Gott Ihnen reicht; aber trinken Sie ihn als wahre Tochter des Kreuzes, denn er kommt nicht mehr wieder.
Ich kann mir Ihr Leid gut vorstellen, ich habe mit Ihrer Großzügigkeit gerechnet; nähren Sie fest dieses Feuer der Gnade, des Gebetes und der heiligen Lesungen, um sich in Gott zu trösten.
Ich bin heute früh ausgegangen, um Ihr Wasser aus La Salette zu holen. Ich schicke es Ihnen sofort, Sie werden es mit gleicher Post erhalten. Ich habe zwei Briefe unter Ihrer Tür gefunden und sende sie Ihnen.
Wohlan, teure Tochter, jetzt ist die Zeit der Arbeit für Gott und allein für Gott; arbeiten Sie eifrig zu seiner Ehre. Seien Sie versichert, daß wir in unseren schwachen Gebeten auf Sie nicht vergessen.
In Jesus verbleibe ich, teure Tochter,
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.2166
An Friedr. Stafford
Paris, 2. Juni 1868.
Liebster Pater!
Ich kann nicht nach Saint-Maurice gehen, ersetzen Sie mich. Unser Herr ließ Euch die Exerzitien beginnen; er ist es, der sie Euch fortführen und vollenden lassen wird.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard, S.
Nr.2167
An Fr. Eul. Tenaillon
Dreifaltigkeitsfest, 7. Juni 1868.
Teure Tochter in Christus, dem Herrn!
Ich möchte Ihnen zwei Zeilen schreiben, um mein Versprechen einzuhalten und Sie von der Sorge befreien. Es geht mir seit zwei bis drei Tagen besser, ich habe alle meine Übungen seit Donnerstag wieder aufgenommen.
Unsere Priesterweihe war sehr erbaulich, sie hat in Versailles stattgefunden. Wir haben dort einen Mitbruder mit niederen Weihen, einen Diakon und einen Priester.
Fr. Friedrich hat heute früh seine erste hl. Messe um 8 Uhr gefeiert. Ich habe ihm dabei assistiert. Er hat sie gut und fromm gefeiert. Der gute Herr T... hat daran teilgenommen, es geht ihm gut; ich wollte ihn zum Mittagessen bewegen, aber er war verhindert. Ihre Tochter erwartet Sie mit freudiger Erwartung, ich glaube, sie wird in dieser Versuchung triumphieren. Ich wünsche es, denn ihr Heil wird darin Gnade und Kraft finden.
Und Sie, teure Tochter, was tun Sie? Alles, was Gott will und wie er es will. Sie sehnen sich gewiß nach Ihrem Hl. Sakrament, das auch lebhaft nach Ihnen verlangt. Aber die Pflicht! Die große Pflicht wollte Sie dort haben!
Gott segne Sie und lasse es Ihnen etwas besser gehen.
Ich segne Sie recht im Herrn
Eymard.
Nr.2168
An Gräfin v. Andig.
Hl. Dreifaltigkeit.
Nicht die hl. Kommunion unterlassen wegen Beunruhigung durch die Vergangenheit! - Sonst gibt's Buße! Folgendes sollen Sie wissen:
Und schließlich:
Sich von der Gnade des Augenblicks führen lassen - in Freiheit auf Gott zugehen - sich in seiner Liebe sammeln!
Jesus segne Sie!
Eymard.
Nr.2169
An Frl. Thomas
Paris, 8. Juni 1868.
Teuerste Tochter in Christus, dem Herrn!
Ihre Briefe trösten uns während Ihrer Abwesenheit und würden unsere Gebete verdoppeln, wären wir Ihnen nicht bereits ganz ergeben. Nun ist Frater Friedrich Priester; er schreibt Ihnen ein paar Zeilen. Gestern hat er seine erste hl. Messe mit Andacht und Erbauung gefeiert. Ich habe am Abend über das Priestertum gepredigt: wie Gott die Priester v o r b e r e i t e t und e i n s e t z t, und was die Priester zu seiner Verherrlichung tun müssen. Frater Marius ist Diakon und Fr. Vinzenz von Brüssel hat die niederen Weihen.
Der gute Meister vermehrt seine kleine Familie ohne es zu merken; glücklich, wenn sie ihm stets gefällig ist.
Wir haben bei Ihnen die Stoffe für den Baldachin geholt. Frater Friedrich läßt ihn durch eine seiner Verwandten nähen, die zu seiner Priesterweihe von Marseille gekommen ist.
Sie sind fortwährend am Kreuz, teure Tochter; bleiben Sie darauf fest mit dem gekreuzigten Jesus vereinigt. Sie legen Beweise der Liebe ab und die Tugend tritt mit Blut und Wunden ein. Ja, wenn die Natur zerbersten möchte, legen Sie die Hand der Gnade darauf und halten Sie sie fest. Sie soll lieber ersticken, als die Überhand gewinnen! Oh, es kostet dafür die Agonie und den Tod, ein Schweigen der Tugend einzuhalten.
Ich schließe; ich gehe für einen Tag nach Saint-Maurice, um ihnen den Monatseinkehrtag zu halten.
Gott segne Sie, teure Tochter, und tröste Sie!
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
Nr.2170
An M. Guillot
Paris, 12. Juni 1868.
Teure Tochter!
Ich habe Ihre zwei Briefe erhalten; Danke, ich habe heute an Herrn Grolleau geschrieben wegen der Anzahlung, um die ich Sie, als ich in Saint-Maurice war und lediglich die Zeit für ein Telegramm hatte, gebeten hatte. Ich habe ihm das Problem erklärt.
Ich kannte Ihre Hilfe der Vorsehung, ich hatte ihm von Ihrer Verlegenheit in dieser Frage geschrieben.
Von Lantignié erhalte ich keine Antwort; man fordert die 11.000 Francs. Diese Damen schreiben mir nicht mehr, ich kann mich nicht in den Vordergrund stellen. Ich sende Ihnen Ihre Liste mit einigen Anmerkungen.
Bezüglich der kleinen Dinge müssen Sie großzügig sein.
Es war Bruder Karl, der die Kiste, die ich von Angers mitgebracht hatte, zur Eisenbahn beförderte. In einem Brief, den Sie ihnen durch eine Schwester schreiben lassen sollen, lassen Sie ihnen ausrichten, sie sollen die Kiste dann am Bahnhof von Belleville anfordern.
Ich habe der Schwester Philomena die Uhr von Schwester Benedikte übergeben.
Wie beklage ich diese armen Töchter! Sie sehen nicht, sie haben nur Augen für das Natürliche. O meine Güte! Ja, wir haben unsere Fehler, aber wir müssen auf das Werk Gottes blicken, dies ist sein Dienst.
Sie glaubten, wir würden ein Kloster eröffnen, wo sie die Oberinnen wären! Gott hat uns vor diesem Fehler und diesem Unglück verschont.
Ich glaube, sie haben eine gewisse gute Absicht, welche sie in etwa entschuldigt; ich verzeihe ihnen noch mehr; ich möchte sie in ihrer Gnade und in ihrem Dienst am guten Meister sehen.
Gehorchen Sie brav Ihrem Arzt und Ihrem Obern, vor allem, was Vichy betrifft, wenn sie darauf bestehen. Ihre Gesundheit gehört nicht Ihnen. Man muß das Reittier für die Reise und den Mühlstein des Gehorsams drehen.
Die Krankheiten sind Gnadenexerzitien der Obern, sie sind die Zeit ihrer Ruhe in Gott. Gott ist dann der Obere des Hauses, und alles läuft nur besser.
Ich segne Sie, teure Schwester!
Gleich nachdem unsere Obligationen verkauft sind, werde ich nach Angers gehen, ich warte nur auf das.
Im Herrn verbleibe ich
(Ihr ergebenster
Eymard.)
Nr.2171
An Hochw. Grolleau, Angers
Paris, 12. Juni 1868.
Verehrter Herr Superior!
Ich wollte Ihnen am Mittwoch schreiben, aber die Vorbereitungen zum Fronleichnamsfest haben mich derart in Anspruch genommen, daß ich keinen Augenblick für mich hatte.
Eine dringliche Bitte des P. Audibert hat mich arg beschäftigt. In meiner Abwesenheit von Paris brauchte er 7.000 Francs. Ich hatte Pfandbriefe an der Börse zum Verkauf hinterlegt, weil ich aber nicht in Paris war, erlitt die Sache einige Tage Verzögerung; weil ich ferner von der Wohltäterin, der ich die Forderungen von Schwester Benedikte mitgeteilt hatte, wußte, daß sie 11.000 Francs zur Verfügung gestellt hat, so habe ich von Brétigny aus an P. Audibert ein Telegramm geschickt, er möge Mutter Margarete um einen Vorschuß von 7.000 Fr. bitten, weil dieses Geld zu Mittag bereitstehen mußte. Sie mögen mich entschuldigen, Herr Superior, wenn ich mich nicht sofort und direkt an Sie gewandt habe, ich befürchtete, zeitlich nicht mehr zurechtzukommen; in wenigen Tagen werde ich das Geld bringen.
Ich hatte Besuch durch den Onkel von Schwester Philomena; er ist hergekommen, um mir eine ganze Reihe Fragen zu stellen, die ich bereits beantwortet hatte (es ist Herr Rattier). Um sie nicht zu entzweien, habe ich mich kurz gefaßt und erklärt, daß sich die Sache vielleicht später regeln lasse; dieser lb. Herr ist ein sehr guter Christ, aber er leidet darunter, seine Nichte außerhalb des Klosters zu sehen. - Er wird Ihnen gewiß schreiben; ich möchte betonen, daß ich gar nichts Genaues festgelegt habe. Die Damen von Lantigné schreiben mir nicht mehr, sie haben mich gut verstanden. - Ich beklage sie, ich bete für sie; sie begreifen ihre Stellung zum Mutterhaus von Angers nicht, - schließlich waren sie einfache Ordensfrauen, unter den Gesetzen und Weisungen des Gehorsams; ihr Austritt hat dem Haus den Frieden gebracht.
Ich hoffe, lb. Herr Grolleau, bald nach Angers zu kommen, sobald ich unsere Pfandbriefe verkauft habe; ich hoffe in 10 oder 15 Tagen, denn ich muß während der Fronleichnamsoktav hier sein.
Ich schreibe an Pater Champion bezüglich der Bilder und des Christus-Korpus; ich hege keinen Zweifel daran, daß er sofort den dortigen Damen die Weisung erteilen wird, jene Gegenstände zurückzugeben, die ihnen nicht gehören.
Pater Champion konnte sie ohne meine Erlaubnis nicht herausgeben, und ich konnte nicht weiterleiten, was uns nicht ausgehändigt wurde. Dies ist das Alphabet, das man den dortigen Damen beibringen muß.
Mit herzlichsten Grüßen
Ihr ergebenster Diener
EYMARD
Sup.
Nr.2172
An seine Schwester
Paris, 13. Juni 1868.
Liebste Schwestern!
Ich bin sehr betrübt zu vernehmen, daß Ihr krank seid und am Montag Euch eine Verkühlung zugezogen habt. Gott bessere und heile Euch! Ihr seid allzu tapfer, wenn Ihr merkt, daß Euch die Kräfte fehlen; schont Euch, nehmt auch eine Fleischsuppe zu Euch und eßt Fleisch, die Entscheidung des Arztes genügt.
Dann haltet mir sofort eine Novene zu Eurem Obersten Arzt und Unsere Lb. Frau von La Salette; und wenn ich zu Euch auf Besuch kommen kann, werden wir gemeinsam auf den hl. Berg gehen, um der guten Mutter zu danken. Schreibt mir, liebe Nanette, denn sonst würde ich mir Sorgen machen, ich bitte Euch darum. Der lb. Gott mag es, die Seinen mit einigen kleinen Kreuzen heimzusuchen. Dies sind die Blumen des Kalvarienberges.
Bitte, lb. Nanette, fragt den Bruder unseres lb. Bruders Aimé, ob er nicht ein Paket erhalten hat, in welchem sich Tabak für den Herrn Pfarrer befunden hat, und ob er ihm diesen gebracht hat.
Weil ich vom Herrn Pfarrer nichts gehört habe, fürchte ich, daß er immer noch darauf wartet, und daß es verloren gegangen ist.
Fräulein Thomas befindet sich seit 3 Wochen bei ihrer kranken Tante, und Frau Tenaillon hat ihren Bruder verloren.
Ich habe ihnen Eure Grüße ausgerichtet.
Ich segne Euch, teuerste Schwestern. Gebt auf Euch acht und wenn Ihr etwas braucht, schreibt es mir.
Euer hilfsbereiter Bruder
(S) Eymard.
P.S. Richtet bitte den Fräulein Cros aus, daß es ihrem Neffen, Herrn BARON, gutgeht. Ich erwarte ihn morgen.
Nr.2173
An Frl. Thomas
A. R. T. E.
Paris, 13. Juni 1868.
Teure Tochter in Christus, dem Herrn!
Danke für Ihren heutigen Brief. Ich befürchtete eine Todesnachricht zu erhalten; dieser Gedanken verfolgt mich noch heute. Ich bete innig für Ihre Tante; tatsächlich, es ist merkwürdig: Gott läßt sie büßen, sie erhält reiche Gnaden, für sie ist es eine Zeit der Barmherzigkeit, vielleicht größer, als wir es uns denken können.
Auch Sie haben viel zu leiden, teure Tochter. Gott will es zu seiner Ehre und zu Ihrem größeren Wohl. Sie wollten nie eine Mühe oder ein Kreuz, das Gott geschickt hat, verringern, um nicht untreu zu sein; wenngleich die Natur leidet und stark leidet, siegt doch die Gnade. Gott gewinnt dabei, hängen Sie sich an die Erfüllung des Willens Gottes wie an einen Kompaß. Möge das Herz die Auslagen des Dienstes bezahlen, beunruhigen Sie sich nicht über den Kopf noch über Ihre Schwächen; das Feuer lebt von seiner Hitze und nicht von seinem Licht.
Gehen Sie oft zu Gott, wie er ist; durch das, was er will; durch das, was er tut, und Sie sind in einer guten Umgebung.
Wir haben Fronleichnam festlich gefeiert; wir haben eine schöne Messe gesungen, P. Crépon hat bei der Vesper gepredigt und ich in U. Lb. Frau vom Siege im Rahmen des Werkes der Erstkommunion.
Sammelergebnis....................................................450.- Fr.
Von meiner Sammlerin, Frau Maréchal ............ 1.100.- Fr.
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zusammen: 1.550.- Fr.
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Sehen Sie, daß wir Grund haben, Gott zu danken. Am Abend um 7 Uhr haben wir die Prozession veranstaltet; morgen werden wir eine zweite abhalten. Ich sage nicht: wären Sie doch hier! Sie fehlen uns sehr! Kommen Sie also! Sie müssen dort sein wollen, wo Sie Gott will, wo das Gesetz der Pflicht regiert.
Wie hat uns der gute Meister alle geblendet im Augenblick der Krise Eurer Tante! Er wollte Sie nahe bei ihr. Schonen Sie sich! Wenn Sie etwas brauchen, schreiben Sie uns.
Ich segne Sie ganz eucharistisch in Unserem Herrn; in ihm verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard.
P. S. - Ich bewahre die bezahlte Rechnung von 14.Fr.10 auf. Seien Sie beruhigt über das Gelübde Ihrer Tante, Ihr Zustand dispensiert sie von allem.
Ich erhalte ein Schreiben von Nanette. Sie berichtet mir, daß meine Schwester sich Montag eine Lungenentzündung zugezogen hat; immerhin geht es ihr nicht schlimmer. Sie schreibt mir folgendes: P. Stafford bittet mich, Ihnen auszurichten, daß der Baldachin fertig ist.
An Fräulein Théodorice Thomas,
rue des Gobelets, Saulieu (Côte d'or).
Nr.2174
An Gräfin v. Andig.
A. R. T. E.
Paris, 13. Juni 1868.
Gnädige Frau im Herrn!
Hier das Sammelergebnis:
Predigt ........................................................... 450.-Fr.
Eine Sammlerin hat gebracht ..................... 1.100.-Fr.
__________
zusammen: 1.550.-Fr.
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Somit sind wir nun reich, um unsere lb. Kinder zu bekleiden. Der Herr Pfarrer von Magdalena hat mir für das kommende Jahr eine Predigt in seiner Kirche versprochen.
Ich hoffe, gegen Ende Juni nach Angers zu reisen, wenn es Gott will. Ich werde ein wenig Geld mitbringen für die Kirche, die wir dort bauen; ich will einige Pfandbriefe verkaufen. Ich bin ganz glücklich, Unserem Herrn das Geld zu überbringen, das ihm gehört, weil er der alleinige Meister ist und wir seine armen Diener sind.
Was Sie betrifft: behüten Sie diesen guten Meister; und um keinen Preis lassen Sie zu, daß er Sie verläßt. Es gibt einen Tabernakel im Zuchthaus, in den Spitälern, in den Pfarreien ohne Glauben, und Sie sind das Bethanien Unseres Herrn.
Ich stimme Ihnen zu über das, was Sie mir schreiben über die Konzentration und die Gleichgültigkeit als Folge des Leidens oder der Tugend, die sich ohne Unterlaß hinopfert.
Wenn Sie sich beim Anblick der Blumen, Ihrer schönen Landgegend oder des Besuches eines Engels vom Himmel beglücken könnten, würden Sie etwas Gutes tun; ich wünsche es Ihnen. Welches Unglück ...............................(eine Zeile gelöscht) ................................
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Nr.2175
An Frl. Adèle Julhien
Paris, 14. Juni 1868.
Gnädiges Fräulein und teuerste Schwester im Herrn!
Endlich haben Sie sich entschlossen, mir zu schreiben! Ich danke Ihnen dafür, denn Ihr Brief hat mich gefreut. - Ich danke Unserem Herrn für die Tonsur, die Ihr lb. und frommer Neffe empfangen hat! dies beweist, daß er in seiner Berufung auf dem richtigen Weg ist und daß ihn seine Obern schätzen. - Gott segne ihn und lasse ihn bald bis zum hl. Altar gelangen zur Verherrlichung Gottes, zum Wohl der Seelen und zu Ihrem Trost.
Ich möchte Sie in guter Gesundheit wissen; um diese zu erreichen, sollen Sie jede unangenehme Aufregung und jeden Kummer der anderen vermeiden; seien Sie ein wenig entschlossener gegen die Winde und Stürme von außen.
Was ich aber am meisten wünsche: Ihre Seele sei zuversichtlich in Gott für die Zukunft. Schlafen Sie ruhig auf den Händen der göttlichen Vorsehung! Seien Sie fröhlich und fromm im Dienst am guten Meister, sind Sie doch die Jungfrau seines Herzens und die glückliche Dienerin seiner Liebe! Seien Sie unerbittlich und streng bezüglich der Vergangenheit, indem Sie sich die freie Ansicht, den festgefahrenen Gedanken den Zornausbruch, auch den gerechtfertigten, verbieten. - Die Taufe löscht alles weg - die zweite Taufe fügt ein neues Verdienst hinzu.
Das ist um jeden Preis notwendig, und ohne Vorwand - Sie wissen ja, wie teuer mir stets Ihre Seele war, und daß ich Gott um Ihre Heilung gebeten habe, damit Sie ihm besser dienen und für lange Zeit.
Seien Sie also jung in der Liebe zu Unserem Herrn, kehren Sie zurück zu dieser Freude des Frühlings Ihres Lebens. - Sie sind weiß, warum wollen Sie diese schöne Blume bräunen? Sie sind die Vielgeliebte Unseres Herrn, weinen Sie nicht immer, sondern freuen Sie sich in seiner göttlichen Güte!
Gott schütze Sie und er sei Ihnen alles in allen. Meine herzlichen Grüße an Ihre teure Anais, die ich gerne mit Ihnen segne.
Eymard.
Nr.2176
An P. Ler.
Paris, 14. Juni 1868.
Lieber Pater!
Ich bin sehr froh, daß Sie den guten Pater de Cuers besucht haben; dieses Zeichen brüderlicher Zuneigung hat ihm gewiß wohlgetan. Sie machen mir viel Freude, ihm zu helfen, weil er es verdient.
Ich sehe, daß die göttliche Vorsehung immer noch über uns wacht: die einen treten aus, andere kommen und nehmen die Stelle der Ausgetretenen ein, um den Dienst am Guten Meister weiterzuführen; so wird es immer sein: M u l t i v o c a t i, p a u c i e l e c t i - B e a t u s q u i n o n f u e r i t s c a n d a l i z a t u s i n m e, wer nicht Ärgernis nimmt an Jesus, so arm und so verlassen.
Wie wenige Berufe gibt es doch, die nur für Unseren Herrn kommen!
Unser Noviziat hat an die 12 Novizen, darunter sind 5 Scholastiker.
Frater Friedrich ist also Priester, Frater Marius Diakon und Frater Vinzenz von Malines hat die niederen Weihen; die Gesellschaft schreitet zwar langsam voran, aber sie schreitet auf Unseren Herrn zu.
Welche Freude ist es für mich zu wissen, daß am Fronleichnamsfest und während der königlichen Oktav Unser Herr in den Häusern unserer Gesellschaft innig geehrt und großartig verherrlicht wird: will's Gott, daß wir einst die eucharistischen Throne zu Hunderten zählten! Wir tun hier in unserer kleinen Kapelle, soviel wir können, wir predigen alle Tage.
Bezüglich der Rechnung der Damen der Kompassion: sollten uns diese Damen eine neue Rechnung besorgen, dann bin ich dazu bereit, die erste zu vernichten. Im Fall, daß die erste Rechnung annulliert würde, muß für Herrn Guérin eine Note mit der ihm zustehenden Summe erstellt werden. Sie werden mir das Modell herschicken, ich werde es hier unterzeichnen. Was wird aus der Frage des Mietzinses, den P. Billon einziehen soll? Vielleicht ist dies erst am nächsten St.Johannes-Tag der Fall.
Der Bischof von Constantine hat mich aufgesucht; er ist ein sehr apostolischer und recht einfacher Bischof; ich verehre ihn, ich werde ihm aber nicht gewähren, worum er mich bittet, nämlich einen Prediger für seine Fastenansprachen von Constantine.
Seien Sie glücklich und großartig am königlichen Fest unseres Gottes und Königs, lieber Pater!
In seiner Liebe verbleibe ich
ganz Ihr
Eymard, S.S.
Nr.2177
An Fr. Lepage
Paris, 15. Juni 1868.
Teuerste Tochter im Herrn!
Ich erwarte Sie am 15., 26. oder 28. Juni, wie Sie mich hoffen lassen. Ich wäre so glücklich, Sie wiederzusehen! Seit meiner letzten Reise nach Rennes ist es ja so lange her!
Sie wissen ja, daß Allevard fast meine Heimat ist. Ich kenne dort viele Leute. Ich habe dort einen guten Freund; er ist Arzt und ist ebenso fromm wie gescheit. Er heißt Herr Laure. Sie brauchen mich nur erwähnen; ich habe seinen Sohn erzogen und bin ein Freund seiner ganzen Familie.
Sie sind in Grenoble so nah bei La Salette! Gehen Sie nicht hin? Ich frage mich, ob es nicht einen Grund gäbe, der mich dorthinführte; ich würde Sie nach La Salette begleiten und würde Sie mit meiner lb. Schwester in La Mure bekanntmachen.
Wir feiern unser königliches Fest (Fronleichnam, A. d. Ü.) so schön, wie wir nur können, aber unsere Kapelle ist so klein! Sie würden mir den größten Gefallen erweisen, wenn Sie mir von Ihrem trostvollen Befinden berichten. O ja, klammern Sie sich fest an das Vertrauen und die Hingabe an Gott; dies ist eine Kette, die nicht bricht, eine Sonne ohne Verfinsterung; das wahre Leben des Herzens.
Ich segne Sie und bleibe mit Ihnen
im Herrn vereint
Eymard.
Nr.2178
An Frl. Julia Bost
Paris, 15. Juni 1868.
Teuerste Schwester im Herrn!
Ich verdiene gewiß den Vorwurf, den ich Ihnen vor einigen Wochen geschrieben habe. Ich versichere Ihnen jedoch, daß nicht Vergeßlichkeit oder Gleichgültigkeit daran schuld sind.
Ich weiß ganz einfach nicht, wie mir die Zeit davonrennt. Wie könnte ich vergessen, was Gott geschenkt und die Zeit verwurzelt hat?
Ich will nicht auf Ihre mündlichen Vorwürfe warten; ich komme diesen lieber zuvor.
Glauben Sie mir, schätzen Sie vor allem die Gnade der Absolution; nehmen Sie dankbar einige Strahlen des Lichtes und der Wärme hin, wenn sich solche auf dem sakramentalen Weg finden - ein wenig Trost von oben, wenn Gott ihn gewährt. Aber Sie wissen ja jetzt den Weg zum Himmel; Sie kennen Unseren Herrn und die Art und Weise, mit ihm zu sprechen und ihm zu gefallen; Ihre Lebensregel ist festgelegt, Ihre Lebensweise bestimmt.
Gehen Sie jetzt nur immer geradewegs voran, und begegnet Ihnen ein unerforschter Pfad, eine dunkle Stelle, die Sie nicht ergründen, Stimmen, die Sie nicht verstehen oder die Ihnen fremd sind, so wenden Sie sich an Gott und an mich. - Sie wissen, daß ich, wenn auch langsam im Guten, in Leiden und Not pünktlich zur Stelle sein werde.
Ich bin recht froh, daß Sie mit Ihrer vortrefflichen Freundin diese kleine Reise unternehmen. Seele und Leib werden davon profitieren. Ich warte auf Sie.
Mit gleicher Post schreibe ich Ihrer Freundin in Nancy.
Ich segne Sie im Herrn aus ganzer Seele
Eymard, S. S.
Nr.2179
An M. Guillot
Paris, 18. Juni 1868.
Teure Tochter!
Das beste Verkehrsmittel nach Vichy ist der Expreßzug am Abend in Angers; Sie kommen am Morgen nach Paris, dann fahren Sie um 11.20 Uhr weiter und kommen um 19.51 Uhr abends in Vichy an.
Mit diesem Fahrplan können Sie sich in Paris einige Stunden ausruhen, und ich habe den Trost, Sie zu sehen. Sie werden mir den Tag und die Stunde Ihrer Ankunft mitteilen, und ich werde Sie in einem Zimmer ausrasten lassen, das man mir neben unserem Kloster zur Verfügung gestellt hat.
Ein anderer Plan wäre:
Abfahrt von Angers um 9 Uhr früh; Sie kommen um 17 Uhr in Paris an, können sich kurz ausruhen und am Abend um 20.20 Uhr reisen Sie weiter; Sie kommen dann um 4.10 Uhr früh in Vichy an; damit würden Sie die Hitze vermeiden.
P. Champion schreibt mir, daß er das Kruzifix und das Bild der Fräulein Lieutand erhalten hat. Ich werde sie mitbringen, wenn ich nach Brüssel fahren werde.
Ich breche ab. Ich leide ein wenig an einer Lendengicht und weiß nicht, an welchem Tag ich nach Angers gehen werde.
Ich segne Sie im Herrn,
Eymard.
P.S.- Man schreibt mir aus La Mure,daß meine Schwester an einer Lungenentzündung erkrankt sei, daß aber inzwischen eine Besserung eingetreten sei. Beten Sie für sie.
Nr.2180
An P. Audibert
Paris, 18. Juni 1868.
Lieber Pater!
Ich sende Ihren Brief an Herrn Ratons. Ich habe ihn gelesen; alle haben sich lobend über dessen Würde und Vernünftigkeit geäußert. Ich weiß nicht, ob er darauf antworten wird, aber wenn er nicht die Augen auftut und nicht sein Gewissen zu Rate zieht, bedauere ich ihn. Es heißt, er müßte eigentlich das Ordensleben kennen, wo er doch ein Frater gewesen ist.
Ich hoffe, Sie in einer oder zwei Wochen zu besuchen und Ihnen das geborgte Geld zu überbringen, das in meinen Händen bereitliegt, und Ihnen noch ein bißchen dazuzulegen. Wir haben am 28. Juni die Erstkommunionfeier unserer jungen Arbeiter; es kann also nur nachher möglich sein. Wiesehr möchte ich, daß Sie sich über Ihre anstrengenden Arbeiten zur größeren Ehre Unseres Herrn freuen!
Schonen Sie sich ein wenig bei dieser großen Hitze!
Diese Damen von Lantigné haben eben P. Champion den Christus-Korpus und das Bild der Fräuleins Liautaud gesandt. A f r u c t i b u s e o r u m ....
Auf bald, lieber Pater!
In Unserem Herrn verbleibe ich
ganz Ihr
Eymard,P.
An hochw. Pater Audibert
Superior.