RaabeTeatro
(Roma) und Kulturverein Rote(H)aare
(Wien)
präsentieren:
DIE GABE – il dono
eine theatralische Dokumentation über die Malerin
Paula Modersohn-Becker
von und mit Monica Giovinazzi
Vorwort
Die theatralische Dokumentation widmet sich einer Künstlerin, die
vergessen zu sein scheint oder in Klisches gefangen ist. Ihr soll wieder
neues Interesse verliehen werden.
"Es ist für mich die beste Art und Weise, Kuenstlerinnen wie Paula
Modersohn-Becker in ihrer Gesamtheit vorzustellen und sowohl die Formen
ihrer Kunst als auch Informationen über ihre Biographie angemessen
wiederzugeben.
Die theatralische Dokumentation ist für mich die bevorzugte Art der
Recherche und gleichzeitig der ideelle Raum für eine Vergenwärtigung von
Intuitionen und Spuren, die für die Nachwelt hinterlassen wurden.
Ich bin skeptisch gegenüber pseudo-biographischen und
emotional-psychologischen Wiedergaben des Werkes oder biographischen
Kuriositäten von Künstlerinnen.
Denn eine theatralische Dokumentation sollte keine Stellung beziehen und
auch nicht forciert interpretieren.
Sie sollte vielmehr gewisse, überlegte Anregungen geben, die sich aus
einer intensiven Untersuchung des ganzen verfügbaren Materials ergeben.
Daraus enstehen dann offene Verbindungen oder Assoziationen, die Zweifel
oder Neugier erwecken,zu zu Fragen führen zur Fragen führen und nicht
allzu banale Antworten liefern.
DIE GABE – IL DONO
ein Dokumentar über Paula
Modersohn-Becker
deutsche Malerin (1876-1907)
Wie man es aus dem Titel entnehmen
kann ist der Mittelpunkt dieser Arbeit das Opfer.
Das Opfer der Künstlerin an die
Welt, an die Kunst, an den Blick.
Die Welt:
sie isoliert sich von der Gesellschaft in einem zeitlosen Dorf.
Die Kunst:
die Malerei ist ihre einzige große Liebe
Der Blick:
sie portraitiert sich ständig und unterzieht sich einer andauernden Prüfung.
Der Aufbau:
Der Dokumentar besteht aus:
- Performances
- Visueller Erfahrung
- dem Spiel mit dem Publikum
- Informations-Intermezzi
- erklärenden Bildtafeln
Und so sind die Leitmotive der
intermittierenden Performances die folgenden:
Isolierung = Entzug der physischen Anwesenheit
Folgerichtigkeit und Parossysmus = Kehrreim (ritornello)
Auslieferung (sich zur Schau stellen) und Starre = Zoomender Blick
auf die sonderbare Stille und Aufmerksamkeit auf die geringste Bewegung
Außerdem, was die visuelle Erfahrung
betrifft, in die das Publikum einbezogen wird, als Agent
(Miterreger) der Performance, habe ich mich entschlossen, unter den
vielen Aspekten der Künstlerin das Selbstportrait eingehend zu untersuchen.
Die Performances machen das Publikum
auf die folgenden Themen aufmerksam:
§
Die Entscheidung der
Künstlerin, in Worpswede leben zu wollen
§
Die Anstrengungen, ihren künstlerischen und Lebens-Entscheidungen treu
zu bleiben
§
Das "eigene" Opfer
Die visuelle Erfahrung bezieht das Publikum in die Performance mit ein und stellt
es einigen Selbstbildnissen der Künstlerin (individuelle
Erfahrung) gegenüber. Das Publikum kann
aufgrund des persönlichen Farbenwahrnehmungsvermögen
entscheiden, welche Blume man ihr bringen und wie und wo man diese Blume
innerhalb des Raumes plazieren will.
Kalender
Das theatralische Dokumentar wird als Nummer
Null im Juni dieses Jahres in Rom im Kulturzentrum Raabe erstmals
aufgefuehrt.
Bibliographie:
Paula Modersohn-Becker |
Von Dresden her |
Philo Fine Arts |
Paula Modersohn-Becker
|
Ein
Buch der Freundschaft
|
Atelier im Bauerhaus |
Paula
Modersohn-Becker |
Göttertage
|
Worpsweder verl. |
Christa Murken
|
P.M.B.Kinderbildnisse
|
Hatje Cantz
verl. |
Christa Murken
|
P.M.B. Leben und Werk
|
Dumont |
Corona Hunger
|
P.M.B. 13 Fragen an die
Kuenstlerin |
Prestel |
Technisches:
- Das
theatralische Dokumentar-Spiel
bedarf keines Theaters.
- Es kann in jedem Raum aufgefuehrt werden.
- Es werden frische Blumen in Vasen benoetigt, verschiedener Farben, in
kleinen Kaestchen, die je ungefaehr fuenf oder sechs kleinere Vasen
aufnehmen.
- 8-10 kleine Spiegel dienen für das Selbstportrait des Publikums,
zudem Farben, Bleistifte und Papier.Das Publikum sitzt nicht frontal,
sondern folgt den verschiedenen
Stationen des theatralischen Dokumentar-Spiels.
- Es wird ein Beamer benötigt mit Personalcomputer für die Projektion
der Bilder sowie ein CD-Player mit Lautsprecher für den Gesang der
Vögel...
- und einige Theaterleuchten.
Dauer: ca 50 Minuten
Monica Giovinazzi
ist Autorin,
Performerin und Stimmexperimentalistin.
Sie benutzt das Theater, um die
Realität zu erforschen.
Ihre Themen zerlegt sie in trocken-rhythmische
Texte, stimmbezogene Bewegungen, multilinguale Lautteppiche,
Raumtransformationen und Installationen.Streben nach Essenziellem.
Poesie der Subtraktion.
Sie hat bei vielen Projekten mitgewirkt, wie zum
Beispiel: Un corpo geometrico – Die zerstückelte Frau in der Werbung;
Karusell – Kinder auf dem Karussell der erwachsenen Wünsche; Medea’s
sauce – Eine Borderline-Gestalt: Die Frau um die Fünfzig; Rischio di
fogna urbana –zum Zusammenleben gezwungene Ratten in den
multikulturellen Metropolen, Vacuum – inspiriert von Heiner Müller;
Coscine di pollo – Frauen auf Arbeit; Esther – vierhändig geschrieben
mit Paolo Puppa.
Ihr erstes Theatralisches Dokumentar-Spiel behandelt „La Valse“ von Camille
Claudel, mit dem Stueck „M.lle Camille“ (Rom 2006), das ausfuehrlich in
der Website
www.raabeart.com dokumentiert ist.
Sie ist Lehrerin
für Schauspiel, Stimmbildung und Kunst der Performance. Sie kooperiert
mit Universitäten und Schulen und ist künstlerische Leiterin des
Raabe-Theaters in Rom, Via A. Bertani, 22 (Trastevere). Nach der Regie des „Toden Klassenzimmers“ von Tadeusz Kantor
arbeitet sie an eine theatralische Fassung des Romans „Der Atem“ von Thomas
Bernhard.
Seit 2007 Gruenderin und Leiterin des wiener Lultuirzentrum "RoteHaare".
RaabeTeatro,
Roma Trastevere
für
weitere Infos +43.664.4888014 -
info@raabe.it
home|
torna al documentario in italiano |