Manu Chao
(JOSé-MANUEL THOMAS ARTUR CHAO - - Oscar Tramor) wurde als Kind
spanischer Eltern in Frankreich geboren. Mitte der 80-er Jahre war er Chef einer
gerne gehoerten Band, Musikrichtung Rockabilly und Rhytm & Blues, den Hot
Pants. Sie behaupteten sich im unabhaengigen Kreis ähnlicher Formationen wie
Les GarVons
Bouchers, Béruriers Noirs und Los Carayos (bei denen Manu Chao ebenso
mitspielte). Parallel dazu entstanden neue Lokale und ein neues Publikum bildete
sich heraus. Diese Leute liebten den Rock, interessierten sich aber vermehrt
eher fuer alternative Musik aus Frankreich als fuer den konventionellen
amerikanischen Stil, der via Radio verbreitet wurde.
Nach der Zeit mit den Hot Pants, im Jahr
1987, realisierte Manu Chao mit Hilfe seines Cousins Santi Casariego (Schlagzeuger
der Hot Pants) seinen Traum: er gruendete eine Gruppe, die jedweden Musikstil
offen sein und bleiben wollte. Rockabilly, Reaggy, Rap, Ska, Salsa, Flamenco und
Rai sollten das Publikum zum Tanzen bringen und fuer die unterschiedlichsten
Rhytmen empfaenglich machen. Spanische, franzoesische, nordafrikanische
Stilelemente brachten den jeweiligen kulturellen Background in diese Musik ein.
Manu Chao (Gesang, Gitarre) und Santi (Schlagzeug,
Gesang) erarbeiteten mit Antoine (Manu’s Bruder) an der Trompete, Philippe
Teboul (Percussions), Thomas Darnal (Keyboards), Daniel Jamet (Gitarre) und Jo
Dahan (Bass) ihren eigenen Sound. Sie nannten ihn Patchanka.
Innerhalb weniger Monate, waehrend derer
es zu zahlreichen Liveauftritten kam, landeten die Mano Negra ihren ersten Hit
des franzoesischen Rock. Mala Vida ist ein rascher Flamenco, der Text ist
spanisch. Virgin nahm die Gruppe, die noch kein ganzes Jahr bestand, unter
Vertrag und garantierte ihr voellige kuenstlerische Freiheit.
Als das zweite Album (Puta’s Fever,
Herbst 1989) herauskam, kannte man Mano Negra bereits in Spanien, Italien,
Holland und Skandinavien: das Album wurde in Frankreich 350.000 mal und im
Ausland 200.000 mal verkauft, die Band trat in Suedamerika auf und tourte
gemeinsam mit Iggy Pop durch die USA. Es gelang ihnen, den Town and Country Club
in London zweimal bis auf den letzten Platz zu fuellen, was fuer eine
franzoesische Band ein aussergewoehnliches Ereignis darstellt.
Ebenso erfolgreich war der darauf
folgende King of Bongo (1991), im Sound etwas haerter und durch die USA-Tour
beeinflusst. In der Zwischenzeit plante die Band bereits ihr naechstes Projekt
in Mittelamerika: gemeinsam mit einer Theater-Company steuerten sie im Fruehjahr
1992 auf einem als futuristisches Showboat adaptierten Schiff die grossen Haefen
wie Rio de Janeiro, Buenos Aires, Caracas, Bogota u.a. an. So gelang es Mano
Negra, mit der lokalen Bevoelkerung in engen Kontakt zu treten, deren Elend und
ebenso ihre Hoffnungen zu sehen und zu erleben. Diese Initiative schenkte ihnen
eine zweite Heimat: in Mexiko wurden sie wie Lokalmatadores empfangen, in Cuba
begaben sich die Brueder Chao auf die Spuren ihres Grossvaters, der lange auf
der Insel gelebt hatte. Nach ihrer Rueckkehr waren Mano Negra noch mehr von der
Notwendigkeit, sich staendig weiter zu entwickeln, ueberzeugt.
Trotz ihres bereits hohen internationalen
Bekanntheitsgrades gaben die Mano Negra weiterhin Gratiskonzerte fuer die sozial
schlecht gestellten Gruppen am Rande der grossen franzoesischen Staedte. An den
Musikern begannen die mittlerweile sechs Jahre ununterbrochener musikalischer
Aktivitaet zu zehren, Antoine verliess die Band. Ende 1992 erschien das
Livealbum In The Hell of Patchinko (aufgenommen in Japan). Waehrend der
Aufnahmen zu Casa Babylon im Winter 1993 kehrten die Mano Negra nach
Lateinamerika zurueck und bereisten im Zug die aermsten Gegenden Kolumbiens.
Casa Babylon, das vierte Studioalbum der Gruppe, ist ein wunderbares Beispiel dafuer, wie sehr die Mano Negra ihren musikalischen Horizont erweitert haben. Casa Babylon ist ein verwirrendes und faszinierendes Reisetagebuch, jeder einzelne der 15 Titel ist ein Feuerwerk an Rhytmus und Klang, das die wunderbare Vielfalt von Gesang, Melodie und Stil kunstvoll unterstreicht.
Manu
Chao:
Geboren
am: 21. Juni 1961
Nationalitaet:
frz.
(by Charlotte!)