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Nr.1821
An Herrn Amedée Chanuet
Tours, 27. August 1866.
Lieber Herr Amadeus!
Ich schreibe Ihnen in der Eisenbahn nach Angers, wo ich unseren Patres die Exerzitien halten werde.
Gestern abends habe ich Frau v.Couchies gesehen. Ich versichere Ihnen, daß es ihr bessergeht, und ich hoffe, daß der lb. Gott sie Ihnen noch erhalten wird. Sie hat mich als erste angesprochen und ebenso Herr v. Couchies, sie wollen es nicht, daß Frau Blanche nach Paris komme, man hat nicht einmal mein Angebot von Sr. Philomena angenommen. Ich verstehe, daß Ihre Gattin bei der ausgezeichneten Pflege, die Sie genießt, nichts von einer Hilfeleistung wissen will, die langwierig und belästigend sein könnte.
Wir statten ihr alle Tage einen Besuch ab. Ihr Bruder fühlt sich dazu verpflichtet, um sie bei dieser teuren Mutter zu ersetzen.
Wir beten fleißig für alle Ihre Kranken, teurer Freund. Sie werden alle in guter Gesundheit zurückbekommen.
Es ist zwar im Moment das Kreuz, aber ...... Bedingung ..... für den Segen Gottes.
Adieu!
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard Sup.
An Frl. Steph. Gourd
(Nr.1605) (siehe unter dem 5. Sept. 1865!)
27. August.
Gute Tochter im Herrn, fahren Sie fort, an der Seite Ihres lb. Vaters wie der Engel Gottes in der Milde und Klugheit der wahren Liebe Unseres Herrn zu stehen. Sie haben gut gehandelt, lassen Sie jetzt die Gnade wirken, und begießen Sie das Werk mit Ihren Gebeten und kleinen Opfern.
Achten Sie auf die günstigen Augenblicke, aber erzwingen Sie nichts; sollte sich etwas Neues ereignen, schreiben Sie mir bis zum 5. September nach Angers (Lyon-Straße).
Ich segne Sie im Herrn
Eymard.
Nr.1822
An Frau Gourd
Paris, 27. August 1866.
Gnädige Frau und teure Tochter im Herrn!
Danke für Ihren Brief vom 25. Das Schreiben von Frl. St. .... hat mich sehr erschreckt. Sofort haben wir für M. (MESSIEUR? A.d.Ü.) eine Novene begonnen.
O, ich kann Ihren Kummer und Ihre Angst verstehen! Sie haben alles getan, was getan werden mußte. Es war gut, auch wenn es ein kühnes Stück zu sein schien. Beten Sie jetzt und warten Sie den günstigen und natürlichen Augenblick ab.
O ja, darin bin ich zuversichtlich: diese teure Seele wird nicht zugrunde gehen! Gott wird sich ihrer erbarmen; die seligste Jungfrau wird sie retten.
Ich reise für 14 Tage nach Angers und denke, um den 15. September herum in Lyon vorbeizukommen; ich hoffe, der gute Meister erweist mir den Gefallen, Sie auf der Hin- oder Rückreise zu besuchen.
Vereinigen Sie sich fest mit dem Herrn, dem Erlöser der armen Sünder, dem Guten Hirten der Seelen.
Lassen Sie nicht die Unruhe in Ihre Seele eindringen.
Ich segne Sie im Herrn,
Eymard, S.
Nr.1823
An P. Chan.
Angers, 2. September 1866.
Lieber Pater!
P.Carrié wird ihnen im einzelnen Neuigkeiten über uns überbringen.
Gestern abend habe ich mit den Exerzitien der Schwestern begonnen; sie werden wegen des Festes und der Zeremonien erst am Samstag zu Ende gehen; ich wollte früher damit abschließen, es war nicht möglich! Ich werde infolgedessen erst Sonntag abend oder Montag in Paris zurück sein.
Die Ehrw. Mutter Guillot hat Ihrer lb. Mutter geschrieben, sie soll fleißig ihre Behandlung befolgen.
Ich habe für Ihre gute Mutter über Nemours gesprochen; die Sache läßt sich gut machen.
Achten Sie auf Fr. Johannes, man hat zu lange gewartet.
Ich habe den Herrn Pfarrer von Verneuil hier, es geht ihm gut. Herr Crépon hat alle Erlaubnisse, er ist über seinen Entschluß glücklich.
Beten Sie recht für uns!
In Unserem Herrn verbleibe ich
ganz Ihr
Eymard, Sup.
Nr.1824
An Frau Eulal. Tenaillon
Angers, 2. September 1866. (nicht 2. November!!)
Gute Dame in Christus, dem Herrn!
Ich habe mein Wort nicht gehalten (das ist bei mir nicht außergewöhnlich); ich war gezwungen, den Anbeterschwestern Exerzitien zu predigen; sie werden erst am Samstag zu Ende gehen. Ich kann also erst am Samstag abend oder besser Sonntag abend in Paris sein. Aber ich denke, daß die Dienstuhr des guten Meisters richtiggeht, und daß der Zeiger des Herzens stets die Stunde der Liebe Gottes anzeigt, ohne Rücksicht auf die Zeit und die Umstände.
Es ist mir unmöglich, Ihre lb. Kinder, die ich sehr mag, zu sehen. Ich hoffe, daß sie ins Haus Gottes wie in ihr eigenes Haus getreten sind.
Adieu, gute Dame, ich segne Sie und alle Ihren in Unserem Herrn
Eymard, Sup.
Nr.1825
An de Cuers
Angers, 4. September 1866.
Lieber Pater!
Ich schreibe Ihnen aus Angers,wo ich hingereist bin, um unserem Haus die Exerzitien zu halten.
Ich danke Ihnen sehr für Ihren letzten Brief; Sie haben richtig entschieden, diesen Bauer gleich abzuweisen.
Ich habe durch P. Audibert erfahren, daß Hochw. Devèze in Ihrem Haus mit seinen Exerzitien begonnen hat; prüfen Sie ihn gut: ich befürchte, er hat einen phantasiereichen und aktivistischen Geist anstatt ein einfaches und ruhiges Temperament, das für einen wahren Anbeter erforderlich ist.
Ich hoffe, Ihnen um den 22.September herum die Exerzitien zu halten, wie ich sie hier gegeben habe. Ich verschiebe sie auf diese Zeit, um zuvor die notwendigen Ausbesserungsarbeiten zu vollenden, die in diesem Landhaus (St. Maurice) durchgeführt werden müssen, um Kirche und Zellen benutzbar zu machen.
Nach meiner Rückkehr von Marseille möchte ich das Noviziat dorthin verlegen; es ist nämlich Zeit, und dies wird das Mutterhaus entlasten.
Es wird uns zugesichert, daß uns am 1. Oktober die offizielle Ankündigung der Enteignung zugestellt werden wird: zu diesem Zeitpunkt muß ich somit in Paris sein.
Bis bald, lieber Pater; es ist schon lange her, daß ich Sie und auch dieses lb. Haus in Marseille nicht mehr gesehen habe.
Meine herzlichen Grüße im Herrn an die ganze Familie.
Im Herrn verbleibe ich
ganz Ihr
Eymard,
S. S.
Nr.1826
An M. Guillot
(Angers, Freitag, September 1866.)
Teure Tochter!
Pater Chanuet fragt mich, ob seine Mutter die Behandlung der Hydrotherapie beginnen soll, die der Arzt als notwendig erachtet. Was soll ich darauf antworten?
2. Ich erhalte einen Brief vom Schwager der Schwester Emilienne mit der Meldung, daß ihre Mutter sehr gefährlich erkrankt sei, und er ratet, daß ihre Tochter sie besuchen soll. Was halten Sie davon?
3. Ich sende Ihnen die Anschrift und Rechnung der Versicherung. Antworten Sie, daß Sie nach dem Erwerb des Anwesens von Frl. Sterlingue nicht beabsichtigen, die Versicherung weiterlaufen zu lassen, und daß Sie auf ihren Nutzen verzichten.
4. Ich erhalte wieder einen leidigen Brief von Frl. Sterlingue. Ich werde ihn beantworten.
5. Am Sonntag kommt jemand, um Ihnen die hl. Messe zu feiern. Beten Sie innig für unsere Exerzitien.
Eymard.
Nr.1827
An M. Guillot
(Angers, September 1866)
Teure Tochter!
Ich kann nicht zu Ihnen kommen, weil ich abends predige. Schicken Sie mir ein Exemplar Ihrer Regel.
Morgen werde ich bei Ihnen die hl. Messe feiern.
Ich arbeite viel und werde nicht fertig.
Es kommt Frau von Andigné.
Ich segne Sie!
Eymard.
Nr.1828
An M. Guillot
(Angers, September 1866)
Entschuldigen Sie mich, aber ich kann nicht zur Meßfeier kommen.
Der hochwst. Bischof weiß nicht, daß ich hier bin, sagen Sie ihm nichts davon.
Ich habe für die ewigen Gelübde keine Erlaubnis. Ja, am Sonntag wird jemand von uns bei Ihnen die hl. Messe feiern.
Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1829
An Fr. Camille Jordan
Paris, 11. September 1866.
Gute Dame!
Ich komme von zwei Exerzitienkursen in Angers zurück und erhalte Ihr Scheiben. Ich hatte den ersten Brief empfangen und wollte darauf antworten; aber es fehlte mir die Zeit dazu; schließlich bildete ich mir ein, dies bereits erledigt zu haben. Ihr Brief belehrt mich eines besseren; also hole ich es heute nach. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Glück; ich habe recht gebetet für diesen lb. Kleinen des lb. Gottes und für seine gute Mutter.
Ich segne ihn alle Tage, denn es ist ein Kind des Segens, es ist die Frucht des Gebetes und der Freude der Heiligen: es möge groß werden vor Gott, heilig vor den Menschen, mächtig an Werken und Worten.
Ich möchte Ihrer guten Tochter schreiben, leider fehlt mir die Zeit. So sei dieser Brief für Sie beide.
Ich denke, am Sonntag oder Montag von Paris nach Marseille abzureisen; ich weiß die Uhrzeit noch nicht, ob tags oder nachts. Es wäre mein Wunsch, über Grenoble zu reisen, am 19. in La Salette zu sein und über Gap nach Marseille herunterzufahren. Sollte ich Sie nicht auf meiner Hinfahrt treffen, dann wird es auf der Rückfahrt sein.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard.
Nr.1830
An Fr. Math. Giraud-Jordan
Paris, 11. September 1866.
Glückliche Mutter!
Ich kann mir nicht versagen, Ihnen in kurzen Worten meine Glück- und Segenswünsche zu entbieten.
So sind denn Ihre Wünsche erfüllt, Ihre so langen und zahlreichen Gebete erhört! Nun braucht es nur noch den andauernden Segen des Himmels: er wird Ihnen nicht fehlen.
Bieten Sie diesen teuern Kleinen recht oft dem lb. Gott und der hl. Jungfrau an, und betrachten Sie sich als die stillende Mutter eines Heiligen.
Ich segne Sie, den lb. Engel und seinen glücklichen Vater.
Ihr im Herrn ergebenster
Eymard, S. S.
Nr.1831
An de Cuers
Paris, 20. September 1866.
Lieber Pater!
Erwarten Sie mich nicht für den 22. in Marseille, wir haben zwei Kandidaten hier, die gerade Exerzitien machen, und ich möchte hier bleiben und deren Ausgang abwarten.
Zudem ist Bischof Place, den ich sprechen wollte, zur Zeit nicht in Marseille; ich möchte lieber noch einige Tage zuwarten. Ich erfahre eben, daß der Bischof in Paris ist und am 30. des Monats seinen bischöflichen Einzug in Marseille halten wird.
Ich werde also erst in den letzten Tagen der kommenden Woche in Marseille sein. Ich sehne mich ja sehr, Sie alle zu sehen, es ist schon lange her seit meinem letzten Aufenthalt in Marseille; vor allem aber möchte ich Sie sehen; P. Leroyer berichtet uns, daß Sie oft leidend sind. Wie sehr möchte ich Sie gesünder sehen! Aber der Gute Meister will, daß alle Geheimnisse seines Lebens vertreten und fortgesetzt werden; und Sie, lieber Pater, haben daran den heiligsten und ehrenvollsten Anteil, der freilich der Natur zuwider ist.
Bis zum Trost unseres Wiedersehens verbleibe ich im Herrn ganz Ihr
Eymard,
S. S.
Nr.1832
An Fr. Eul. Tenaillon
La Salette, 26. September 1866.
Gnädige Frau in Christus, dem Herrn!
Ich schreibe Ihnen ein paar Zeilen aus U. Lb. Frau von La Salette, um Ihnen mitzuteilen, daß ich Sie und ebenso den Herrn Gemahl und Ihre vier Kinder dieser guten Mutter wärmstens empfohlen habe.
Ich habe versucht, für Sie jene Gnaden zu erflehen, die Sie hier erfleht hätten, wenn Sie hergekommen wären; und für Sie insbesondere diese starke und milde, diese einfache und große, friedsame und opferbereite Liebe unseres guten Herrn in seinem anbetungswürdigen Sakrament; diese Bitte schließt alles ein.
Wer liebt, gibt alles, und wer geliebt wird, besitzt alles. Wie glücklich sind Sie, von dieser göttlichen Flamme erfüllt zu sein! Das Feuer genügt sich selbst, es verlangt nach ständig neuer Nahrung, die tagtäglich zunimmt. Diese Nahrung ist die Liebe selbst, denn Gott ist ganz Liebe, ganz Güte.
Ich werde am Samstag in Marseille (Nau-Straße 7) sein. Meine herzlichen Grüße an Herrn T..., meine herzliche Freundschaft für Ihre lb. Kinder.
Ich segne Sie recht in Unserem Herrn
Eymard, S.
Nr.1833
An Frl. Thomas
La Salette, 26. September 1866.
NB! Im Kat.: 27. Sept.: nachprüfen!!
Gnädiges Fräulein in Christus, dem Herrn!
Ich berichte Ihnen kurz aus U.lb. Frau von La Salette, um Ihnen zu sagen, daß ich hier für Sie persönlich und für Ihre Anliegen innig gebetet habe; und auch für alle heiligen Wünsche, die ich ausspreche für Ihre Seele und das Reich Gottes in Ihnen und durch Sie.
Ich preise diesen guten Meister, daß er Ihnen so große Einsatzfreude für seinen Dienst der Liebe und des eucharistischen Kultes geschenkt hat. Sie haben sich ihm gänzlich verschrieben, Körper, Seele und Güter. Sie können ihm nicht mehr geben.
Bewahren Sie ihm unablässig dieses absolute und ewige Geschenk. Arbeiten Sie ohne Unterlaß auf diesem Geschenk. Es sei das einzige Gesetz Ihres Lebens, wie er es in der Tat verdient.
Ich reise nach Marseille ab und werde auf der Durchreise den Wallfahrtsort der Gnade und Liebe meiner Kindheit, U. Lb. Frau von Laus, grüßen. Ich werde am Samstag früh in Marseille, Nau-Straße 7, sein.
Ich habe innig zu unserer guten Mutter gebetet, diese liebe und arme Kranke zu heilen. Wird sie mich erhören? Ihr bester Wille soll geschehen!
Ich segne Sie in Unserem Herrn
Eymard, S.S.S.
Nr.1834
An M. Guillot
Marseille, Nau-Straße 7, 29. September 1866.
Teure Tochter im Herrn!
Seit heute früh bin ich nun in Marseille. Ich habe in St.Seine die Schwester Kamilla besucht. Das hat ihr, ihrer Familie und Frl. Zenaide große Freude gemacht.
Sie litt an einem Furunkel; dies kann zu einem besseren Ausgang führen. Ich habe sie in einem gebesserten Zustand angetroffen als in Paris; aber sie ist schwach.
In Lyon habe ich Ihre guten und hervorragenden Schwestern besucht. Frl. Jenny ist immer sehr brav; sie ist eine so gerade und reine Seele! Sie sieht den Tod wie eine Gnade auf sich zukommen. Diese Schwester ist gut vorbereitet für den Himmel; ich hoffe indes, daß sie noch ein wenig leben wird.
Ihre Schwester Mariette ist ständig da wie eine Mutter bei ihrer Tochter. Ich habe mich gefreut, sie immerfort ganz mit Gott und ihrer Gesellschaft verbunden zu sehen.
Frau Gourd ist gekommen, wir konnten ein wenig über ihr inneres Leben plaudern. Was ist sie doch für eine gute, demütige und treue Dienerin des Hlst. Sakramentes! Ihr großes Kreuz ist das Zögern des Herrn Gourd, sich Gott zu schenken. Wir müssen viel für i h n beten, damit diese arme Seele auf soviele Gnaden, die sie umgeben, antworte.
In La Salette habe ich innig für Sie persönlich gebetet; denn Ihre Bedürfnisse sind auch meine persönlichen Bedürfnisse. Ihre Freuden lasse ich Ihnen; aber ich möchte Ihnen gerne alle Kreuze und Sorgen abnehmen, damit Sie sich ein wenig mehr freuen, ruhig und gesammelt zu Füßen des guten Meisters seien.
Nicht als ob das Kreuz nicht an sich eine große Gnade wäre; wenn man aber soviele Sorgen, soviele Arbeiten und soviele Kinder zu versorgen hat, hat es eine Mutter nötiger, sich mit Gott zu nähren und zu seinen Füßen auszuruhen.
Auf der Durchreise habe ich auch U. Lb. Frau von Laus besucht. Meine Schwester und Nanette haben mich begleitet; dort haben wir fast zwei Tage verbracht. Wir haben an diese Zusammenkunft schon seit sehr langer Zeit gedacht und darüber gesprochen; dieses Beisammensein hat uns alle zu Füßen der guten Mutter mit Ihrer Schwester Claudine vereinigt. Was für schöne Augenblicke!
Schließlich habe ich gestern, am 28., meiner Schwester und Nanette erlaubt, La Mure zu verlassen und zu Ihnen zu kommen. Sie sind über diese Gnade glücklich und bereiten Sich darauf vor.
Die Familie Ravanat wird sie begleiten.
Sehr viele guten Fräulein von La Mure möchten ihnen folgen, aber es muß abgewartet und ausgewählt werden.
So bin ich nun in Marseille. Am Montag beginne ich mit den Exerzitien; beten Sie und lassen Sie dafür beten.
Ich segne Sie kräftig, gute Tochter; fühlen Sie sich stets glücklich, so großartig am Dienst zur Verherrlichung des guten Meisters arbeiten zu dürfen.
In ihm verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard.
Nr.1835
An P. Chan.
Marseille, 29. September 1866.
Lieber Pater!
Heute haben Sie Ihren Namenstag: ich habe Sie dazu auf dem hl. Altar und zu Füßen des großen Fürsten des himmlischen Hofstaates und des großen Kapitäns der Herrlichkeit Gottes Q u i s u t D e u s beglückwünscht.
Nach seinem Beispiel sagen wir oft: Q u i s u t J e s u s ? Wer verdient mehr Ehre, Liebe und Verherrlichung als der Gott in der Eucharistie?
Seien auch Sie der Kapitän des treuen Dienstes am großen König und seien Sie stets glücklich, ihn von allen Mitbrüdern lieben und ihm dienen zu lassen. Es ist ein großes Zeichen des Vertrauens Unseres Herrn, Ihnen auf diese Weise seine Familie, seine Person und seine Verherrlichung anzuvertrauen. Geben Sie sich ganz für diese Gnade und diese Verherrlichung hin.
So bin ich nun in Marseille; Montag oder eher morgen abend werde ich unsere Exerzitien beginnen: ich empfehle sie Ihnen sehr.
Halten Sie eine Novene zum hl. Michael für St. Maurice und das Haus von Paris. Hier läuft alles gut. P. de Cuers ist nicht stark: er hat eine Sendung des Leidens. Aber Gott wird mit seinem guten Willen zufrieden sein, denn er tut alles, was er kann, zudem geht er so gerade auf Gott und seine Verherrlichung zu.
Ich segne Sie an diesem heiligen Tag; ich habe innig zu U.L. Frau von La Salette und Laus gebetet. Ich bete überall so, denn Sie ist die Amme der Kinder der Gesellschaft.
In Unserem Herrn verbleibe ich
ganz Ihr
Eymard.
P.S.- Ich war sehr glücklich, Ihre Mutter, Ihre Schwester, Frl. Zenaide und vor allem die gute Frau Blanche zu sehen; mit letzterer führte ich ein langes geistliches Gespräch; in Lyon hatte ich das Glück der Vorsehung, Ihren lb. Bruder Aimé zu treffen. Wie gut ist doch Gott, mir jene Menschen begegnen zu lassen, die mir in i h m so teuer sind!
Nr.1836
An Edm. Tenaillon
Marseille, 3. Oktober 1866.
Lieber Freund in Christus, dem Herrn!
Ich sehe nur allzugut, daß ich nicht für Ihre Abreise in Paris sein kann. Ich hatte ein wenig darauf gehofft. Ich werde Sie mit all meinem Segen und den Wünschen für Sie und Ihre zwei Brüder begleiten.
Danken Sie mir nicht für das Wenige, das ich getan habe: Sie waren mein Freund vom ersten Tag an. Warum und wie? Das ist undefinierbar: es scheint, daß es unter Seelen eine Verwandtschaft gibt. Dann sind alle Kinder und Freunde des Hlst. Sakramentes unsere Brüder.
Als ich Ihre Abreise schon so nahe sah, sagte ich mir: ich werde nach Montmorillon gehen und zu denen dort nicht Adieu, sondern Guten Tag sagen. Ich liebe diesen Gedanken, ich sage ihn dem guten Meister.
Ich bin sehr zufrieden, daß Ihnen Saint-Maurice gefallen hat. Wäre ich in Paris gewesen, so hätte ich Sie mit Freude selbst dorthingeführt.
Sie fragen mich um Rat, lieber Freund, bezüglich der körperlichen Bußen; ich kann Ihnen folgendes antworten: in der Regel: nein. Ihre Ordnung, Ihr Studium, die Pflichten sind eine fortgesetzte Buße. Da jedoch die Tugend, im allgemeinen gesehen, nichts oder wenig bedeutet, muß man an gewissen Tagen, wie an Freitagen oder auch, wenn man ein gottgegebenes Versprechen unter Strafe einer Buße nicht eingehalten hat, sich einige Bußwerke auferlegen.
Nun gut, teure Freunde, ich segne Sie alle und von ganzem Herzen, damit dieses Jahr recht heilig sei und viel Frucht bringe.
(Hochw. Ed. Tenaillon und seine 2 Brüder sollten einige Tage später ins Seminar von Montmorillon eintreten, A.d.H.).
Bewahren Sie die hl. Freude des Gewissens, die Freiheit des Herzens, die andauernde Danksagung im Anblick so reicher Gnaden in der Familie, mit denen Gott sie überschüttet.
Sie haben einen so guten Vater und eine so zärtliche Mutter!
Adieu, teure Freunde, Gott behüte Sie allzeit!
In ihm verbleibe ich Ihr ergebenster
Eymard, Sup.
Nr.1837
An P. Chan.
Marseille, 3. Oktober 1866.
Lieber Pater!
Ich möchte Ihre Briefe beantworten.
Ich wollte vor meinen Entscheidungen ein paar Tage beten.
Die Exerzitien gehen gut voran; am Samstag werden Fr. Franz und Fr. Maria ihre ewigen Gelübde ablegen: beten Sie für sie.
Adieu, lieber Pater! Es hat den Anschein, daß uns die Stadt noch bis zum 1. Jänner im Haus läßt. Gott sei dafür gepriesen!
In Unserem Herrn verbleibe ich
ganz Ihr
Eymard, S. S.
Nr.1838
An Fr. Eul. Tenaillon
Marseille, 5. Oktober 1866.
Liebe Mutter!
Ich möchte nicht Ihren Kindern einen Brief schicken, ohne auch Ihnen ein paar Zeilen im Herrn zu schreiben und Sie an die Spitze stellen und in das Herz des Segens legen, den ich Ihnen schicke.
Der Brief von Herrn Edmund hat mir große Freude gemacht. So ist er nun auf dem richtigen Weg mit einer weiteren Tugend und einer Wissenschaft dazu.
Ich kenne noch nicht den Tag meiner Rückkunft, es wird in der kommenden Woche sein.
Die Exerzitien enden morgen. Ich hoffe, daß sie der gute Meister segnen wird.
Ich danke Ihnen für Ihren Brief, denn das Herz liest Briefe am besten, es findet sie niemals zu lang und ist an allem interessiert.
Ich sehe, daß der gute Meister auf Ihrer Reise gewonnen hat und Sie auch.
Ich segne Sie
Eymard.
An Frau T...
Nr.1839
An Bischof Karl Philipp Place v. Marseille
Marseille, 9. Oktober 1866.
Exzellenz!
Bevor ich nach Paris zurückreise, wage ich es, unsere kleine Familie von Marseille Ihrer so großen und zarten Frömmigkeit zum Hlst. Sakrament anzuempfehlen. Ihre beiden Vorgänger haben sie geliebt und ihre Jugendlichkeit begünstigt, indem sie ihr einige ihrer Leute schenkten.
Wir haben zur Zeit zwei Ordensprofessen aus Marseille, Friedrich Stafford und Marius Billon, beide sind Theologiestudenten. Für den an zweiter Stelle Genannten (in Brüssel) erbitte ich ergebenst den Dimissorialbrief für die Tonsur und die anderen Weihen; der Erstgenannte lebt in Marseille und würde sich freuen, von seinem Bischof geweiht zu werden.
Wir schließen uns dem Glück und der Freude Ihres guten Volkes an, Exzellenz; wir werden nicht aufhören, zu Füßen des Guten Hirten für Ihr schon so schönes und so gesegnetes Bischofsamt in der aufgehenden Sonne zu beten.
Mit der tiefsten und herzlichsten Verehrung verbleibe ich Ihrer Exzellenz
demütigster und ergebenster Diener
Eymard
Sup. Soc. S.S.
Nr.1840
An Frau Lepage
Angers, 16. Oktober 1866.
Gnädige Frau im Herrn!
Seit langem schulde ich Ihnen eine Antwort; ich hielt mich nämlich drei Wochen lang in Marseille auf und nun bin ich hier in Angers; aber ich befinde mich in der Eisenbahn auf der Rückkehr nach Paris, wo ich bis zum 20. November bleiben werde.
Ich war hocherfreut über die gute Nachricht, daß sich die Familie wieder zusammengefunden hat. Gott erhalte sie! Seien Sie froh darüber, lassen Sie jedoch nicht dadurch Ihren Frieden in Abhängigkeit geraten.
Nehmen Sie in Dankbarkeit diese Familiengnade an und nähren Sie sie mit einer fortwährenden Güte; beschützen Sie ständig Ihre persönliche Freiheit.
Sie gehen ganz richtig vor, wenn Sie mit Gesetzlichkeit und Entschiedenheit bezüglich einer Angelegenheit mit diesem Kapitän von Bordeaux handeln. Wenn man es mit Schlaumänneren dieser Welt zu tun hat, muß man dar Klugheit der Schlange und der Tugend der G e r e c h t i g k e i t zu Werke gehen.
Handeln Sie ohne Furcht oder Verwirrung!
Bei meiner Ankunft werde ich Ihre Kruzifixe schicken.
Meine aufrichtigen und ergebenen Grüße an das gute und teure Fräulein Antonia.
Ihr Ihnen beiden im Herrn ergebenster
Eymard.