WILLKOMMEN
AN DIE DEUTSCHE SEITE AUS TURIDE-TURRIDA

EIN HERZLICHES WILLKOMMEN


Willkommen in unserem kleinen Ort der, zwar wenig bekannt, aber reich an Geschichte ist, von der immer noch wieder Neues entdeckt wird. Beim Einfahren in den Ort haben Sie den eigenartigen Glockenturm gesehen, der in der Zeit von 1920-1925 nach einem Entwurf von Carlo Someda de Marco gebaut wurde. Carlo Someda de Marco ist ein sehr geschätzer Architekt in der Kunstgeschichte von Udine, denn viele seiner Werke betreffen Friaul und die hiesige Kunstrichtung. Dieser für Friaul aussergewölniche Stil (er wird vom florentinischem Stil abgeleitet), ist beabsichtigt, um die Geschichte und den Namen dieses Ortes zu veranschaulichen.

ERST EINMAL ZUM NAMEN

Die Position am Fluß Tagliamento war das Glück aber auch das Unglück des Ortes. Die vielen im Laufe der Jahrhunderte aufeinanderfolgenden Überschwemmungen haben zur fast totalen Zerstöhrung der Ruinen beigetragen. Der Name "Turrida" kommt natürlich aus dem Latainischen, aber es ist auch nicht ausgeschloßen, das sich schon vor den Römern an dieser Stelle des  Flußufers keltische und gälische Völker niedergelassen hatten. Es wäre zuviel verlangt, den Ortsnamen von der antiken Bevölkerung des Sarmatia abzuleiten, die an den ufern des Flußes Tùras, genannt Turìtai, lebten. Es ist eher anzunehmen, das der Name von den römischen Siedlungen kommt, die denen der Kelten und Gallier folgten. Er kann verschiedene Bedeutungen haben: Villa turrita, lediglich bewohntes und befestigtes Land; Cohors o Curtis turrita, eine Gruppe von Behausungen in einem eingezäunten Bereich; Praedia turrita, Gutshof oder befestiger Grund in der Nähe einer Furt über den Fluß um die gälischen Kelten hinzuhalten; Statio turrita, Station oder Wachposten um die Furt über den Fluß zu überwachen; mansio turrita, Herberge oder Haltestelle in der Nähe der Furt über den Fluß; castra turrita, hingegen als Militärposten. Dies sind alles plausible Vermutungen in Hinblick auf die Epoche der römischen Eroberungen und Kolonisation nach der Gründung der Kolonie Aquileia im Jahre 181 vor Christi

UND AUCH EIN BIßCHEN GESCHICHTE

Turrida war also ein Wachposten in der Nähe eines wichtigen Flußüberganges, charakteristisch durch flaches Wasser mit einem Flußbett aus Schotter, der die Überquerung erleichterte und hat daraus Vorteile gezogen bis in das späte Mittelalter. Es finden sich zahlreiche römische Reste, die aber noch nicht richtig ausgegraben worden sind.
Einige dieser antiken Reste weisen auf eine römische Villa hin, datierbar in die Mitte des ersten Jahrundert nach Christi Geburt, die aber noch ausgegraben werden müßen. Zahlreiche andere Fundstücke befinden sich auch schon in den Museen von Cividale, Udine und San Daniele.
Obwohl unser Ort sich am linken Flußufer befindet, gehörte er aber schon immer zur Diözese von Concordia Sagittaria, die ihre Rechtsprechung am rechten Flußufer ausübte. Im Jahre 1186 nominiert Pabst Urbano III durch einen Stempel zum ersten Mal den Plebs de Ripis, zugehörig zur Diözese von Concordia, den die Wissenschaftler einstimmig Turrida zuordnen. Und wirklich, die südlichste Ortschaft in 1,5 km Entfernung heißt Rivis, aber sie war immer der Pfarrgemeinde von Turrida untergeordnet, die sich Ihrerseits irgendwann von der noch älteren Pfarrgemeinde von San Giorgio della Richinvelda jenseits des Tagliamento losgelöst hat. Man findet jedoch den Namen Turrida in einem Dokument aus dem Jahre 1227 eines Rechtsfalles über den Besitz der Pfarrgemeinde. Daraus, daß im Jahre 1174 die Pfarrgemeinde von Turrida noch von der aus San Giorgio abhing, aber im Jahre 1227 schon selbstständig war, schließen wir, daß 1186 das Jahr der endgültigen Trennung Turridas von der Muttergemeinde San Giorgios gewesen sein könnte. In Erwartung auf die jetzige Widmung an San Martino di Tours wäre der Titel von Plebs de Ripis erhalten geblieben. Die antike Ortschaft befand sich allerdings nicht hier, sondern mit fast ausschließbarer sicherheit weiter südlich in Korrispondens mit dem heutigen Verlauf des Flußes. Dieser änderte sich in Folge einer schweren Überschwemmung in der Mitte des 18 Jahrhunderts. Daraufhin wurde der Ort vollkommen neu wiederaufgebaut, da vom alten Ort nur noch ein Stück einer Mauer übriggeblieben ist, die zu einem Haus gehört, das etwas höher gelegen ist als die anderen und heute ein Weinkeller ist. Aber auch viele andere Hochwasser zerstörten die Ortschaft in den vergangenen Jahrhunderten.

ES GAB SOGAR EIN SCHLOß

Zu Beginn des 12. jahrhunderts war in unserem klinen Ort eine Garnison mit Soldaten des Grafen Alberto aus Tirol stationiert, der diese dann aber dem Patriarchat überlassen hat. Danach ging Turrida, das zu diesem Zeitpunkt ein Schloß besaß, von dem jetzt leider nichts mehr übriggeblieben ist, erst an die Herren von Spilimbergo-Cuccagna (12. Jahrhundert) und dann an die adligen Castello (14. Jahrhundert) über. Zum Beweis, wie wichtig diese Furt in den vergangenen Jahrhunderten war, kann man in den Museen des Vatikans in Rom das Freskengemälde einer Landkarte von Friaul aus dem 5. Jahrhundert ansehen, auf welchem auch unser kleiner Ort am Tagliamento eingezeichnet ist. Nach einigen Streitereien unter den Lehnsherren von Turrida (welches mehrere Male belagert war), ging dieses in den Besitz der Herren von Savorgnano bis zum Beginn der venezianischen Periode (15. 18. Jahrhundert) über. In diesen friedlichen Zeiten ohne zestörerische Kriege gab es viele Raufereien um die Weiden zwischen den Dörfern. Das Leben war für unsere Leute aber trotzdem schwierig, da es immer wieder Natur katastrophen gab. Diese friedlichen Zeiten wurden dann im Jahre 1797 durch den ersten Faldzug Napoleons beendet. Durch Napoleon wurde auch die politische Unabhängigkeit unseres Ortes beendet, der nachdem die nachbarschaftiliche Struktur außer Kraft gesetzt war, der jetzigen Kommune von Sedegliano zugeordnet wurde. Später, im Jahre 1818, wurde auch die Pfarrgemeinde von die Diözese von Concordia abgetrennt und ist bis heute der Erzdiözese von Udine zugeordnet.

UND HEUTE?

Heute sieht man die Kirche, die auf die Überreste der alten Kirche von San Valentino in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach der vorher erwähnten. Überschwemmung aufgebaut wurde. Von den vorherigen Gebäuden sind leider nur die beiden Türpfosten des Haupteinganges erhalten geblieben, die von Pilacorte im Jahre 1516 gemeißelt wurden und die Taufkapelle, gegründet durch ein Weihwasserbecken im Jahre 1506.
Längs des Flußes Tagliamento kann man mitten in einer noch intakten Natur Ruhe und Frieden bei Spaziergängen und Radtouren finden. Der "Akatienpark", in dem im Juni die järliche Kirmes "dai cais" (Kirmes der Schnecken, eine örtliche Spezialität) stattfindet. Dieser Park ist außerdem gut für Landpartien geeignet, die aber vorher mit dem Fremdenverkehrsverein abgesprochen werden müßen.

500 m. nördlich, im Nachbarort Redenzicco, der noch kleiner als Turrida ist, aber genausoviel Geschichte anzubieten hat, gibt es eine Kirche mit sehr schönen Freskenmalereien aus dem 14. 15. Jahrhundert.
1 Km südlich, im Ort Rivis, gibt es auf dem Friedhof die wahrscheinlich einzige antike Kirche, die von den Überschwemmungen des Tagliamento veschont geblieben ist und deren Vorderseite mit einer riesigen Freskenmalerei del heiligen Christophorus geschmückt ist.
In 4 km Entfernung, im Ort Sedegliano, kann man die Kirche der Heiligen Petrus und Paulus besichtigen, mit Werken von Pilacorte aus dem 16. Jahrhundert. Und im Coderno finden Sie di Hause von p. David Maria Turoldo. Sehr wichtig auch in Gradisca di Sedegliano das "Castelliere", vorgeschichtliche Befestigung eines venetianischen Ortes oder slawischen Kreisels, fast intakt und beherbergt jetzt Sportartikel.

Wir bedanken uns dafür, das sie diesen kleinen Teil Friauls besucht haben. Wir wünschen Ihnen eine gute Weiterreise und hoffen, Sie bald in Turrida wiederzusehen. Und zum Abschluß ein Gruß in unserer Sprache: Mandi!

wir danken freulein Heike für die übersetzung
Diese seite wurde bei der " grop di animazion culturâl Turide"  gemacht...

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