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Nr.1021

An de Cuers

Paris, 13. April 1861.

Lieber Pater!

Seit Montag leide ich ganz ordentlich an Grippe; ich kann nicht einmal meine Anbetungsstunden verrichten, wohl aber die hl. Messe feiern. Ich glaube, daß sie noch einige Tage andauern wird, wenn es Gott so will.

In einigen Tagen werde ich wissen, was das Modell und die Prägung Ihrer Medaillen kosten werden. Es ist mir ein Gedanken gekommen: auf der Rückseite der Medaille sollte U. Lb. Frau vom Hlst. Sakrament wie folgt dargestellt werden: die hl. Jungfrau soll das Jesuskind vor sich halten; dieses sollte in einer Hand das Ziborium und in der anderen eine Hostie halten. Diese Idee wird als neu und gut empfunden; was halten Sie davon? Rundherum würde man einen Schrifttext anbringen, der die einzelnen Kategorien unterscheidet.

Ich denke, man läßt uns wegen der Enteignung noch einige Zeit in Ruhe; ich werde Ihnen in einem längeren Brief darüber berichten.

Ich habe nicht mehr die Kraft, an P. Martin bezüglich dieser Reise zu seiner Familie zu schreiben. Meine Meinung ist es, daß er nicht hingehen und sich bedanken sollte; dazu sind weder die Zeit noch die Umstände geeignet. Wir hatten Schwierigkeiten mit dem Bischof von Nantes; dies würde den Anschein eines kleinen Triumphes erwecken.

Adieu, ich umarme Sie

Eymard.


Nr.1022

An Marianne

Paris, 14. April 1861.

Liebste Schwestern!

Entschuldigt mich, wenn ich Euch noch nicht geschrieben habe, ich hatte so unmöglich viel zu erledigen; dann erwischte mich seit Dienstag eine Grippe, die mich nicht aus dem Haus läßt, ohne jedoch die Feier der hl. Messe auszulassen.

Ich kündige Euch zuerst an, daß Ihr ein herrliches Banner erhalten werdet und ich fürchte mich nicht zu behaupten, daß es ohne Zweifel das schönste Banner von La Mure sein wird. Es wird Euch 220 Franken kosten. Auf der einen Seite stellt es das Monogramm Marias in halbfeinem Gold gestickt, dar; auf der anderen Seite wird das Bild Marias zu sehen sein. Es wird alles, was zum Aufhängen des Banners dazugehört, dabeisein.

Bezüglich der Frauen Seymat und Julia bin ich noch ohne Nachricht; wir stehen in diesen Tagen in Paris mitten in so vielen Arbeiten, und die Beamten der Ministerien sind derartig mit zeitlichen Angelegenheiten und Vorbereitungen in Anspruch genommen, daß man uns jeden Tag erwidert: Ihr müßt noch ein wenig warten. Nur soviel kann ich bis jetzt sagen; daher kann ich auch bezüglich dieser guten Damen, die ich so gerne unter Verpflichtung nehmen würde, nur das gleiche sagen. Versichert ihnen, daß ich ihre Angelegenheiten verfolge, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt bräuchte es für Fräulein Seymat eine gute Handreichung vom Präfekten in Grenoble.

Laßt Euch nicht allzusehr einschüchtern von verschiedenen Gerüchten und Unglücksmeldungen, die umgehen. Gott ist hier, die hlst. Jungfrau beschützt uns, Jesus ist immer mit seiner Kirche. Aus diesem ganzen Konflikt wird die Ehre Gottes hervorgehen.

Adieu, gute Schwestern, liebt unablässig Unseren Herrn und seine hl. Mutter! Haltet Euch fest zu Füßen des Hlst. Sakramentes wie die Engel, und laßt die Welt herumtaumeln wie das Stroh in einem Wirbel.

Euer im Herrn ergebenster Bruder

Eymard, Sup.

An Fräulein Eymard Marianne,

du Breuil-Straße, La Mure d'Isère.


Nr.1023

An de Cuers

Paris, 21. April 1861.

Lieber Pater!

Es geht mir deutlich besser und ich habe am vergangenen Donnerstag wieder meinen Dienst aufgenommen. Es bleibt mir noch ein kleiner Rest am Morgen, aber dies ist nichts, ein Fünftel der Migräne. Ich habe gepredigt, wo ich an der Reihe war; das will Ihnen sagen, daß es aufwärts geht.

Ich schicke Ihnen die Rechnung des Herrn Picard und danke Ihnen für all das Geld, das Sie für uns auf die Seite gelegt haben, oder besser: das uns der lb. Gott durch Sie sendet: es ist gerade recht gekommen.

Ihre Medaille ist in Bearbeitung und wird nicht sehr teuer, wohl aber sehr schön werden; ich habe die Tiara durch die Königskrone ersetzen lassen; das nimmt sich eindrucksvoller aus.

Auf der Rückseite werde ich das anfertigen lassen, was Sie mir für die drei Klassen hergesandt haben; ein einfaches IHS wird vielleicht etwas mager sein (d a s O r i g i n a l z e i g t e ü b e r d e m I H S e i n e s t r a h l e n d e H o s t i e); dieses Zeichen hätte vielleicht in der Mitte seinen Platz; wenn Sie nichts mehr darüber schreiben, nehme ich an, daß wir die ursprüngliche Idee ausführen lassen wollen.

P R E I S:

Stichel, Monstranz, usw.................................................75 Fr.

Klopfstempel .................................................................12 Fr.

3 Stempel mit Inschrift für die Rückseite........................36 Fr.

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123 Fr.

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MEDAILLEN-PREIS:

Nr.8-Silber, 12 ne, 27 -................................................2,25 pro Stück

weißes oder gelbes Kupfer: 12 Dutzend ................. 10,00 Fr.

0,0694 pro Stück.

Ich versuche, Ihnen einen Bruder zu senden, wenn es mir möglich ist; ich kann nämlich begreifen, wie allein Sie sich fühlen werden: außer der liebe Gott hat bereits den Fahnenflüchtigen ersetzt.

Diese Enttäuschung des hochw. Daspres hat mich geschmerzt; heute hat er mir geschrieben. Leider! Gott will keine ängstlichen und zögernden Leute.

Wir haben einen Priesterpostulanten im Haus; er macht Exerzitien, ist 28 Jahre alt, ein ehemaliger Wachtmeister; er scheint zu taugen, aber man muß mit der genauen Beurteilung abwarten. Bis jetzt macht er seine Sache gut und gefällt.

Nichts aus Lyon; es scheint, daß Schwierigkeiten auftauchen; schon seit langem habe ich nichts mehr erhalten; beten und warten wir ab! Übrigens steht das Personal noch nicht bereit.

Nichts Neues bezüglich der ministeriellen Rundschreiben über die Kongregationen; ich denke, dies ist eine Warnrakete, um Furcht zu erzeugen oder, wie andere meinen, nur gegen die Ausländer gerichtet.

Der Meister des Paradieses wird es schon verstehen, sich selber zu schützen.

Adieu, lieber Pater und teure Brüder!

Ganz Ihr

Eymard, S.S.


Nr.1024

An de Cuers

Paris, 1. Mai 1861.

Lieber Pater!

  1. Es geht mir gut, jetzt sogar sehr gut; habt keine Sorge um mich; mein Arm zeigt keine Folgeerscheiungen, ich habe Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
  2. Sie können es mit diesem jungen Mann versuchen, aber weisen Sie Raimund ab und betrachten Sie Pater Viktor lediglich als bezahlten Taglöhner. Die Gesellschaft muß alle Prüfungen seitens der Menschen durchschreiten; wir müssen mit dieser armen menschlichen Natur vertraut werden. Weil der Anbetungsdienst ein königlicher Dienst ist, müssen wir uns einstweilen mit jenen Leuten begnügen, die wir haben, damit der Gottkönig nicht von seinem Thron herabsteigen muß.
  3. Ihre Medaillen werden schön ausfallen, es wird viel mit Sticheln gearbeitet.

Sie haben mir große Freude gemacht, mir das zu wiederholen, was P. Leroyer über den hl. Josef gesagt hat; man merkt, wie die eucharistische Gnade an dieser großmütigen Seele arbeitet; das Feuer leistet seine Arbeit. Wenn ich ein paar kleine eucharistische Einkehrtage auf dem Programm hätte, würde ich es Ihnen sagen, aber ich weiß noch nichts.

4. Hochw. Latil fürchtet sich vor dem Hlst. Sakrament, er hat Angst, Gott könnte ihn rufen; er will zwar diesen Gnadenzug versuchen, aber auf eine Weise angezogen werden, die ihm Genugtuung verschafft; und Gott hat ihm nichts gesagt, und somit ist er ausgetreten. Reden Sie mir nicht von jenen Leuten, die nur aus Eigeninteresse kommen und in der edlen und reinen Liebe Unseres Herrn keine Motivierung sehen können!

5. Ich habe heute die Übungen des Noviziates begonnen; das Wichtigste ist eine tägliche Konferenz über das klösterliche und eucharistische Leben; sodann die genaue Anwendung der Ordensregel; dies wird für mich eine große Arbeit werden, aber mit Gottes Hilfe wird alles gelingen.

6. Ihr Wachs ist bestellt.

7. Vor fünf Tagen habe ich einen Sprung nach Lyon gemacht. Hochw. Chevrier wollte mich sehen, um an Ort und Stelle die Lage und die Personen zu begutachten. Ich hielt mich 24 Stunden auf und habe sonst niemanden getroffen. Ich war von hochw. Chevrier sehr erbaut; er will die Gesellschaft bedingungslos annehmen und sich darin voll einsetzen. Der Raum, welchen er für 6 Jahre zum Preis von 4000 Fr. gemietet hat, und den für das erste Jahr einer seiner Freunde zahlt, ist für eine Adaptierung zu einer Kapelle geeignet.

Aber nun kommt die zweitrangige Frage: Herr Chevrier hat das schöne Werk der Erstkommunion, dem er sich seit einigen Jahren widmet; sein Haus ist offen zur Unterbringung und Betreuung von armen Kindern, die sich unter seiner Leitung auf die Erstkommunion vorbereiten, als wären es seine eigenen Kinder. Er beherbergt sie zwei oder drei Monate je nach ihrem Bedürfnis und ihrer Sittsamkeit; er vollbringt etwas wirklich Gutes, sein Werk genießt allseitige Sympathie. Auch wir bedürfen eines Werkes, das eucharistisches Apostolat ausübt; andernfalls werden unsere Anbeter in ihren freien Stunden ihre Zeit vertrödeln; nicht alle können in der Seelsorge tätig sein. Und bei den Kindern braucht es eine durchgehende Betreuung. Was mich betrifft, so gefällt mir dieses Werk; ich spüre, daß einiges umgestellt werden muß, damit die Arbeit stets zweitrangig bleibt; nur wenn wir uns dieses Werkes annehmen, läßt man uns nach Lyon kommen. Unser Werk der Erstkommunion in Paris sichert uns das volle Wohlwollen der kirchlichen Autorität. Ein ausschließlich kontemplatives Leben kann nicht voll eucharistisch sein: der Feuerherd hat eine Flamme. Nun erwarten wir den Kardinal, um ihm die Sache zu unterbreiten. Sein Neffe, Herr Serres, ist für unsere Zusammenlegung. Der Bischof von Charbonnel und Hochw. Chevrier werden beim Kardinal die nötigen Schritte unternehmen.

8. Ich habe nicht den Mut, vor Ihnen über Herrn Martin und seinen Brief zu schweigen; bereits seit einiger Zeit ahnte ich etwas davon. Wurde ihm mein letztes Schreiben übergeben? Ich glaube nicht, weil er mir nichts davon erwähnt; ich bedauere es, daß Sie ihm diesen nicht heute gegeben haben; wie auch immer, Sie waren an Ort und Stelle und müssen die Sache beurteilen.

Übergeben Sie ihm bitte diese beigelegten Zeilen. Wir dürfen noch nicht entscheiden, er hat Gelübde; wir müssen vielmehr sehen, was er tun wird; wenn er sich selber zurückzieht, so haben wir keine Verantwortung.

Sollte dies der Fall sein, dann wären Sie nicht zahlreich genug; schreiben Sie mir sofort, dann werde ich Ihnen einen Bruder von hier schicken. Erinnern wir uns, daß p e r m u l t a s t r i b u l a t i o n e s o p o r t e t n o s i n t r a r e i n r e g n u m D e i.

Unsere Grüße an alle!

Ganz Ihr

Eymard.

P.S.- Haben Sie keine Furcht bezüglich meiner Anfrage beim Bischof von Nantes: es handelte sich lediglich um die Bitte einer Erklärung, weil ich denke, daß kein Bischof namentlich angegeben wurde; die Ehre bleibt unangetastet.


Nr.1025

An de Cuers

Paris, 6. Mai 1861.

Liebe Pater!

Ich habe Ihren Geldbrief erhalten.

Es tut mir leid wegen Ihrer zwei Sorgen; Sie glauben zurecht, daß es nicht unsere Schuld ist; und wäre es dies gewesen, dann hätten Sie Nachsicht genug, um die Dinge der Barmherzigkeit anheimzustellen.

  1. So sind also drei Prägstöcke für Ihre Medaillen beim Abziehen in Brüche gegangen; kurz gesagt: der Arbeiter bedauert es unendlich; niemals sei ihm etwas derartiges passiert! Dreimal hat der Stahl nicht standgehalten! Endlich ist der vierte Versuch geglückt; man wagt es nicht, einen bestimmten Tag zu versprechen; es wurde mir nur gesagt: in einigen Tagen.
  2. P. Locudent hätte am Samstag ankommen sollen; ich hatte ihm versprochen, daß er auf der Durchreise seine Schwester besuchen kann. Er hatte irgendetwas zu regeln, es war vereinbart. Was ging nun vor? Ich weiß es nicht.

Ein anderesmal werde ich auf mehr Genauigkeit wertlegen oder ich drücke mich weniger ausführlich aus.

Was soll man machen! Die Welt wird reden, Gott wird weiterhin seinen Willen kundtun, und die Heiligen werden trotz allem bestehen.

3. Die Angelegenheit "Superior" vergesse ich nicht; aber bevor man ein Prinzip verwirklichen kann, muß man den Rohstoff zur Verfügung haben, wir aber werden weniger, denn ich zähle überhaupt nicht auf Herrn Dhé: die Situation seines Vaters wird ihn zwingen sich zurückzuziehen.

Nur Mut, guter Pater, b o n a m i x t a m a l i s; die Ehre Unseres Herrn wird jedoch stärker sein als alle Unliebsamkeiten und Enttäuschungen. Ihr Kassastand beträgt 1.187.

Ich schließe eilig und bleibe

ganz Ihr

EYD.


Nr.1026

An den Architekten Louis Perret

10. Mai 1861.

(Einige von P. Eymard in einem Brief des Fr. Carrié hinzugefügte Worte)

Grüßgott, lieber und teurer Freund und Bruder!

Wir sind sehr gespannt auf Ihre Nachrichten. Die Unseren sind gleich geblieben.

Unser Herz für alle ist Ihnen jederzeit ganz ergeben,

Eymard

Sup.


Nr.1027

An de Cuers

Paris, 20. Mai 1861.

Lieber Pater!

  1. Gestern, am Pfingstfest, hatten wir eine herrliche und trostvolle Erstkommunion- und Firmungsfeier: insgesamt 63.
  2. Morgen beginnen die Exerzitien unserer Weihekandidaten für Samstag, um 7 Uhr früh in Saint Sulpice; und ich wurde solange gebeten, bis ich zusagte, in Beauvais Weiheexerzitien zu predigen. Ich wäre glücklich, wenn Gott das Herz einiger Anbeter rührte!
  3. Ihre Medaillen werden geprägt; Sie werden diese am Freitag oder Donnerstag dieser Woche erhalten; sie sind sehr hübsch.
  4. Hochw. Martin befindet sich in Morbihan; er schreibt mir, und Sie können sich ausdenken was! Er kündigt mir an, daß er bei den Trappisten von Timadeuc eintreten werde; ich rate es ihm sehr.
  5. Sobald wir unsere Diakone haben, werde ich Ihnen P. Locudent senden; ich wollte Ihnen einen Bruder schicken, aber da ist die Bescherung: anstatt daß er nach Marseille ging, tritt er h e u t e von der Gesellschaft aus.

Leben Sie wohl, guter und lieber Bruder; es lebe das Kreuz! Das Kreuz war unsere Erlösung und heiligt uns: es wird eines Tages blühen.

Ganz Ihr

Eymard.

Tausend brüderliche Grüße dem guten P. Leroyer und allen!


Nr.1028

An die ehrw. Mutter Maria Rosa vom Herzen Jesu, Gründerin der Dominikanerinnen

(Mitteilung der Privilegien)

  1. Die ehrw. Mutter Maria Rosa vom Herzen Jesu,
  2. Mutter Maria Dominika vom Hlst. Herzen,
  3. Mutter Maria Thomas vom Hlst. Sakrament,
  4. Mutter M. Katharina vom hl. Namen Jesu,
  5. Mutter M. Agnes von der Geburt,
  6. Mutter M. Philomena vom Kreuz

Fräulein:

Mit Freude schließen wir alle oben angeführten Personen der Gesellschaft vom Hlst. Sakrament an, damit sie an den Ablässen der Aggregation und an den Verdiensten der Gesellschaft teilhaben können.

Paris, Fronleichnam, am 29. Mai 1861.

Eymard, Sup.


(Nr.0941)

An Frau Spazzier

Mai 1861.

Kein Tagesdatum; im franz. Katalog ist der Brief als letzter des Mai 1861 eingeordnet. In Band B steht: Mai 1860

Ich stimme Ihnen zu diesem eucharistischen Gelübde gerne zu, teure Tochter im Herrn, aber für je ein Jahr, jedes Jahr am Fronleichnamsfest zu erneuern.

Der Gegenstand dieses schönen Gelübdes werden Ihre durch den Gehorsam festgelegten Anbetungen sein; um aber jede Beunruhigung des Gewissens zu vermeiden, sollen Sie wissen, daß Sie Ihr Gelübde nicht verpflicht, wenn Sie auf Reisen sind, wenn Sie erkranken oder derart geschwächt wären, daß Sie ohne Unvorsichtigkeit nicht aus dem Haus gehen könnten: in diesem Fall werden Sie Ihre Leiden als Anbetung aufopfern.

Was den Geist des Gelübdes betrifft, so besteht er darin, daß Sie alle Handlungen auf die Verherrlichung Unseres Herrn im Hlst. Sakrament beziehen und daß Sie aus ihnen den Zweck Ihres Lebens machen. - Jesus hat gesagt: Wer mich ißt, wird durch mich leben.

Legen Sie dieses Gelübde am ersten Tag des Monats Juni ab: dies wird die erste eucharistische Blume sein, die Sie dem König der Liebe darbringen.

Eymard

Sup.


Nr.1029

An Frau v. Grandville

Paris, 9. Juni 1861.

Gnädige Frau und teure Tochter im Herrn!

Sie haben ganz recht, sich über mich zu beklagen; nicht als hätte ich Sie vergessen (ich habe vielleicht niemals mehr für Sie gebetet), aber meine Kraft und Energien ließen mich im Stich; ich war erkältet, dann habe ich in Beauvais Exerzitien gepredigt; dazu kamen die Predigten in der Fronleichnamsoktav und zu Pfingsten die Erstkommunionfeier von 63 Kindern; schließlich war meine arme Natur ein bißchen faul.

Ich wollte Ihnen diese niedergeschriebenen Exerzitien senden; die Arbeit ist vollendet, in einigen Tagen werden Sie sie erhalten. - Bezüglich der Exerzitien unserer Schwestern nebenan dürfen Sie nicht damit rechnen; ich denke, sie werden Ende Juni stattfinden.

Es scheint, Unser Herr läßt Sie Exerzitien im Bett halten, Exerzitien des Leidens und der Sammlung. Nun denn, fügen Sie sich seinem Willen: das ist die beste Buße und das vollkommenste Fegfeuer. In Zeiten der Krankheit ist alles unterbrochen, außer die Vereinigung mit Gott, einige gute und häufige Stoßgebete - und die Übung der Geduld als Königin obenan.

In zwei Punkten wollte ich Sie schelten: erstens wegen Ihrer Versuchung, im Anbetracht Ihrer Fehler und Armseligkeiten die Kommunion wegzulassen. Hüten Sie sich wohl, dies zu tun! Was würde aus Ihnen werden ohne die hl.Kommunion, die Quelle all Ihrer Tugend, und zwar die beste von allen?

Zweitens, daß Sie sich zu sehr über Ihre Charakterfehler beunruhigen. Es ist ja wahr: Sie sind, was man Ihnen gesagt hat und Sie werden es noch lange sein; das ist die Rinde des Baumes, das ist der Dorn der Blume, der sie behütet. Mut, arme Tochter! Seien wir dem armen Vater Adam nicht zu böse wegen der Dornen und Disteln, die er uns hinterlassen hat: dies läßt uns demütig bleiben, läßt uns die Geduld mit uns selbst üben, und zeigt uns, wie gut Jesus ist!

Ich habe eben die Fronleichnamsoktav in der Kirche von St. Thomas von Aquin gepredigt; gestern abend war der Schluß: ich bin glücklich, ein wenig von Unserem Herrn und Meister sprechen zu können.

Nur Mut! Bestrafen Sie nicht mein Schweigen durch ein allzulanges Schweigen Ihrerseits.

Ich segne Sie im Herrn und bleibe Ihr

ergebenster

Eymard.


Nr.1030

An Frl. Stephanie Gourd

Paris, 10. Juni 1861.

Teure Tochter im Herrn, wie lange ist es doch, daß ich Ihnen antworten wollte! Ich konnte dafür keine freie Zeit finden. Ich habe mehrere Exerzitienkurse erteilt, die mir viel Zeit gekostet haben. Wenn Ihnen auch meine Feder nicht geschrieben hat, so ist mein Gebet Ihnen gefolgt und es bringt Sie, die Tochter seines Herzens, die er mit sovielen Gunsterweisen seines Herzens geschmückt hat, unablässig dem Herrn dar. Und wenn Sie nichts zu sagen wissen, so haben Sie doch Grund genug, seiner göttlichen Güte zu danken. Sehen Sie, wie großmütig sie zu Ihnen ist. Für Sie allein wohnt er in seinem hl. Tabernakel neben Ihrem Haus. Niemand hat ein höheres Privileg!

Hören Sie auch nicht auf diesen unsinnigen Gedanken, Ihre Anwesenheit wäre (für den Herrn) entehrender als Ihre Abwesenheit; daß es besser wäre für Sie, nicht vor den Herrn hinzutreten. Ein Kind, das schläft oder leidet oder geistesschwach ist, hat im Hause seines Vaters immer seinen Platz und wird von ihm geliebt; seine Anwesenheit gereicht dem liebenden Herzen zur Freude.

Gehen Sie also immerfort zum Herrn und trachten Sie sich ihm bis ins einzelne zu schenken, ihn mehr durch die Sammlung anzubeten; seien Sie bestrebt, während Ihrer Anbetung zu seinen Füßen alle Gedanken zu verscheuchen, die mit der Anbetung nichts zu tun haben, auch wenn sie an sich gut sein mögen; beschäftigen Sie sich dabei mit niemandem außer mit Jesus und mit sich selbst.

Wenn Sie für Ihre Angehörigen oder Ihre Arbeiten beten wollen, verwenden Sie dafür bitte 10 Minuten oder eine Viertelstunde erst am Schluß.

Nehmen Sie sich die Zeit zum nötigen Schlaf; keinen Schlafentzug! Ich finde, daß Sie etwas spät zur Ruhe gehen.

In die Dinge Ordnung hineinzubringen, wird nach und nach schon kommen. Sie sind in erster Linie die Herrin des Hauses.

Leben Sie wohl, gute Tochter, verweilen Sie stets in Gottes gütigen Händen und lassen Sie sich von ihr leiten wie ein einjähriges Kind.

Ich segne Sie.

Im Herrn verbleibe ich

Ihr ergebenster

Eymard, S.


Nr.1031

An Frl. Danion

Paris, 10. Juni 1861.

Teuerste Schwester!

Am Ende der königlichen Oktav möchte ich Ihnen danken, daß Sie bei der ersten Vesper meiner gedacht haben, und Ihnen sagen, daß auch ich zu seinen Füßen Ihnen gar oft begegne und meine Huldigung mit der Ihren verbinde; das ist doch selbstveständlich.

Sie sind gewiß recht glücklich in diesen heiligen Paradiesestagen und verschlingen die hl. Hostie mit den Augen. Sie haben ganz recht, essen Sie ihn, diesen Gott der Liebe und des Lebens.

Wie ich höre, wurden die Gottesdienste der Fronleichnamsoktav überall fleißig besucht.

Da strahlt die schöne Sonne und sie wird auch endlich diese armen Herzen aus Stein und Wachs erhellen.

Das Heil ist nicht fern, wenn der Mensch den Weg zur hl. Hostie gefunden hat.

Ich habe in der Pfarrei des hl. Thomas von Aquin in Paris die Oktav gepredigt und ich gestehe, daß ich mich wohlfühlte, nach Herzenslust über unseren guten Meister zu sprechen.

Ich ging nach Beauvais, um in der Trinité Weiheexerzitien zu predigen, die ganz auf die Liebe Unseres Herrn ausgerichtet waren; und vielleicht konnte ich in den jungen Priesterherzen einige neue Funken entzünden. Darauf kommt alles an.

Die eucharistischen Berufe sind rar; man fürchtet sich davor, sich gänzlich Unserem Herrn zu verschreiben; und jene, die nicht einzig wegen Unseres Herrn kommen, gehen wieder fort. Leider, leider. Ich hätte niemals gedacht, daß es so wenig innerliche Seelen gibt, vor allem dort, wo die Liebe zur Eucharistie brennen sollte, wie einst im Abendmahlssaal!

Leben Sie wohl, gute Schwester, und bleiben Sie unserer Gnade treu. Ich weiß nichts von den Sühneschwestern, außer daß es der ehrw. Mutter besser geht und daß man über die Gründung in Chalons-sur-Marne sehr glücklich ist.

Ich segne Sie im Herrn

Ihr ergebenster

Eymard, Sup.


Nr.1032

An den Architekten Louis Perret

Paris, 11. Juni 1861.

Lieber Herr Perret!

Entschuldigen Sie meine Verspätung, Ihnen zu danken für diese schöne Blume, die Sie uns zur Erstkommunionfeier um Pfingsten gesendet haben: es war die bisher schönste und erbaulichste aller: 40 Knaben, 23 Jungarbeiter - 63. Wie hat uns Gott geehrt, indem er uns dieses schöne und liebenswürdige Werk geschenkt hat! Herr Daus hat neben uns eine Wohnung gemietet, ich konnte ihm uns gegenüber ein hübsches Zimmer mit einer schönen Aussicht ausfindig machen.

Er hält sich immerfort in Turin auf; wie er mir schreibt, soll er gegen Ende Juni kommen; dies wird eine liebenswürdige Nachbarschaft werden.

Auch Abbé Chevrier de la Guillotière hat ein Werk für die Erstkommunion ins Leben gerufen; er wünscht, sich mit uns zu vereinigen und uns nach Lyon zu ziehen. - Bischof de Charbonnel hat es übernommen, das entsprechende Gesuch an den Herrn Kardinal zu stellen; ich weiß nicht, was dabei herauskommen wird, aber wenn es Gott will, dann befinden wir uns auf dem Weg nach Lyon und mitten unter den Bedauernswerten. - Der Herr Abbé Chevrie hat in der Pfarre St. Andrä de la Guillotière den alten Turnsaal, der 2000 Personen faßt, gemietet.

Sie arbeiten also emsig da oben in der Sauvages. Was für eine schöne Aufgabe haben Sie doch darin, lieber Vater Perret, sie wiegt tausende andere auf, sie stellt eine fortgesetzte Predigt dar.

Gott möge Ihnen die volle Freude aus diesem Werk schenken!

Ihre gute und liebenswürdige Blinde hat sich an Ihren Grüßen sehr gefreut, noch mehr werden wir uns über Ihre Rückkehr freuen.

Bis bald, lieber Herr Perret!

Ihr ergebenster

Eymard

Sup.


Nr.1033

An de Cuers

Paris, 14. Juni 1861.

Lieber Pater!

1. Ihre Medaillen wurden am Mittwoch zur Eisenbahn gebracht; Sie müßten sie am Samstag, den 15., erhalten. Dieser arme Herr Coltat hat sechs Stichel zertrümmert, ich habe davon fünf als Beweise. Die Arbeiter, die ich gesehen habe, sagten mir, daß ihnen so etwas noch nie passiert sei; nur der Prägstock der Bruderschaft ging nicht in Brüche.

Ich weiß nicht, ob er Ihnen seine Rechnung übergeben hat.

Ich habe 401 Fr. als Rechnung und 1 Fr. für die Verpackung=402 Fr. gesehen.

2. Ich lege Ihnen den Brief von Herrn Martin bei, damit Sie und P. Leroyer mir Ihre Meinung dazu mitteilen.

P. Champion ist der Auffassung, daß wir ihn nochmals aufnehmen sollten, weil er es bereute und seinen Fehler zugegeben hat und auch weil er in der Gesellschaft keinen Fehler begangen hat, der einen Ausschluß verdiente; es liegt nur sein schuldhaftes Verhalten in der letzten Zeit vor.

Die Ordensregel sagt auch: P a t e a n t i l l i s e m p e r v i s c e r a m i s e r i c o r d i a e.

3. Was die Frage des Lokalobern betrifft, glaube ich, die allgemeine Praxis der anderen Orden und den Geist der Kirche zu übernehmen: ein Hausoberer wird für drei Jahre ernannt; damit bleibt einem wenigstens die Zeit, sich zu organisieren und eine gediegene Verwaltung zu führen.

4. Ich habe noch immer den Talar von P. Locudent hier; ich warte auf den Cousin der Fräuleins Bourges, um ihn zu überbringen; ich denke, daß er nicht abgereist ist; er hatte mir nämlich versprochen, ihn mitzunehmen.

Sonst gibt es hier nichts Neues; die zeitliche Frage des Herrn Dhé ist noch immer offen: er kann wegen seines Vaters nicht bleiben.

Ich habe in der Kirche St.Thomas v. Aquin um 8 Uhr abends die Oktav von Fronleichnam gepredigt; es ist dies das erstemal, daß wir diese Oktav in Paris predigen; sie wurde recht gut besucht.

Meine herzlichsten Grüße an alle Patres und Brüder.

Im Herrn ganz Ihr

Eymard, S.S.


Nr.1034

An Frau v. Grandville

Paris, 17. Juni 1861.

Gnädige Frau und teure Schwester im Herrn!

Mit der Eisenbahn nach Nantes sende ich Ihnen die kleinen Exerzitien, die ich Ihnen versprochen habe. Ich wünsche sehr, daß sie Ihnen gefallen; sie müßten aber eine Abschrift anfertigen lassen und mir das Manuskript dann zurückschicken, weil es für die Exerzitien dieser Damen bestimmt ist, die am Sonntag abend beginnen (niemand weiß, daß ich es Ihnen schicke). - Ich bin der Meinung, daß Sie diese Exerzitien nicht mitmachen, denn sie handeln über das Ordensleben, und Ihre Seele würde darin nicht die ihr entsprechende Nahrung finden. Es ist besser zu warten, bis Sie stärker sind und dann mehr persönliche Exerzitien halten: so wird Ihre Seele die Gnade ihrer Berufung finden.

Ich freue mich schon sehr, Sie in Paris wiederzusehen, gute Dame; es ist ja schon so lange her, daß ich Sie nicht mehr gesehen habe. Und wenn der lb. Gott will, daß ich Ihnen noch ein wenig helfen soll, so wird mich dies noch mehr freuen.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard, S.


Nr.1035

An de Cuers

Paris, 18. Juni 1861.

Lieber Pater!

Ich erwarte Ihre Äußerungen, um Herrn Martin zu antworten. Ich werde noch bis Freitag morgen zuwarten. Ich persönlich neige eher dazu barmherzig zu sein, weil er bereut und weil sein Austritt eher die Reaktion auf eine Versuchung war als ein Vergehen; und übrigens hat die Gesellschaft denn kein Herz der Barmherzigkeit? Dann wäre sie ihres Meisters unwürdig! Dies ist meine Meinung. Sagen Sie mir, lieber Pater, die Ihre.

Zur Frage Ihres Rücktritts: mir schwebt ständig das Empfinden eines gewaltsamen Zustandes vor Augen, den Sie unter der Last als Oberer verspüren.

Indes, Hand aufs Herz, halten Sie sich die Ehre und Liebe des Meisters, dem Sie dienen, vor Augen und sagen Sie mir, ob es sich bei nüchterner Abwägung dabei nicht etwa um eine Versuchung handelt. Gott bewahre mich, Ihre Lebenszeit zu verkürzen und Ihnen ein unmöglich zu tragendes Joch aufzulegen! Ich mag Sie zu sehr, als daß ich Sie dazu verpflichten würde.

Ich warte also auf ein Wort von Ihrer Seite, und zwar bald.

Ganz im Herrn Ihr

Eymard S.S.


Nr.1036

An Frau v. Grandville

Paris, 21. Juni 1861.

Gnädige Frau und teure Tochter im Herrn!

Trotz Ihres und meines Wunsches, Sie bei diesen Exerzitien anwesend zu sehen, ist es besser zuzuwarten; einmal, damit Sie gefestigter seien und dann, daß ich mehr für Sie Zeit habe. Ich hätte jetzt kaum Zeit, mich mit Ihnen zu befassen. Ich hoffe, daß Sie inzwischen mein Manuskript erhalten haben.

Soeben habe ich zugesagt, die Novene zum hl. Herzen Jesu in St. Sulpice vom 5.-14. Juli zu predigen. - Wenn Sie in Paris sind, können Sie hinkommen, aber dies wiegt eine kurze Betrachtung zu Füßen des Hlst. Sakramentes nicht auf.

Nur Mut! Gute Dame, trösten Sie sich mit der Hoffnung, mehr als all dies zu erhalten.

Ihr ergebenster

Eymard.

P.S. Man möchte von mir Auskünfte über eine Landwirtschaftsschule, die in Ihrer Nähe in Grand-Juan nahe bei Nantes liegt. Ist das Institut sittlich ratsam und religiös zu empfehlen? Die Anfrage kommt von einer durch ihren Adel und religiöse Überzeugung ausgezeichneten Familie, die zwei ihrer Söhne dort unterbringen möchte.


Nr.1037

An Marianne

Paris, 22. Juni 1861.

Liebste Schwestern!

Ich habe Euren Wertbrief erhalten und alles ist für Euer Banner bezahlt. Ich bin froh, daß es Euch gefallen hat. Ich werde mich um Eure Blumen kümmern, damit Ihr sie bis zu U. Lb. Frau im August bekommt.

Ich bitte Euch, diese Brieflein an ihre Adresse weiterzuleiten. Es war ausgeschlossen, für die Schwiegermutter Eurer Freundin, Frau Jouardet-Morel, eine Pension zu erreichen. Sie erbrachte nicht die dafür erforderlichen Bedingungen.

Ich möchte auch gern etwas für Frl. Seymat, die sich für ihre Familie geopfert hat, erreichen; ich hoffe.

Es geht mir gut, meine lb. Schwestern, beunruhigt Euch nicht um mich. Ich haben einen guten Arzt, es ist Jesus Christus. Wir sind hier alle wohlauf, noch nie mußte ein Arzt hierherkommen, um einen Kranken zu behandeln. Diese Damen sind auch wohlauf; nächste Woche werde ich ihnen die jährlichen Exerzitien predigen.

Möge Euch Jesus segnen und mit seinen Gnaden und Gaben erfüllen.

Euer im Herrn ergebenster

Eymard, S.


Nr.1038

An Frau v. Couchies

Jesus in der Hostie!

Paris, 2. Juli 1861.

Gnädige Frau!

Ich bin bei Ihrer Liebenswürdigkeit in großem Verzug und schulde Ihnen viel Dankbarkeit. Ich beginne also damit, Ihnen zu danken für die Blumenpflanzen, die sie durch Ihren Freund bringen ließen. Ich werde Unserem Herrn sagen, daß sie von Ihnen stammen.

Ich freue mich über die guten Nachrichten aus Lantigné. Sie haben diese Gnade des Himmels verdient, gute Dame, die Nächstenliebe wird stets auf Erden belohnt. Ich bete innig für diese erste Frucht der göttlichen Güte zu diesem Ehepaar; und heute, am Tag der Heiligung des hl. Johannes, werde ich noch mehr beten für diese gute Frau Blanche.

Ich habe für Fräulein Sterlingue alles gefunden, was sie braucht: einen jungen Mann mit Talenten, 21 Jahre alt, gutes Äußeres, intelligent; er besitzt auch bereits einige Kenntnisse im Handelsbereich; da er immer in der Familie gelebt hat, ist er zum gegenwärtigen Zeitpunkt frei; er lebt in L y o n, aber Fräulein Sterlingue müßte die Reisespesen aufbringen, die - wie ich glaube - um die 30-35 Francs liegen.

Bitte fragen Sie das Fräulein gleich, ob es damit einverstanden ist; es wurde auch bereits an ihn geschrieben, ob er annehmen möchte. Ich kenne seine Familie gut; ich kannte ihn schon als Jugendlichen und halte ihn für brav; und wenn er über mich zu dieser Stellung gelangt, wird er sich verpflichtet führen, es auch tatsächlich zu sein.

Meine herzlichsten Grüße an Ihre gute und liebenswürdige Familie. Fr. Michael möchte auch seine Grüße anfügen.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard Sup.


Nr.1039

An Herrn Julius de Lisa

Paris, 3. Juli 1861

Siegel der Kongregation:

Der Schriftzug umgibt eine Monstranz

Lieber Freund!

Um Ihnen einen Teil der Wegstrecke zu ersparen, werde ich in der Kirche zu Sankt Genoveva am Nachmittag auf Sie warten.

Alles steht bereit - Kai von Orsay 106. Ich freue mich, Ihnen dieses wissenschaftliche Ver-gnügen zu ermöglichen.

In Unserem Herrn verbleibe ich

Ihr ergebenster

Eymard

Adresse: An Herrn Julius de Lisa

Schüler des Polytechnikums

Paris

Poststempel: Paris HS2 (60) HS2

in der Mitte steht: 20?/3. Juli

Kommentar des Herausgebers:

Zu Nr.1039

Format des Briefes: 13 x 20 cm

vierfach gefaltet

Format des Umschlages: 11 x 6,5 cm

Herr von LISA war ein ehemaliger Schüler des Kollegs von Sankt Marien in La Seyne, wo er P. Eymard kennengelernt hatte. Die Kirche St. Genoveva, von der im Schreiben die Rede ist, ist das gegenwärtige Pantheon. Das Gebäude wurde im Jahr 1853 der Kirche für den Kult zurückgegeben und hieß dann Nationalbasilika St. Genoveva (bis 1885).

Offen bleibt die Frage des Kai d'Orsay 106. Meine diesbezügliche Nachforschungen konnten diese Ortsangabe nicht identifizieren. Daher wissen wir nicht, worin "dieses kleine wissenschaftliche Vergnügen" bestanden hat, welches P. Eymard einem seiner Ehemaligen bereiten konnte. Eine Frage, die noch geklärt werden muß.

sss SSS sss


Nr.1040

An de Cuers

Paris, 8. Juli 1861.

Lieber Pater!

  1. Ihr Geldbrief ist richtig angekommen, ich danke dafür.
  2. Wir warten auf Ihren Abbé Palmuro; wir werden ihn liebevoll aufnehmen, kommt er doch von Ihnen.
  3. P. Hermann hat uns vom Tod des Fräuleins Manin benachrichtigt; er hat uns eine schöne Anzahl von Meßintentionen übergeben und uns um ein paar Gefälligkeiten gebeten usw.

Wir haben hier einige Messen zelebriert, ich nehme an, Sie haben in Marseille ebensoviele absolviert.

4. Der Herr möge Herrn Olive segnen und ihm ein großzügiges Herz schenken!

5. Heute haben wir zusammen mit Frater Carrié Bischof Cruize aufgesucht; er hat Ihren Brief mit Freude erhalten und ist über die Anbetung in Marseille begeistert; er zeigt für Marseille ein volles, väterliches Wohlwollen. Ich denke, daß Marseille durch ihn nichts verliert.

Hier gibt es nichts Neues.

Bitte richten Sie den Patres und Brüdern tausend herzliche und eucharistische Grüße aus.

Alle umarmen Sie hier in o s c u l o s a n c t o

ganz Ihr

Eymard S.S.S.


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