Nikolaos Avgelis (Univ. Thessaloniki / Greece)

 

Wahrheit und Realismus

Quines Denken in der Spannung zwischen Realismus und Instrumentalismus

 

 

Zu den meistdiskutierten Themen der gegenwärtigen Epistemologie und Sprachphilosophie zählt Quines Konzeption von der Unbestimmtheit der Übersetzung und der ontologischen Relativität, die zwei Kernaspekte seiner Philosophie darstellen. Quines Überlegungen haben weitreichende Konsequenzen nicht nur für den Bereich der Epistemologie sondern darüber hinaus für den neuen Bereich der Sprachsemantik. Im folgenden werde ich versuchen, die Relevanz der Quineschen Konzeption für die moderne Debatte um das Realismusproblem herauszuheben und zu beurteilen sowie die Eigenart der zugrundeliegenden Argumentation näher zu bestimmen.

 

I)

 

          In Epistemology Naturalized weist Quine darauf hin, daß sich innerhalb der empirischen Tradition, der er sich verbunden fühlt, eine Suche nach Gewißheit cartesischer Provenienz offenbart, die darauf hinausläuft,  „empirische Wissenschaft in streng logischer Weise auf unmittelbare Erfahrung zu gründen.“[1] Der Empirismus darf als ein Versuch gelten, dem Skeptizismus dadurch zu entgehen, daß die Wirklichkeit auf erfahrene Wirklichkeit eingeschränkt wird. Von hier aus läßt sich erklären, warum er die Geltungs-und Wahrheitsfrage durch eine Rückführung von Begriffen und Aussagen auf die unmittelbare sinnliche Erfahrung zu beantworten versucht. Man geht nämlich davon aus, daß die Rückführung von Begriffen und Aussagen auf sinnliche Erfahrung allein unser Wissen über die Natur mit Anspruch auf Gewißheit rechtfertigen könne.

          Quine ist sich im klaren, daß ein solcher strikter Empirismus schon seit den Tagen Humes fragwürdig geworden ist. Was die Rechtfertigung unseres Wissens über die Natur bzw. die Geltungsfrage betrifft, so meint Quine, daß wir heute noch auf genau derselben Stelle treten, auf der uns Hume gelassen hat. Und er fügt hinzu: „The Humean predicament is the human predicament.“[2]  Im weiteren geht Quine der Frage nach, ob auch die bisher unternommenen Versuche, alle theoretischen Begriffe auf solche zurückzuführen, die unmittelbar auf Sinnesdaten basieren, gescheitert sind. Seine Ausführungen kommen zu dem Ergebnis, daß die Durchführung des reduktionistischen Programms nicht verwirklicht werden konnte, wie es sich beispielsweise bei Carnap  im logischen Aufbau der Welt nachweisen läßt. Quine begnügt sich aber nicht mit einem Hinweis auf die bisherige Geschichte des Empirismus, mit einer historischen Diagnose, sondern er versucht darüber hinaus erkenntistheoretische Gründe aufzuweisen, weshalb die Durchführung dieses Programms nicht verwirklicht werden könne. Seiner Argumentation, die mit seiner Kritik an der analytisch-synthetisch-Dichotomie eng zusammenhängt liegen zwei Thesen zugrunde: die These der Unbestimmtheit der Übersetzung und die These der Unterdeterminiertheit der wissenschaftlichen Theorien. Darin liegt der Grund, warum Quine als „aufgeklärter Empirist“ erkenntnistheoretische Letztbegründungen aufgibt und für eine naturalisierte erkenntnis-theoretische Position plädiert.

          Die Unbestimmtheitsthese hängt mit der Quineschen Wahrheitskonzeption in dem Sinne zusammen, daß sie die Idee der zutreffenden Darstellung bzw. der Korrespondenz im gewissen Sinne fragwürdig macht. Sie behauptet nicht nur, daß es zwischen alternativen Hypothesensystemen über eine Sache nicht zu entscheiden ist, sondern  darüber hinaus, daß es nichts Objektives gibt („no objective matter to be wright or wrong about“[3]) hinsichtlich dessen eine solche Entscheidung getroffen werden könne[4]. Wird Objektivität in dem Sinne aufgehoben, daß sie (die Unbestimmtheitsthese) die Funktion des von der Erkenntnis bzw. der Sprache angeblich unabhängigen Objekts entbehrlich macht, so hat die Rede von einer Relation zwischen Sprache und Welt, die vollkommen unabhängig von unserem Wissen besteht, keinen Sinn mehr. Die Bezugnahme auf Objekte wird somit von der jeweiligen Theorie bzw. dem Begriffsschema abhängig, das wir nicht transzendieren können. Das soll besagen, daß unsere Auffassungen vom Realen eine Art von Objektivität beschreiben, die keine Objektivität des Gottesgesichtspunkts, sondern eine Objektivität für uns ist.   

          Quine hat geltend gemacht, daß der Realismus im klassischen Sinne auf ein Bild von der Beziehung zwischen Sprache und der Welt beruht, das einer kritischen Prüfung nicht standzuhalten vermag. Ihm liegt eine Auffassung von Referenz und Wahrheit zugrunde,die letztlich zu unüberwindlichen Schwierigkeiten führt. Quines kritische Reflexion über die Korrespondenzrelation zwischen Sprache und Welt führt zu einer Einschränkung derselben auf die formale Äquivalenz im Tarskischen Sinne: „ ‘p’ ist wahr, genau dann wenn p.” Wahr zu sein für eine Aussage kann nicht anderes heißen als sie noch einmal zu behaupten. Der Wahrheitsbegriff hat somit keine explikative Funktion. Die oben erwähnte semantische Auffassung der Wahrheit zeigt nämlich nur, was der Ausdruck „wahr” bedeutet, sie legt aber keineswegs die Bedingungen fest , unter denen wir berechtigt   sind, eine bestimmte Aussage als wahr zu behaupten.

          Angesichts des aporetischen Charakters der Korrespondenzrelation zieht sich Quine anknüpfend an Tarski auf eine bloße Namenserklärung der Wahrheit zurück, die erkenntnistheoretisch neutral ist. Dennoch ungeachtet dessen, daß sich der ontologische Gedanke der Korrespondenz nicht artikulieren läßt, wenn von einer Aussage behauptet wird,  sie sei wahr, so ist  mit dieser Behauptung ein einlösbarer – wenn auch nicht endgültig – Anspruch auf Objektivität erhoben. Versteht man aber die Wahrheit in einem deflationistischen Sinne, so kann die Objektivität von Aussagen nicht mittels einer Korrespondenzrelation zwischen Sprache und Welt erklärt werden,die erkenntnistranszendent ist. Quines Lösung des Problems, das hier auftaucht, ist in der Deutung des Wahrheitsbegriffs als theorieimmanent zu sehen.

          In diesem Zusammenhang läßt sich wohl die Behauptung  Quines verstehen: „what makes sense is to say not what the objects of a theory are, absolutely speaking, but how one theory of objects is interpretable or reinterpretable in another”[5]. Referenz im Sinne einer Beziehung zwischen Wörtern und der Welt scheint Quine zufolge nicht möglich zu sein. „Reference is nonsense except relative to a coordinative system.”[6] Quine distanziert sich somit vom metaphysischen Realismus, der an dem Gedanken einer Korrespondenz zwischen Sprache und Welt  bzw. an der Annahme einer theorieunabhängigen strukturierten Wirklichkeit festhält.Er stellt sich die Frage, was unter einem der Sprache bzw. der Erkenntnis  korrespondierenden Objekt zu verstehen ist, wenn die Sprache bzw. die Erkenntnis selbst unsere einzige Zugangsweise zu den Objekten darstellt. Quine sieht nämlich klar, daß sich jeder Versuch eines Vergleichs zwischen Sprache und Wirklichkeit als sprachvermittelt erweist. Der Wahrheitsbegriff wird somit von dem der Übereinstimmung zwischen Sprache und Welt abgelöst. Das soll besagen, daß der Maßstab für Wahrheit nicht außerhalb unserer Erkenntnis zu suchen ist. Die einzige Korrespondenz, von  der man sinnvoll reden kann, ist eine Korrespondenz zwischen den Wörtern einer Theorie und den Wörtern einer anderen Theorie. Die Wahrheitsfrage ist demgemäß keine Frage nach der Korrespondenz zwischen Sprache und Welt, sondern eine Frage nach der Wahrheit von Sätzen, zu denen wir durch wissenschaftliche Forschung gelangen: „if to call a sentence true is simply to affirm it, then how can we tell whether to affirm it? The more sympathetic answer is a general analysis of the grounds of warranted belief, hence scientific method.”[7]

     Quine stellt einen inneren Zusammenhang zwischen unseren Theorien und unserer Ontologie her, dergestalt daß die Ontologien von einer Theorie zu einer anderen variieren. Die Ontologie wird von der jeweiligen Theorie in dem Sinne abhängig, daß sie (die Theorien) die Existenz derjenigen Dingen annimt   („ontological commitment”), auf die sie sich in ihren Sätzen bezieht. Unsere Ontologie besteht demgemäß aus allen Entitäten, die von der jeweiligen gültigen globalen Theorie angenommen werden. Es hat also keinen Sinn, von einer kontextfreien Realität zu sprechen. Die Realität , von der wir in unseren Theorien sprechen, ist unsere Realität und nicht eine Realität an sich. Die Realität verwandelt sich somit insofern in einen theoretischen Begriff als der Bezugsrahmen für die Ausdrücke unserer Aussagen in unseren Theorien festgelegt wird. Es handelt sich nämlich um eine gesetzte Realität zum Zweck der Vereinfachung und Systematisierung unserer Erfahrung .„Everyting to which we concede existence is a posit from the standpoint of a description of the theory-building process and simultaneously real from the standpoint of the theory that is being built. Nor let us look down on the standpoint of the theory as make-believe: for we can never do better than occupy the standpoint of some theory or other, the best we can master at the time.”[8]

          Von hier aus läßt sich die Theorienimmanenz von Ontologie und Wahrheit begreifen. Quine zufolge „ it is a confusion to suppose that we can stand aloof and recognize all alternative ontologies as true in  their several ways, all the envisaged worlds as real. It is a confusion of truth with evidential support. Truth is immanent, and there is no higher. We must speak from within a theory, albeit any of various.”[9]  Er weist darauf hin, daß verschiedene konkurrierende Theorien mit ihren unterschiedlichen Ontologien in dem Sinne als empirisch äquivalent aufzufassen sind, daß sie durch alle möglichen Beobachtungen gleichermaßen bestätigt sind. Es gibt keinen Sinn darüber hinaus zu behaupten, daß sie gleichermaßen wahr sind. Denn es gibt keinen außertheoretischen Standpunkt, von dem aus wir alle empirisch äquivalente Ontologien überblicken können. Uns bleibt demnach nichts anderes übrig als die Perspektive einer bestimmten Theorie zu einem gegebenen Zeitpunkt einzunehmen, die jeweils festlegt wie es sich in der Welt verhält. Von hier aus läßt sich verstehen, im welchem Sinne Quine die Forderung nach einer ersten Philosophie in Frage stellt. Er vertritt nämlich einen naturalistischen Standpunkt, dem zufolge  der Philosoph jeweils mit der überlieferten Weltkonzeption anzufangen habe; dabei muß er die Gültigkeit der überlieferten Konzeption voraussetzen und das System von innen heraus verstehen und verbessern. Einen absoluten „archimedischen” Punkt des Fürwahrhaltens gibt es nicht.

          Quines Argumente haben ihre Hauptpointe darin, daß sie für eine gewisse Relativierung von objektiver Wahrheit und objektiver Realität in Bezug auf ein Begriffsschema plädieren, welches dennoch nicht als festgelegt anzusehen ist. Quine hält aber andererseits an der Unabhängigkeit der Wahrheit von den Gründen des Fürwahrhaltens fest, indem er uns davor warnt, Wahrheit mit evidentieller Abstützung zu vermengen. Er unterscheidet nämlich zwischen dem Wahrheitsbegriff im Sinne einer Korrespondenztheorie und dem Wahrheitskriterium im Sinne evidentieller Abstützung. An mehreren Stellen betont er, daß der Wahrheitswert einer Aussage davon abhängt, was für Gegenstände ihre Teilausdrücke bezeichnen, wenngleich er der Ansicht ist, daß sie wegen ihrer Theorieabhängigkeit nicht im absoluten Sinne existieren. Wenn nämlich die Annahme von Molekülen notwendig ist, um bestimmte Sätze einer Theorie wahr zu  machen, dann zählen die Moleküle zu den ontologischen Verpflichtungen der Theorie, unabhängig davon, ob sie beobachtbar sind oder nicht. Es wäre deshalb verfehlt, die Überlegungen

          Quines so zu sehen, als vertrete er eine verifikationistische Wahrheitstheorie. Sein Verifikationismus wird mit Bedeutung, nicht mit der Wahrheit verbunden. Quine hält an der Wahrheitsdifferenz von Aussagen fest: alle Aussagen sind nämlich wahr oder falsch unabhängig davon, ob wir es mit Verifikationsmethoden feststellen können. Das will besagen, daß es die Welt („ the nature of the world”) ist, was unsere Theorien wahr oder falsch macht. „What is it that makes one complete physical theory true and another false? I can only answer, with unhelpful realism that it is the nature of the world“.[10] Indem er somit an dem Prinzip der Bivalenz festhält, bekennt er sich zum Realismus, der behauptet, daß der Wahrheitswert einer Aussage unsere Fähigkeit, ihn festzustellen, überschreiten kann. Aber daraus folgt keineswegs, so meint Quine zurecht, daß wir einen epistemischen Zugang zu einer theoriefreien Realität haben. Die Welt aus dem Nirgendwo zu sehen, stellt für Quine einen vergeblichen Versuch dar: „we have to work within some conceptual scheme or other; we can switch schemes, but we cannot stand apart from all of them. It is meaningless, while working within a theory, to question the reality of its objects or the truth of its laws, unless in so doing we are thinking of abandoning the theory and adopting another.”[11]  

      Dem engen Zusammenhang zwischen Theorie, Wahrheit und Ontologie bei Quine liegt eine innere Spannung zwischen instrumentalistischen und realistischen Tendenzen zugrunde: einmal dienen nämlich die durch die Theorie gesetzten Entitäten der Vereinfachung und Systematisierung unserer Beobachtung , zum anderen hängt die Wahrheit oder Falschheit von Aussagen von diesen gesetzten Entitäten ab, die als existent – wenngleich nicht in einem absoluten Sinne – angenommen werden. Quine scheint sich dieser latenten Spannung in seiner Philosophie bewußt zu sein.”[12] As an empiricist,‘‘betont Quine, „I continue to think of the conceptual scheme of science as a tool, ultimately, for predicting future experience in the light of past experience. Physical objects are conceptually imported into the situations as convenient intermediaries – not by definition in terms of experience, but simply as irreducible posits comparable, epistemologically, to the gods of Homer. For my part I do, qua lay physicist, believe in physical objects and not in Homer’s gods; and I consider it a scientific error to believe otherwise. But in point of epistemological footing the physical objects and the gods differ only in degree and not in kind. Both sorts of entities enter our conception only as cultural posits. The myth of physical objects is epistemologically superior to most in that it has proved more efficacious than other myths as a device for working a manageable structure into the flux of experience.”[13]

          Quine ist sich im klaren, daß der Übergang von der unmittelbaren Erfahrung zu den physikalischen Objekten nur aufgrund von „Fiktionen” bzw. begrifflichen Schemata ermöglicht wird,welche die fundamentalen theoretischen Voraussetzungen in der Organisierung unserer Erfahrung darstellen. Diese instrumentalistische Einstellung, welche den methodologischen Ausgangspunkt seines Philosophierens ausmacht, wird bis zu seiner späteren Schriften beibehalten. In „Things and Their Place in Theories“ drückt sich Quine folgendermaßen aus: „Our talk of external things, is just a conceptual apparatus that helps us to foresee and control the triggering of our sensory receptors in the light of previous triggering of our sensory receptors. The triggering, first and last,is all we have to go on.”[14]  Quine versucht andererseits, diese instrumentalistische Tendenz durch eine realistische auszugleichen. Er zielt darauf ab, zweierlei miteinander zu vereinbaren, nämlich einerseits dem aktiven Charakter des Erkennens gerecht zu werden und andererseits die kognitiven Ergebnisse doch nicht als bloße Subjektsprodukte ansehen zu müssen. Es wäre deshalb verfehlt, Quine so zu interpretieren als schwanke er  zwischen Instrumentalismus und Realismus.   

 

                                                             II)

 

          Nun kann man natürlich die Frage aufwerfen, wie passen Quines Thesen der Unerforschlichkeit des Gegenstandsbezugs bzw. der Referenz und der ontologischen Relativität mit seinem „robusten Realismus” zusammen, d.h. mit seiner Annahme, daß es äußere materielle Gegenstände in Raum und Zeit wirklich gibt. Wie lassen sich Realismus und Instrumentalismus miteinander vereinbaren? Quines Anwort ist in seinem Naturalismus zu finden, welcher auf die Letztbegründungsansprüche einer ersten Philosophie ( „prima philosophia”) verzichtet  und den Standpukt eines robusten common-sense Realismus einnimmt, von dem aus die durch unsere gegenwärtige Theorie gesetzten Entitäten als real anzunehmen sind. Quine drückt sich in diesem Zusammenhang folgendermaßen aus: „I have depicted a barren scene. The furniture of the world, the people and sticks  and stones along with the electrons  and molecules, have dwindled to manners of speaking. Any other purported objects would serve as well, and may as well to be said already to be doing so. So it would seem. Yet people, sticks, stones, electrons, and molecules are real indeed, on my view, and it is these and no dim proxies that science is all about. Now how is such robust realism to be reconciled with what we have just been through?  The answer is naturalism: the recognition that it is within science itself, and not in some prior philosophy, that reality is properly to be identified  and described.”[15]

          Für die Zwiespalt zwischen Instrumentalismus und Realismus in der Quineschen Philosophie ist die Art aufschlußreich, in der das Verhältnis von Ontologie und Epistemologie beurteilt wird. Anders als Carnap, bei dem alle Existenzbehauptungen sich darauf beschränken, was verifiziert oder bestätigt werden kann, schlägt Quine ein Ontologiekriterium vor, das keinen Bezug auf unsere epistemische Position nimmt: „the universe of entities is the range of values of variables. To be is to be the value of a variable.“[16] Während Carnap zwischen externen und internen Fragen  bzw. zwischen Fragen , die bereits mit der Einführung eines Sprachsystems entschieden werden und solchen, die durch empirische Forschung beantwortet werden, unterscheidet, läßt Quine keinen prinzipiellen, sondern nur einen graduellen Unterschied zwischen ontologischen und wissenschaftlichen Problemen zu. Carnap ist der Auffassung, daß es sich bei externen Fragen, die die Realität der Dingwelt selbst betreffen, um eine praktische Entscheidung über die Form unserer Sprache handelt. Hat man einmal die Dingsprache akzeptiert, so hat man sich dafür entschieden, die Dingwelt zu akzeptieren. „We now replace”, betont Carnap, „the ontological theses about the reality or irreality of certain entities, theses which we regard as pseudo-theses, by proposals or decisions concerning the use of certain languages. Thus realism is replaced by the practical decision to use the reistic language, phenomenalism by the decision to use only the phenomenal language, and traditional psycho-physical dualism by the decision to use dualistic language; and so on.”[17]

          Anders verhält es sich bei Quine. Seiner Zurückweisung der Carnapschen Unterscheidung liegt eine Radikalisierung des Empirismus zugrunde: geht man nämlich davon aus, daß alle unsere Evidenz sensorische Evidenz ist, so gibt es keine Basis in der Evidenz für eine solche Differenzierung. Daraus ergibt sich für Quine, daß alle ontologischen Annahmen theoretische Setzungen darstellen, die ihre Funktion im Erkenntnisprozeß in der Systematisierung unserer Beobachtung besteht.

          Aus der Quines Sicht stützt sich Carnap, wenn er an dem erkenntnistheoretischen Unterschied zwischen internen und externen Fragen festhält, auf die analytisch-syn­thetische Dichotomie. Wenn aber eine eindeutige Grenze zwischen analytishen und synthetischen Sätzen nicht gezogen werden kann, weil die empirischen Elemente einer Theorie von den linguistischen nicht sauber auseinandergehalten werden können, besteht für Quine keine Basis mehr, auf der Carnap den Unterschied zwischen ontologischen und empirischen Existenzaussagen verteidigen kann. Nach Carnaps Sicht der Dinge folgt jedoch aus der Unmöglichkeit, die ontologischen Fragen empirisch entscheiden zu können, daß sie nur analytisch oder synthetisch a priori sein können. Daraus ergibt sich nach Carnap, daß eine empiristische Einstellung mit einer realistischen Position nicht verträglich ist. „The theory of realism goes beyond the boundaries of scientifically meaningfull.”[18] Carnap weist darauf hin, daß die Quinesche Argumentation darauf hinausläuft, den Empirismus aufzugeben. Er stellt folgende Fragen an Quine: “Here is an important question which you must answer in order to make your conception understandable: What is the nature of questions like: „Are there classes (properties, propositions, real numbers, etw.)“ and of the true answers to them? You call them ontological and even frankly metaphysical. I suppose that this means that you regard them neither as analytic (purely logical) nor as empirical. Are they synthetic a priori, so that you abandon empiricism? Or what else? More specifically what is the method of establishing their truth? Supposedly neither purely log. analysis nor the scientific method of confirmation by observation. Perhaps Kant’s transcendental analysis or Husserl’s ‘Wesenschau’? Clarification of this point will greatly help further discussion and indeed be indispensable for it.”[19]

          Bei der Antwort auf diese Fragen Carnaps wollen wir auf die Quinesche Unterscheidung zwischen Ontologie und Epistemologie zurückgreifen. Im Unterschied zu Carnap, bei dem die Ontologie aus inhaltsleeren „frameworks principles” besteht, vertritt Quine die Auffassung, daß die Ontologie der Frage nachgeht, was es gibt. An dieser Frage, die als eine Wahrheitsfrage anzusehen ist, teilt die Ontologie das Interesse mit den Wissenschaften. Die Epistemologie geht demgegenüber der Frage nach, was wir für Evidenz in Hinsicht auf das verfügen, was existiert bzw. was  in Bezug auf die Welt wahr ist. Quines Ontologieverständnis ist mit dem Realismus insofern verbunden, als er (Quine) seine Ansicht teilt, jede Existenzbehauptung gehe weit über das in Evidenz Gegebene hinaus. Im Unterschied zum traditionellen Ontologieverständnis hält er jedoch die absolute Fage nach dem, was es gibt, für sinnlos. Die traditionelle Seinsfrage wird somit zugunsten der Frage nach den ontologischen Verpflichtungen einer Theorie aufgegeben. „What is under consideration is not the ontological state of affairs, but the ontological commitments of a discourse“.[20] In der Sicht des Quineschen Naturalismus läßt sich die Lage wie folgt darstellen: Wenn wir eine Theorie für wahr halten, so sind wir zur Annahme der Existenz bestimmter Entitäten („ontological com­mitments”) verpflichtet. Wegen der diesbezüglichen  Theorieabhängigkeit der Onto­logie läßt sich die ontologische Frage nur gemäß einer Theorie bzw. relativ zu einem bestimmten sprachlichen Rahmen sinnvoll stellen. Daraus ergibt sich für Quine, daß es keinen außertheoretischen Standpunkt gibt, von dem aus die Realität der Dingwelt selbst betrachtet werden kann. Wie es sich in der Welt verhält, wird im Rahmen einer bestimmten globalen Theorie festgelegt. Ist die Theorie empirisch adäquat, dann müssen wir annehmen, daß die durch sie gesetzten Entitäten existieren. Dies hat zur Folge, daß die Wahrheitsfragen nicht unabhängig von einer vorausgesetzten Ontologie zu beantworten sind. Quines Argumentation über die Theorieimmanenz der Ontologie und der Wahrheit führt zum Ergebnis, daß verschiedene Theorien mit ihren unterschiedlichen Ontologien empirisch äquivalent in dem Sinne sind, daß sie durch alle möglichen Beobachtungen gleichermaßen gerechtfertigt  sind.

          An dieser Stelle läßt sich nun die Frage aufnehmen, ob der Quinesche „robuste Realismus” durch die These der ontologischen Relativität bzw. der Unerforschlichkeit der Referenz gefährdet ist, weil sie die Referenz  als eine Wort-Wort Beziehung auffaßt und die Verbindungen zwischen Wörtern und der Welt unbeachtet läßt, wie einige seiner Kritiker behaupten. Ich beziehe mich hier auf Fields[21] und Leeds[22] Kritik. Beide werfen Quine vor, eine Theorie der Referenz zu vertreten, die anstatt der Beziehungen zwischen sprachlichen Ausdrücken und außersprachlichen Gegenständen zu thematisieren, sich damit zufrieden gibt, die Beziehungen zwischen den Ausdrücken einer Sprache und solchen einer anderen Sprache zu erörtern. Field und Leeds machen darauf aufmerksam, daß die Unerforschlichkeit der Referenz weitreichende Konsequenzen hat, deren wichtigste Tarskis Korrespondenz-Theorie der Wahrheit  betrifft. Gegen Fields und Leeds Darstellung ließe sich einwenden, daß sie es sich mit ihrer Kritik an Quines Theorie der Referenz etwas zu leicht machen. Die Befürchtung, die ontologische Relativität schließe eine Korrespondenz-Theorie der Wahrheit aus, ist m.E. unbegründet. Quine vertritt keine anti-realistische Position. Er bestreitet nicht, daß es eine externe Wirklichkeit gibt. Statt dessen erhebt er auf der Grundlage seiner erkenntnis-theoretischen Überlegungen den Anspruch, zu erklären, worauf wir uns eigentlich beziehen, wenn wir sprachlich auf die Realität Bezug nehmen. Quine trennt nämlich die Frage nach dem Realismus von der semantischen Frage nach der Möglichkeit einer eindeutigen Referenz zwischen Sprache und Welt. Dabei ist zu beachten, daß er die Korrespondenztheorie nicht völlig über Bord wirft;[23] er vertritt vielmehr eine Version derselben, wie es auch aus den verschiedentlichen Verweisen auf Tarski zu entnehmen ist. Nimmt man nun Rücksicht auf die Quinesche Unterscheidung zwischen Ontologie und Epistemologie, so scheint die Spannung zwischen Realismus und Instrumentalismus auflösbar zu sein. Die Unerforschlichkeit der Referenz bzw. die Relativität der Ontologie läßt sich von dem epistemologischen Standpunkt her wohl erklären. Quines epistemologische Betrachtungsweise führt zu Aporien, wenn man die ontologischen Annahmen, die ihr zugrundeliegen, nicht angemessen berücksichtigt. Im Unterschied zur traditionellen Epistemologie, die der Idee einer Letztbegründung unseres  Wissens von der Außenwelt verhaftet bleibt, setzt Quines naturalisierte Epistemologie die Ontologie des alltäglichen Weltbildes voraus.

          Vor diesem Hintergrund ließe sich prima facie die Spannung zwischen den beiden Polen der Quineschen Philosophie folgendermaßen auflösen: Von dem epistemologischen Standpunkt betrachtet, ist die Referenz unerforschlich, da die Frage, worauf sich die sprachlichen Ausdrücke beziehen, keine Tatsachenfrage ist. Vom ontologischen Standpunkt bzw. vom  Standpunkt der Heimatsprache betrachtet  läßt sich hingegen die Relativität der Referenz aufheben. Bei Referenzfragen  in unserer Sprachgemeinschaft können wir nämlich uns mit der unkritisch akzeptierten Hintergrundsprache bescheiden und ihre Wörter wörtlich verstehen. In diesem Fall können wir „robuste Realisten” sein, denn die Referenz zu einer Beziehung zwischen unserer Wörtern und den außersprachlichen Gegenständen zu werden scheint.[24] Quine drückt sich in diesem Zusammenhang folgendermaßen aus: „To say what objects someone is talking about is to say no more than how we propose to translate his terms into ours… The translation adopted arrests the free-floating reference of the alien terms only relatively to the free-floating reference of our own terms, by linking the two. The point is not that we ourselves are casting about in vain for a mooring. Staying aboard our own language and rocking the boat, we are borne smoothly along on it and all is well; ’rabbit’ denotes rabbits, and there is no sense in asking ’rabbits in what sense of rabbit’? Reference goes inscrutable if, rocking the boat, we contemplate a permutational mapping of our language on itself, or if we undertake translation.”[25]

          Aus der Äußerung Quines ergibt sich, daß nach ihm die angebliche Bestimmtheit der Referenz in der Muttersprache darin besteht, daß wir unkritisch annehmen, daß „Kaninchen” für Kaninchen steht und daß es keinen Sinn ergibt weiter zu fragen. Diese Argumentation weist insofern eine Schwäche auf, als sie der angeblichen Bestimmtheit der Referenz in der eigenen Sprache einen trivialen Charakter verleiht. Worauf immer sich nämlich das Wort „Kaninchen” beziehen mag, werden wir auf die Frage, worauf es sich beziehe, immer dieselbe triviale Antwort geben: „Kaninchen” steht für Kaninchen. Mit der Aporie des unendlichen Regresses konfrontiert versucht Quine, das Problem dadurch zu lösen, daß er auf unsere alltägliche im allgemeinen gut funktionierende sprachliche Praxis hinweist, mit der wir keinen Grund haben zu brechen. Es ist nämlich der Rekurs auf diese sprachliche Praxis, der den drohenden Regreß der Referenzrahmen und Hintergrundsprachen beendet. Die Unbestimmtheit der Referenz scheint somit dadurch überwunden zu werden, daß man nämlich mit der Reihe seiner Fragen nach der Referenz an einen Punkt kommt, an den man sich mit einer gegebenen Antwort zufriedengibt.

 

III)

 

Quines philosophischer Hauptverdienst in der Sprachtheorie besteht vielleicht darin, auf die Bedingungen hingewiesen zu haben, unter denen das Bezugnehmen auf Gegenstände möglich ist. Quine fragt sich, was darunter zu verstehen sei, daß ein sprachlicher Ausdruck sich auf etwas beziehe. Der Aspekt des Problems, den Quine völlig richtig sieht, ist folgender: Geht man von einer behavioristischen Semantik aus, so reicht das empirische Material des Sprachverhaltens allein nicht, uns die Referenz der Ausdrücke festzulegen. Im Rahmen der radikalen Übersetzung läßt sich die Referenz der Ausdrücke in der Eigenborenensprache nur relativ zu einem bestimmten aber nicht einzigen System analytischer Hypothesen fixieren, die nicht fertig vorliegen, sondern  jeweils den praktischen Erfordernissen der Kommunikation entsprechend erfunden bzw. produziert werden müssen. Im Kontext unserer eigenen Sprache läßt sich die Referenz nur relativ auf den vorgegebenen  Individuationsapparat festlegen, den wir dennoch prinzipiell durch andere mögliche Individuationsapparate auswechseln können. In beiden Fällen sowohl der radikalen Übersetzung als auch der Muttersprache bleibt die Wahl der Rahmensprache behavioral unbestimmt. Angesichts dieser Situation blieb für Quine nur der pragmatische Ausweg übrig.

          Aus der Argumentation Quines ergibt sich, daß der Begriff der Referenz nicht empirisch-naturalistisch geklärt werden kann, sondern geradezu zu einem leeren Begriff wird. Besteht nämlich zwischen verschiedenen Interpretationen der Referenz objektiv kein Unterschied, so kann ich selbst nicht wissen, worauf sich mein Wort „Kaninchen” bezieht, sollte Referenz eine Sache des Sprachverhaltens sein.  An den bisherigen Überlegungen ist deutlich geworden, daß die Aporien der Referenz zuletzt aus den Quineschen naturalistischen Versuch resultieren, die Vermittlung zwischen Sprache und Welt mit den methodischen Mitteln der empirischen Wissenschaft zu klären.

          Es ist bemerkenswert, daß im Rahmen der empirisch-naturalistischen Position Quines Fragen auftreten, die über die Grenzen einer behavioristischen Semantik in die Richtung der Transzendentalphilosophie zu weisen scheinen. So wie Kant gefragt hatte, unter welchen Bedingungen Erfahrung möglich ist, so wird hier gefragt, unter welchen Bedingungen wir uns mit anderen über Dinge sprachlich verständigen. Und so wie Kant die Frage dadurch beantwortet, daß er zu Voraussetzungen zurückging, unter denen Erfahrung möglich begriffen werden kann, so wird hier auf Voraussetzunen zurückgegangen, unter denen sich unser Bezugnehmen auf Gegenstände begreifen läßt. Diese Voraussetzungen scheinen nun insofern einen quasi-transzendentalen Charakter zu haben als sie deutlich machen, daß Referenz eine in unserem Sprechen jeweils erbrachte Leistung ist. Quine meint nämlich, daß die Bezugnahme auf Objekte durch diese Voraussetzungen (die sogenannten analytischen Hypothesen) bedingt sei und zwar in dem Sinne, daß sie einen bestimmten Rahmen – wenngleich nicht einen einzig möglichen – darstellen, innerhalb dessen wir allein über Gegenstände sprechen können. Quine sowie Kant geht davon aus, daß Erfahrung immer nur innerhalb irgendeines theoretischen Rahmens möglich ist. Anders aber als Kant, der gemeint hat, diesen Rahmen definitiv bestimmen zu können, hält Quine hingegen an der inhaltlichen Offenheit des theoretischen Rahmens in Wissenschaft und Philosophie fest. In diesem Zusammenhang läßt sich wohl die prima facie erstaunliche Bemerkung Quines verstehen, daß Wahrheit und Ontologie zur transzendentalen Metaphysik gehören: „In their elusiveness, at any rate – in their emptiness now and again except relative to a broader background – both truth and ontology may in a suddenly rather clear and even tolerant sense be said to belong to transcendental metaphysics.“[26]

 



[1]   Vgl. Quine, Epistemology Naturalized, in Quine, Ontological Relativity and Other Essays, New York 1969, S. 74.

[2]    Vgl. Quine, a.a. O., S. 72

[3]   Vgl.Quine, Word and Object, Harvard 1960, S. 93, 73.

[4]   Vgl.Quine, Ontological Relativity, in Quine, Ontological Relativity and Other Essays, S.48, 50, 66.

[5]   Vgl.Quine, a.a.O., S. 50;ders. Reply to Smart, in D.Davidson/J.Hintikka, Words and Objections. Essays on the Word of W.V.Quine, Dordrecht 1969, S. 293: „existence in its final estate is theoretical“.

[6]   Vgl. Quine, a.a. O., S. 48.

[7]   Vgl. Quine, Pursuit of Truth, Cambridge 1990.

[8]   Vgl. Quine, Word and Object, S. 12.

[9]   Vgl. Quine, Theories and Things, Harvard 1981, S. 21-2.

[10]  Vgl. Quine, Theories and Things, S. 179-80.

[11]  Vgl. Quine, The Ways of Paradox and Other Essays, Harvard 1976, S. 65.

[12]  Vgl. Hierzu auch R.Schantz, Wahrheit, Referenz und Realismus, Berlin-New York 1996, S. 207.

[13]  Vgl. Quine, Two Dogmas of Empiricism, in Quine, From a Logical Point of View, New York: Harper 1963, S. 44.

[14]  Vgl. Quine, Theories and Things, S. 1.

[15]  Vgl. Quine, Reply to Stroud, Midwest Studies in Philosophy, 6(1981), S. 474.

[16]  Vgl. Quine, Designation  and Existence, in T.M.Olshewsky (ed.), Problems in the Philosophy of Language, New York 1969, S. 663.

[17]  Vgl. P.A.Schilpp (ed.), The Philosophy of Rudolf Carnap, La Salle Illinois 1965, S. 869.

[18]  Vgl. P.A.Schilpp (ed.), a.a.O., S. 870.

[19]  Vgl. R.Creath (ed.), Dear Carnap, Dear Van: The Quine-Carnap Correspondence and related Work, Berkeley and Los Angeles 1990, S. 406.

[20]  Vgl. Quine, From the Logical Point of View, S. 103.

[21]  Vgl. H.Field, Quine and the Correspondence Theory of Truth, Philosophical Review (83) 1974, S.200-28.

[22]  Vgl. S. Leeds, How to Think about Reference, Journal of Philosophy, 70(1973), S.485-503.

[23]  Während Quine auf die heuristische Funktion der theoretischen Entitäten im Erkenntnisprozess hinweist, hält er anderseits an der Idee der Korrespondenz fest. Er nimmt eine Mittelstellung zwischen Realismus und Instrumentalismus ein, welche in seinem Aufsatz Limits of Knowledge klar zum Ausdruck kommt: „Are the hypothetical particles of physics and the abstract objects of mathematics real, of mere heuristic fictions?…. We might say of hypothetical particles and mathematical objects what Voltaire said of God: that if they hadn’t existed they would have to be invented. Who is to say, then, wether they exist or were invented? Have we here reached the limit of knowledge, the unanswerable question? I think not. If we subscribe to our physical theory and our mathematics, as indeed we do, then we thereby accept these particles and these mathematical objects as real; it would be an empty gesture meanwhile to cross our fingers as if to indicate that what we are saying doesn’t count„. Vgl. Quine, The Limits of  Knowledge, in Quine, The Ways of Paradox and Other Essays, S. 64-5.

[24]  Vgl. Hierzu auch R. Gibson, Enlightened Empiricism: An Examination of Quine’s Theory of Knowledge, University of South Florida Press 1988, S. 141. Quine schreibt dem epistemologischen Standpunkt keine Priorität zu. Im Gegenteil liegt immer schon dem epistemologischen Standpunkt der ontologische Standpunkt voraus. “Epistemology, on this view, is not  logically prior somehow to common sense or to refined common sense which is science; it is a part rather of the overall scientific enterprise, an enterprise which Neurath has likened to that of rebuilding a ship while staying afloat in it„. Vgl. Quine, The Ways of  Paradox and Other Essays, S. 253.

[25]  Vgl. Quine, Theories and Things, S. 20.

[26]  Vgl. Quine, Ontological Relativity, in Quine, Ontological Relativity and Other Essays, S. 26.