DIE GOLDSUCHE

Die Goldsuche in Norditalien, die einige Jahrhunderte vor Christus erstmals getätigt wurde, ist bis zur heutigen Zeit fortgeführt worden.

Durch den Verlust ihrer Wirtschaftlichkeit nahm jedoch nach dem zweiten Weltkrieg diese Beschäftigung immer weiter ab.

Seit 1985 hat eine Gruppe leidenschaftlicher Goldgräber rund um Biella begonnen, Werkzeuge, Zeugnisse und Techniken über die Goldsuche zu sammeln und bildete daraufhin den Goldgräberverein Biella. Zusammen mit dem Verein für das Ökomuseum Elvo-Tal und Serra gründete er eine Museumsstruktur in Vermogno, einem Ortsteil von Zubiena (in der Provinz Biella), am Rande des Naturschutzgebiets Bessa gelegen.

Das Naturschutzgebiet ist bekannt als der bedeutungsvollste Ort in ganz Italien was die Goldsuche betrifft, denn darin befindet sich die grösste aus römischer Epoche stammende Goldgrube, die je existiert hat. Im selben Ortsteil befinden sich auch das Informationszentrum des Naturschutzgebietes und ein Mehrzweckareal für den Goldgräberverein.

 

 

DAS GOLDGRÄBER- UND BESSA-MUSEUM

Das Museum stellt Zeugnisse aus der 2000-jährigen Geschichte der ununterbrochenen Goldsuche im Gebiet um Biella und in ganz Norditalien aus.

Nach dem Besuch des Museums folgen ein Spaziergang durch die römischen Goldgruben und der praktische Versuch der Goldsuche im Wildbach; das Ganze wird in Begleitung unserer Experten ausgeführt.

Im Saal im Erdgeschoss werden die geologischen Formationen des Naturschutzgebiets Bessa und des Goldes vorgestellt. Dabei wird der Unterschied zwischen gediegenem Gold (dreidimensionale Form und mit Quarz gebunden) und angeschwemmtem Gold (Flitterform) erläutert.

Es können auch die Techniken und Original-Werkzeuge gesehen werden, mit denen die Goldsuche betrieben wurde. Sie sind nach Zugehörigkeitsgebiet unterteilt sind: cupun für den Wildbach Elvo, gave für den Wildbach Orco, trulle für den Fluss Ticino, banconi für den Fluss Adda, Teller und Treppchen verschiedener Formen.

In der historischen Abteilung auf dem Obergeschoss werden die Funde, die Goldgewinnungstechniken und die wichtigsten archäologischen Fundstellen in der Bessa ausgestellt.

Der Rundgang führt den Besucher weiter durch das Mittelalter und die Renaissance und zeigt Urkunden der verschiedenen Kaiser, die die Nutzung der Flüsse zum Zweck der Goldsuche an Bischöfe und ortsansässigen Adeligen überliessen. Es folgen darauf Modelle und Abbildungen zur Goldsuche aus dem 17. und 18. Jahrhundert und Wertpapiere, alte Fotos und geologische Untersuchungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Im Untergeschoss zeigt der letzte Teil der Ausstellung um die hundert Goldmuster, die aus Flüssen in der Poebene gewonnen wurden. Daneben gibt es spezielle Einrichtungen, die die Gruben von gediegenem Gold im Monte Rosa-Gebiet darstellen, Beschreibungen der Vorgänge für die Zermahlung und die Amalgamierung der gewonnenen Mineralien und Erläuterungen zur Herstellung der Holzwerkzeuge für die Goldsuche im Wildbach.

Das Museum ist Bestandteil eines Ökomuseums in der Provinz und Region. Das Ökomuseum umfasst außerdem die Konstruktionstradition in der Anlage „Trappa“ in Sordevolo, die Eisenbearbeitung in den „Officine di Netro“ (Eisenhütten) und die „Fucina“ (Eisenschmiede) in Mongrando, sowie die Berggemeinschaft Bagneri bei Muzzano. Das Museum ist mit einer umfangreichen für die Besucher zugänglichen Videobibliothek ausgestattet.